Die Woche für das Leben und das Sterben in Würde
Die „Woche für das Leben“, die im Bistum Regensburg von der katholischen und der evangelischen Kirche sowie dem Arbeitskreis christlicher Kirchen in vielen regionalen Veranstaltungen gestaltet wird, befasst sich in diesem Jahr mit dem Thema „Sterben in Würde“.
Bei der Pressekonferenz im Johanneshospiz, die Pfarrer Dr. Christoph Seidl leitete, erklärte der Leiter des Seelsorgeamtes, Prälat Peter Hubbauer, dass das Sterben auch für den Christen kein angstfreies, jedoch ein angstüberwindendes Ereignis sei. Hier komme der Sterbende mit seiner Lebensgeschichte, mit seinen Angehörigen und letztlich auch mit Gott ins Reine. Es sei selbstverständlich, sagte Hubbauer, dass „wir dabei Hilfe leisten“. Es müsse jedoch klar sein, dass beim Sterben eines Menschen alle Hilfe nur eine „Lebenshilfe“ sein könne. Dies bedeute die bestmögliche ärztliche und medizinische Versorgung und Pflege, doch vor allem auch eine intensive menschliche Zuwendung und Begleitung.
„Palliativmaßnahmen und Hospizbegleitung bedeuten eine Erleichterung auf der letzten Wegstrecke, so dass Angst und Panik vor dem Unerträglichen nicht mehr in der Weise begründet sein müssen, wie dies in der laufenden Diskussion oft betont wird. In der Gottebenbildlichkeit des Menschen und der ihm damit verliehenen Würde sehen wir unsere große Verpflichtung, einem Sterbenden die bestmögliche medizinische menschliche Umsorge zukommen zu lassen und dies nicht in der Absicht, aktiv seinen Tod herbeizuführen“, sagte Hubbauer.
Alternativen aufzeigen zum Drücken des Ausschaltknopfes
Mit der Initiative der Woche für das Leben unter dem Motto „Sterben in Würde“ solle der Einstellung begegnet werden, dass ein assistierter Suizid eine Möglichkeit sei. Es solle vielmehr aufgezeigt werden, dass das Leben auch „in den Niederungen von Hilfsbedürftigkeit und Abschied sinnvoll und menschenwürdig“ erlebt werden könne. Hubbauer warnte davor, die Themen Altwerden, Krankheit und Tod wegzuschieben. „Diese Initiative soll bewusst machen, dass Palliativmaßnahmen und Hospizbegleitung eine echte Erleichterung auf der letzten Wegstrecke bedeuten. Dem Eindruck, es könnte das selbstbestimmte Abtreten aus dieser Welt die menschlichere und würdigere Form sein, soll entgegengewirkt werden“, sagte Hubbauer. Sterben in Würde bestünde nicht in der freien Wahl des Zeitpunkts, sondern vor allem darin, auch in dieser Lebensphase das eigene Geschick in die Hände Gottes zu legen.
Dr. Seidl betonte, dass es Alternativen zum Drücken des Ausschaltknopfes gebe. Dies aufzuzeigen, sei die Sache der Kirche. Die Vorsitzende des Hospizvereins Regensburg, Petra Seitzer, und auch die Leiterin des Johanneshospiz im Pentling, Sabine Hudler, stellten in diesem Zusammenhang fest, dass viel Bewegung in dieses Thema gekommen sei. Die Menschen, vor allem auch Schulen, interessierten sich immer mehr dafür, sich mit dem Thema Krankheit, Sterben und Tod auseinanderzusetzen. Die Krankenhausseelsorgerin Heidi Kääb-Eber berichtete aus ihrem eigenen Erfahrungsschatz darüber, dass das seelsorgerische Gespräch vor allem bei einem langen Sterbeprozess wichtig sei. Gerade der „Uneindeutigkeit“ in dieser Zeit müsse Raum gegeben werden. Zweifel zu äußern, müsse erlaubt sein. Die christlichen Rituale wie Segnung oder Salbung eine sterbenden Menschen seien sehr kraftvoll, sagte Kääb-Eber. Es sei bedauerlich, dass sich die allgemeine Diskussion vor allem um den assistierten Suizid drehten. Viel zu wenig bekannt sei, was bei der Therapieziel-Begrenzung möglich sei. Allzu oft werde ein assistierter Suizid als schnelle Lösung angesehen.
Im Herbst wird der Bundestag über Gesetze entscheiden, die die künftige Sterbehilfe betreffen. In diesem Zusammenhang erklärte Dekan Eckhard Herrmann, „die Freiheit des einzelnen muss nicht immer Selbstbestimmung bedeuten. Man müsse auch an jene denken, die man zurücklässt und an Gott.“
Zentrale Veranstaltung am Freitag
Am Freitag 24. April, findet im Krankenhaus Barmherzige Brüder die zentrale Veranstaltung zum Thema „Sterben in Würde“ im Rahmen der „Woche für das Leben“ statt. Um 16 Uhr findet ein ökumenischer Gottesdienst in der Piuskirche statt, um 17 Uhr folgt Musik und Begrüßung im großen Hörsaal (Haus St. Vinzenz, 3. Stock) sowie der Vortrag von Professor Dr. Ulrich Eibach zum Thema „Menschenwürdig sterben-was heißt das?“ Daran schließt sich eine Podiumsdiskussion an.
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