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Zur Neuigkeit
Der historische Garten des Klosters Metten
Ort der Stille und Schönheit
Metten / Regensburg, 17. Juli 2025
Das Kloster Metten, eine der ältesten Benediktinerabteien Bayerns, beherbergt einen der beeindruckendsten Klostergärten der Region. Geprägt von einer jahrhundertealten Geschichte vereint dieser Garten spirituelle Ruhe mit kunstvoller Gestaltung und ökologischer Vielfalt. Besucher finden hier eine harmonische Verbindung aus religiöser Tradition, gärtnerischer Kunst und nachhaltiger Bewirtschaftung.
Das Benediktinerkloster Metten, gelegen im heute zu Neiderbayern gehörigen Landkreis Deggendorf, ist enorm alt. Es wurde bereits im Jahr 766 durch Mönche des Benediktinerordens gegründet. Es zählt bis heute zu den bedeutendsten klösterlichen Zentren Bayerns. Die geistlich inspirierte Siedlung diente über die Jahrhunderte hinweg nicht nur als geistiges Zentrum, sondern auch als Hort der Bildung und Wissenschaft. Der Klostergarten spielte dabei stets eine zentrale Rolle.
Bereits im Mittelalter waren Klostergärten für ihre systematische Anordnung und ihre Vielfalt bekannt. Sie waren nicht nur Orte des Anbaus, sondern auch der Besinnung und Meditation. Der Garten des Klosters Metten wurde sowohl für die medizinische Vorsorge und damit zur Heilung von Krankheiten als auch für die Versorgung der Klostergemeinschaft mit Nahrungsmitteln genutzt. Er hat sich über die Jahrhunderte hinweg stetig weiterentwickelt und spiegelt heute Elemente verschiedener Epochen wider.
Aufbau und Gestalt des Klostergartens
Der Klostergarten von Metten ist ein herausragendes Beispiel barocker Gartenkunst. Symmetrische Wegeführungen, kunstvolle Heckenarrangements und farbenfrohe Blumenbeete bestimmen das Bild. Besonders beeindruckend sind die terrassenförmig angelegten Gartenbereiche, die den Hang des Klosterareals elegant inszenieren. Hier lässt sich die barocke Vorstellung von Natur als geordnetem Kosmos erkennen. Nicht felhen dürfen dabei Wasserspiele.
Ein weiterer wichtiger Bereich des Gartens ist der Heilkräuterbereich, in dem traditionelle klösterliche Heilpflanzen wie Salbei, Kamille, Johanniskraut und Baldrian wachsen. Diese Pflanzen wurden von den Benediktinermönchen zur Herstellung von Heilmitteln genutzt, eine Tradition, die bis heute gepflegt wird. Die weitläufigen Obstgärten beherbergen alte Apfel- und Birnensorten, während die Gemüsebeete auf nachhaltige Bewirtschaftung ausgerichtet sind. Der Garten versorgt das Kloster mit frischen Produkten und spiegelt die enge Verbindung zwischen klösterlicher Lebensweise und Natur wider.
Spirituelle und kulturelle Bedeutung
Der Klostergarten von Metten ist weit mehr als nur eine landwirtschaftliche Nutzfläche. Er hat eine tiefe spirituelle Bedeutung und dient den Mönchen als Ort der inneren Einkehr und Meditation. Die sorgfältig gepflegten Beete, die klaren Strukturen und die ruhige Atmosphäre unterstützen die klösterliche Praxis der Kontemplation. Auch in seiner heutigen Form weist der Garten in seiner Gesamtheit eine streng gegliederte Struktur auf.
Ein Zitat von Papst Benedikt XVI., der aus Bayern stammt, passt gut zu diesem Ort: „Die Schöpfung ist nicht ein bloßes Rohmaterial, sondern sie trägt in sich eine Sprache und eine Bedeutung.“ Der Klostergarten von Metten lädt dazu ein, diese Bedeutung zu entdecken und in der Schönheit der Natur Gottes Wirken zu erkennen.
Ökologische Nachhaltigkeit, zeitgemäße Nutzung
Heute spielt der Klostergarten auch eine wichtige Rolle im Bereich der Nachhaltigkeit. Die Benediktiner von Metten setzen auf umweltfreundliche Anbaumethoden, verzichten weitgehend auf chemische Pflanzenschutzmittel und pflegen alte, vom Aussterben bedrohte Pflanzenarten. Zudem gibt es ein kleines Biotop, das verschiedenen Vogelarten und Insekten Schutz bietet.
Der Klostergarten des Klosters Metten ist insgesamt ein wahres Kleinod der Klosterkultur Bayerns. Er verbindet jahrhundertealte Traditionen mit moderner Nachhaltigkeit und bietet sowohl den Mönchen als auch den Besuchern einen Ort der Ruhe und Inspiration. In seiner prachtvollen Gestaltung, seiner tiefen spirituellen Bedeutung und seiner ökologischen Verantwortung ist er ein herausragendes Beispiel klösterlicher Gartenkunst. Wer diesen Garten besucht, wird nicht nur seine Schönheit bewundern, sondern auch einen Ort der Besinnung und der Geschichte erleben.
Text: Stefan Groß
Collage: Sebastian Sigler, auf Grundlage eines Bildes von Dietrich Krieger unter der Lizenz CCA3.0
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