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„Die Vergangenheit durch die Erinnerung fruchtbar machen“

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(pdr) Anlässlich der Vorstellung eines neuen Bandes zu den Ausgrabungen unter der Regensburger Niedermünsterkirche am vergangenen Donnerstag in Regensburg hat Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller die Gleichberechtigung der Geistes- und Kulturwissenschaften mit den exakten Wissenschaften betont. Die Wissenschaft habe immer auch mit dem Menschenbild zu tun. „Der Mensch ist nicht nur ein homo oeconomicus, sondern verwirklicht sich auch im Geistigen“, sagte der Regensburger Bischof und warnte davor, die Wissenschaftspolitik allein an Effizienzkriterien auszurichten.

Dr. Michaela Konrad ist Herausgeberin und Autorin des Bandes 57 der Münchner Beiträge zur Vor- und Frühgeschichte, der Bauten und Funde der römischen Zeit unter dem Niedermünster behandelt. Das Bistum trägt die Baumaßnahme unter der Niedermünsterkirche, wo steinerne Zeugnisse Auskunft über die römische Zeit, die frühe christliche Zeit und den Übergang zum Frühmittelalter geben. Dabei wird das „document niedermünster“ seit Monaten für Führungen wissenschaftlich und didaktisch auf den neuesten Stand gebracht. Die Bedeutung des Projekts unterstrich die Anwesenheit von Dr. Sebastian C. Sommer, Leiter der Archäologischen Denkmalpflege beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege.

Bischof Gerhard Ludwig appellierte, die Vergangenheit durch die Erinnerung fruchtbar zu machen. „Die Vergangenheit ist der Grund, auf dem wir stehen.“ Nur so könne man der Gegenwart in Verantwortung gerecht werden und dynamisch in die Zukunft gehen. Die Grabungen seien kein Akt des Lokalpatriotismus, sondern würden Regensburg als Weltkulturerbe vollauf gerecht.

Außerdem verwies der Bischof auf die römischen Verbindungen Regensburgs, die unter der Niedermünsterkirche sichtbar werden. Zwar seien sie heute nicht mehr politisch. Jedoch sei die Kirche von Regensburg mit dem Zentrum der Weltkirche in Rom fest verbunden.(ven)



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