„Die Hilfe für Menschen in Not gehört zu den Kernaufgaben der Kirche“
(pdr) Unter der Führung von Bischof John Baptist Kaggwa hat eine Delegation aus der ugandischen Diözese Masaka am vergangenen Montagvormittag Bischof Gerhard Ludwig Müller in Regensburg besucht. Seit Ende des Bürgerkriegs in Uganda vor gut 20 Jahren bestehen enge Beziehungen zwischen der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) der Diözese Regensburg und mehreren Bistümern des ostafrikanischen Landes, die aufgrund persönlicher Kontakte zustande gekommen sind. Bischof Gerhard Ludwig drückte seine Freude über die Initiative aus und sagte: „Die Hilfe für Menschen in Not gehört zu den Kernaufgaben der Kirche und ist einer ihrer Grundvollzüge.“ Er erinnerte an die erste Enzyklika von Papst Benedikt XVI., „Deus Caritas est“, in der er darauf hinweist, dass eine Kirche ohne die Liebestätigkeit nicht zu denken ist. „Allerdings öffnet sich auch in Deutschland zusehends die Schere zwischen arm und reich“, so Bischof Gerhard Ludwig. Er wandte sich mit deutlichen Worten gegen die Aushöhlung der sozialen Marktwirtschaft, die zu erheblichen Teilen durch die Prinzipien der Katholischen Soziallehre geprägt ist.
Bischof John Baptist Kaggwa berichtete aus dem Bistum Masaka, in dem allein es 150.000 Aids-Waisen gibt. Ein Schwerpunkt des Wirkens der Diözese, deren Fläche etwa der Fläche der neuen Bundesländer entspricht, sei es, junge Menschen zu bilden und auszubilden. Mit Hilfe der KAB werden zum Beispiel Waisenhäuser unterstützt, Erwachsenenbildung gefördert und Berufsausbildungen ermöglicht. In Dörfern wird bei der Einrichtung sauberer Brunnen geholfen. „Wir sind sehr dankbar für all diese Hilfe“, so Bischof Kaggwa. „Die Arbeit in diesen Bereichen läuft so gut, weil wir mit Deutschland verbunden sind.“ Der Bischof erklärte: „Uganda ist ein christliches Land.“ Fast die Hälfte der Menschen dort sind Katholiken, 36 Prozent Anglikaner. Aus dem Bistum Masaka gehen auch zahlreiche Priester in die Mission, derzeit gibt es 85 Seminaristen. Die Verkündigung in den teils weit entfernt liegenden Außenstationen der Pfarreien tragen meist die Katecheten.
Hans Weinzierl aus Deggendorf, Leiter des KAB-Ausschusses „Internationale Solidarität“, erklärte, dass es vor allem um Hilfe zur Selbsthilfe gehe. So berichtete er auch von Projekten mit Kühen, Hühnern und Schweinen in Uganda, aus deren Erlösen die Arbeit für die Waisenkinder finanziert wird. Helmut Endl aus Deggendorf, zusammen mit seiner Frau Helma Entwicklungshelfer und Koordinator im KAB-Ausschuss, berichtete vom Beginn der Verbindung mit Uganda, als es nach dem Bürgerkrieg galt, unter größten Schwierigkeiten eine Gewerbeschule wiederaufzubauen. Seitdem werden im Bistum Regensburg immer wieder kreative Wege gefunden, für die diözesanweite „Aktion Uganda“ zu sensibilisieren, darunter zum Beispiel der Verkauf von Krapfen oder Osterfladen.
Sozialpfarrer Dr. Roland Batz, KAB-Diözesanpräses, appellierte, trotz der Schere weltweit zwischen arm und reich sich nicht entmutigen zu lassen. „Sich dadurch nicht lähmen zu lassen, gerade das macht den christlichen Geist aus.“ (ven)