News Bild „Der Katholikentag findet nicht nur in Regensburg statt, sondern er ist auch ein Regensburger Katholikentag“ - Bischof Rudolf Voderholzer und Alois Glück stellen das Programm der fünf Tage von Mai auf Juni vor

„Der Katholikentag findet nicht nur in Regensburg statt, sondern er ist auch ein Regensburger Katholikentag“ - Bischof Rudolf Voderholzer und Alois Glück stellen das Programm der fünf Tage von Mai auf Juni vor

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Bischof Rudolf Voderholzer und Alois Glück, Präsident des Zentralkomitees der Katholiken in Deutschland (ZdK), haben am Mittwochvormittag im Rahmen einer Pressekonferenz in Regensburg die zentralen Inhalte des Katholikentags 2014 vorgestellt. Das Treffen, zu dem Zehntausende von Gläubigen erwartet werden, wird von Mittwoch, 28. Mai, bis Sonntag, 1. Juni, in der Stadt an der Donau stattfinden. Es ist der erste Katholikentag seit 1984, der wieder in Bayern stattfindet. Für Regensburg ist es in der langen Geschichte der Katholikentage das vierte der Treffen. Im 19. Jahrhundert hieß es allerdings noch „Generalversammlung“. Insgesamt werden rund 1000 Einzelveranstaltungen stattfinden, teilte Bischof Voderholzer mit. „Es ist unglaublich, was hier auf die Beine gestellt wird.“ Am 7. Februar startet die Aktion, mit der 4000 Privatquartiere akquiriert werden sollen.

Die beiden Gottesdienste im Leichtathletikstadion der Universität an Christi Himmelfahrt (Donnerstag) sowie abschließend am Sonntag werden die geistlichen Höhepunkte der fünf Tage bilden. Ebenfalls sehr hohe Bedeutung kommt laut Bischof Voderholzer der grenzübergreifenden Wallfahrt zu, die am Samstagvormittag von der Grenze zur Tschechischen Republik ausgeht, zum nahegelegenen Marienwallfahrtsort Neukirchen beim Heiligen Blut führt und mit dem Nachbarbistum Pilsen und Bischof František Radkovský durchgeführt wird. Bischof Voderholzer sagte: „Herzliche Einladung, mit dem Katholikentag ein sichtbares und großes Zeichen für ein Europa der Versöhnung und des Miteinanders in Christus zu setzen.“ Bischof Voderholzer erinnerte an den „historischen Brückenschlag“, der durch die Hebung des „Eisernen Vorhangs“ 1989 – vor 25 Jahren – möglich wurde. Es gehe, 100 Jahre nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs 1914, der ersten Katastrophe des 20. Jahrhunderts, um den Einsatz für ein Europa, das auf seinen christlichen Grundlagen aufruht.

Außerdem sagte der Bischof, besonders wichtig sei die Auseinandersetzung um die gegenseitige Durchdringung von Glaube und Vernunft. Die Selbstverständlichkeit dieses Themas ergebe sich nicht zuletzt aus dem Genius loci Regensburgs, wo Albertus Magnus Bischof war und wo Joseph Ratzinger lehrte. Was die Ökumene betrifft, so gehört Bischof Johann Michael Sailer, ein „Pionier der ökumenischen Bewegung“, zu den Besonderheiten der Stadt und des Bistums. Rechtzeitig vor dem Katholikentag, an Sailers Todestag am 20. Mai, wird die Figur des großen geistlichen Bischofs vom Bahnhof zum Emmeramsplatz zurückgebracht. Aus dem gesamten Programm gehe hervor, dass der Katholikentag nicht nur in Regensburg stattfindet, sondern „wahrlich auch ein Regensburger Katholikentag ist“, stellte Bischof Voderholzer fest. Es greife die große Wallfahrtstradition auf, beziehe sich auf die großen Persönlichkeiten der Stadt und habe die Nähe zu Böhmen fest im Blick. Außerdem werde der Katholikentag als „singender und klingender“ Katholikentag gestaltet sein: Zu Beginn, noch vor der Eröffnungsveranstaltung auf dem Domplatz, werden die Glocken der Regensburger Kirchen konfessionsübergreifend und aufeinander abgestimmt läuten.

Noch am Mittwochabend des Katholikentags kommt die gesamte Vielfalt der Region zur Geltung. Auf den Plätzen und Gassen der Stadt werden die Gläubigen aus dem Bistum ihre Gäste aus Böhmen und Deutschland mit Musik und Tradition willkommen heißen. „Sie werden einen einzigartigen Spaziergang durch unsere Region erleben, verdichtet in der wunderschönen Altstadt Regensburgs“, erklärte Bischof Voderholzer. Er verwies auf die besondere geistig-geistliche Atmosphäre der Altstadt: „Im Gegensatz zu Messehallen kann man bei uns gleichzeitig die Stadt genießen.“

Bischof Voderholzer erinnerte an das Wesen von Katholikentagen: Während Eucharistische Kongresse im Sinne des Glaubens innerhalb der Kirche wirken („ad intra“), so haben Katholikentag eine stark politische Ausrichtung („ad extra“). Um diese politische Ausrichtung bat Bischof Voderholzer ausdrücklich. Etwa zwei Drittel des Programms betreffen demnach gesellschaftliche Fragen, ein Drittel ist kirchlichen Fragen gewidmet. Zuvor hatte Alois Glück über weitere Schwerpunkte des Programms gesprochen. Er teilte mit, dass sich Veranstaltungen auch mit Fragen beschäftigen werden, die Papst Franziskus in dem Apostolischen Schreiben „Evangelii Gaudium“ gestellt hat.

 

 



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