„Der christliche Glaube gibt den Menschen eine tiefe innere Genugtuung“
Im südlichsten Dekanat der Diözese Regensburg fand die sogenannte „Große Visitation“ ihr Ende. Aus diesem Anlass kam Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller nach Eggenfelden, um zuerst am Nachmittag mit den Priestern und Diakonen des Dekanats pastorale Themen zu besprechen und am Abend in der voll besetzten Stadtpfarrkirche einen Gottesdienst zu feiern. Themen der Pastoralkonferenz waren die Situation der Pfarreien im Dekanat, die Kirchenbesuchszahlen, der Sakramentenempfang, die Jugendarbeit, die Weitergabe des Glaubens und die Situation des Religionsunterrichts an den Schulen. Bischof Gerhard Ludwig Müller sprach intensiv mit seinen Mitarbeitern im kirchlichen Dienst und hörte sich deren Nöte und Sorgen an.
Zu Beginn des Gottesdienstes drückte Stadtpfarrer Egon Dirscherl seine Freude darüber aus, dass die Pfarrgemeinde heute dem Bischof begegnen und mit ihm die Eucharistie feiern könne. In seiner Predigt erklärte der Oberhirte des Bistums, dass er sich nicht als Chef eines Konzerns fühle, sondern stets eine Begegnung miteinander und untereinander wünsche. Der „geistlichen Säkularisation“, die nach Ansicht von Bischof Gerhard Ludwig Müller auch vor dem Bistum Regensburg nicht Halt mache, dürfe nicht mit Selbstgenügsamkeit begegnet werden, vielmehr müsse den Menschen verständlich gemacht werden, dass die Beziehungen zu Gott jeden einzelnen mit einer tiefen Genugtuung erfüllten.
„Gott hat durch seinen Sohn Fleisch angenommen und ist Mensch geworden. Deshalb ist ihm nichts fremd, was mit uns geschieht.“, hob der Bischof in seiner Predigt hervor. Gott schenkt uns etwas schenkt, was die Welt nicht geben kann: den Sinn unseres menschlichen Lebens“. Bischof Gerhard Ludwig Müller bat die Gläubigen, aus den Sakramenten zu leben, denn sie seien das feste Fundament des christlichen Glaubens. Der Oberhirte erläuterte die sieben Sakramente der katholischen Kirche und hob vor allem das Bußsakrament als eine Möglichkeit „der inneren Befreiung“ hervor. Schließlich forderte er die Anwesenden auf, „gläubig und großmütig durch die Welt zu gehen“ und die Standfestigkeit im Glauben zu bewahren.
Für alle, die der Eucharistiefeier beiwohnten, war es ein bewegendes Gefühl, so viele Priester mit dem Bischof um den Altar versammelt zu sehen, um das Gedächtnis an die Tod und die Auferstehung Christi zu feiern. Der Kirchenchor unter der Leitung von Christoph Bachmaier umrahmte den Gottesdienst eindrucksvoll mit der „Missa Parochialis“.