„Das Kreuz ist ein Erinnerungszeichen an das wahre Floriansprinzip“ - Bischof Voderholzer segnet das neue Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Regensburg-Löschzug Altstadt
Im Dasein für andere selbst einen Sinn im Leben zu erfahren: Das ist das "wahre Floriansprinzip". Einen Tag nach dem Gedenktag des heiligen Florian hat Bischof Rudolf Voderholzer das neue Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Regensburg gesegnet. Der Segnung voraus ging ein Pontifikalamt mit dem Bischof in der Kirche St. Paul.
"Vergessen Sie das alte Floriansprinzip", so der Bischof in seiner Predigt. Das Evangelium des sechsten Ostersonntags rufe uns das "wahre Floriansprinzip" in Erinnerung, ein Wort Jesu aus dem Abendmahlsaal: "Es gibt keine größere Liebe, als wenn jemand sein Leben einsetzt, sein Leben hingibt für seine Freunde." Das sei das "Christusprinzip" und auch das "wahre Floriansprinzip". Der heilige Florian, der Patron der Feuerwehrleute, hat sich in diesem Glauben an Christus eingesetzt für seine Mitchristen und dafür mit dem Leben bezahlt. Nach dem Prinzip des Daseins für andere engagieren sich auch die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr.
Das Kreuz erinnert an das wahre Floriansprinzip
Bei der späteren Segnung des neuen Gerätehauses werde auch ein Kreuz gesegnet und angebracht, sagte Bischof Voderholzer im Hinblick auf die aktuelle Debatte um das Kreuz im öffentlichen Raum. Er wies darauf hin, dass er kürzlich gemeinsam mit dem evangelischen Regionalbischof Hans-Martin Weiss <link http: www.bistum-regensburg.de news oekumenisches-ja-zum-kreuz-6041 external-link-new-window ja zum>den Erlass begrüßt habe. "Niemand muss vor dem Kreuz Angst haben. Vom Kreuz geht Segen aus, das Kreuz ist das Zeichen der Hoffnung und der Zuversicht."
Bei der Feuerwehr habe es eine Diskussion um das Anbringen des Kreuzes zum Glück gar nicht erst gegeben. "Sie wissen, dass vom Kreuz Christi Trost ausgeht und dass von daher auch Kraft für Ihren Dienst ausgeht." Das Kreuz ist also das Erinnerungszeichen an das "wahre Floriansprinzip", das darin besteht, dass keiner eine größere Liebe hat als der, der sein Leben einsetzt für andere.
Eine Allianz zur Ächtung des Gafferunwesens
"Immer wieder hören wir Berichte und Klagen über eine wahre Seuche - ich meine das Gafferunwesen in Zusammenhang mit Unfällen und Katastrophen!" Bischof Rudolf ergriff die Gelegenheit, um ein ihn sichtlich bewegendes Thema anzusprechen. Missbrauch und Blockieren von Rettungsgassen, Fotografieren von Blutlachen und schwerverletzten Menschen - der Bischof äußerte Unverständnis und Erschütterung darüber. "Kann das denn sein, dass Sie wertvolle Kraft und Zeit dafür aufbringen müssen, dass solche unvernünftigen Menschen aufgehalten werden?"
Er plädierte für eine "gesamtgesellschaftliche Allianz zur Ächtung des Gafferunwesens". Es dürfe nicht sein, dass eine Rettungsaktion, bei der es um Leben und Tod geht, behindert wird, weil jemand mit einem Handyfoto in den Sozialen Medien damit angeben möchte. "Wir brauchen wieder eine Kultur der echten Wahrnehmung, des Respekts voreinander und vor den Menschen, die sich selbst in Gefahr bringen um anderen beistehen zu können."
Dank für seine klaren Worte bekam der Bischof anschließend von Stadtbrandrat Johann Schmidbauer. Er hätte vielen von ihnen aus dem Herzen gesprochen.
Segen, damit Segen ausgehen kann
Zur Segnung des neuen Gerätehauses in der Kirchmeierstraße ging es gemeinsam im langen Zug über die Klenzestraße. An der Segnung nahm neben Bischof Rudolf Voderholzer auch der evangelische Dekan Eckhard Hermann teil. Er wünschte, dass das neue Haus den Dienst der Feuerwehrleute in Zukunft erleichtern wird. "Wir segnen das Gebäude, damit Segen ausgehen kann."
Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer überreichte anschließend den "Schlüssel" - in diesem Fall eher ein Transponder - an Stadtbrandrat Schmidbauer, der ihn sogleich an Löschzugführer Michael Rewitzer weitergab.
Info: Neubau der Freiwilligen Feuerwehr Regensburg-Löschzug Altstadt
Der Neubau des <link http: www.lz-altstadt.de home _blank external-link-new-window>Gerätehauses Altstadt liegt strategisch günstig an der Kirchmeierstraße und der entstehenden Klenzebrücke. Das ursprünglich als Übergangslösung geplante Haus in der Wöhrdstraße kann damit nach über 20 Jahren abgelöst werden. Baubeginn des neuen Gebäudes war im August 2016, Fertigstellung im Dezember 2017. Es enthält Stellplätze für drei moderne Einsatzfahrzeuge, Umkleide-, Aufenthalts-, Schulungs- und Verwaltungsräume.