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Zur Neuigkeit
Das Heilige Grab in der Pfarrkirche St. Georg in Eugenbach
Meisterwerk barocker Frömmigkeit
Regensburg, 30. Juli 2025
Das Heilige Grab in der Pfarrkirche St. Georg in Eugenbach ist ein bemerkenswertes Beispiel für barocke Frömmigkeit und künstlerische Gestaltung. Es stellt ein zentrales Element der Kar- und Ostergottesdienste dar und vermittelt den Gläubigen auf eindrucksvolle Weise das zentrale Geheimnis des christlichen Glaubens – den Tod und die Auferstehung Christi. Die Tradition des Heiligen Grabes in Eugenbach geht mit großer Wahrscheinlichkeit auf die Jesuiten zurück, die in der Region im 17. und 18. Jahrhundert tätig waren.
Die Tradition der Heiligen Gräber reicht bis ins Mittelalter zurück, fand jedoch besonders im Barockzeitalter ihre Blütezeit. In dieser Epoche wurden kunstvolle Darstellungen geschaffen, die das Leiden, den Tod und die Auferstehung Jesu Christi anschaulich veranschaulichen sollten. Solche Darstellungen waren in vielen Kirchen und Klöstern zu finden und dienten dazu, den Gläubigen das christliche Geheimnis der Erlösung auf eine ergreifende Weise nahe zu bringen.
In Eugenbach wird die Entstehung des Heiligen Grabes den Jesuiten zugeschrieben, die von 1629 bis 1774 in der Pfarrei wirkten. Während dieser Zeit waren die Jesuiten bekannt dafür, ihre religiöse Praxis mit beeindruckenden künstlerischen und liturgischen Inszenierungen zu bereichern. Das Heilige Grab in Eugenbach war Teil dieser Tradition, die den Gläubigen half, das Mysterium von Tod und Auferstehung zu erleben und zu verstehen.
Bewegliche Darstellung der Auferstehung
Das Heilige Grab in St. Georg ist jedoch nicht nur eine statische Darstellung, sondern verfügt über einen ausgeklügelten Mechanismus, der die Gläubigen auf eine besondere Weise an den Höhepunkt der Ostergeschichte – die Auferstehung Christi – heranführt. Nach der Karfreitagsliturgie wird mit einer Kurbel die Monstranz, die die heilige Eucharistie enthält, auf eine höhere Ebene oberhalb des Hauptaltares bewegt. An der Stelle, wo zuvor die Monstranz stand, erscheint dann die Figur des Leichnams Christi im Grab, flankiert von zwei Wächterfiguren.
Diese Inszenierung stellt die Phase des Leidens und Todes Christi dar. Doch der Mechanismus geht weiter: Während der Osternacht, beim dritten Halleluja, wird der Mechanismus erneut betätigt, und die Figur des Auferstandenen steigt empor. Gleichzeitig wird der Leichnam im Grab zurückgeklappt. Diese Bewegung symbolisiert auf eindrucksvolle Weise die Auferstehung Jesu Christi und veranschaulicht den Übergang vom Tod zum Leben. Dieser Mechanismus stammt vermutlich aus dem 17. oder 18. Jahrhundert und wird bis heute genutzt, wodurch das Heilige Grab in Eugenbach eine lebendige Tradition darstellt, die Jahr für Jahr den Gläubigen das Ostergeheimnis näherbringt.
„Heiliges Theater“ der Volksfrömmigkeit
Die bewegliche Darstellung im Heiligen Grab ist weit mehr als eine kunstvolle Inszenierung – sie dient dazu, den Gläubigen die Auferstehung Christi auf eine sinnliche und erlebbare Weise nahezubringen. Der Mechanismus, der den Leichnam Christi im Grab bewegt und die Auferstehung symbolisiert, spricht nicht nur den Verstand, sondern auch die Sinne der Gläubigen an. In der barocken Frömmigkeit war es ein zentrales Anliegen, den Glauben mit allen Sinnen erfahrbar zu machen. Solche "Heiligen Theater" waren Ausdruck dieser Praxis, die den Gottesdienst und die Liturgie zu einem emotionalen und intensiven Erlebnis machen sollte.
Das Heilige Grab in Eugenbach ermöglicht den Gläubigen eine visuelle und symbolische Meditation über das zentrale Ereignis des christlichen Glaubens – die Auferstehung Jesu Christi. Durch den Einsatz von Bewegung und Licht wird das Mysterium von Tod und Auferstehung auf eine Weise dargestellt, die die Gläubigen in den feierlichen Höhepunkt der Karwoche einbindet.
Eine lebendige Tradition
Auch heute noch wird das Heilige Grab in der Pfarrkirche St. Georg während der Kar- und Ostertage aktiv genutzt. Jährlich zieht es zahlreiche Gläubige und Interessierte an, die dieses eindrucksvolle Zeugnis lebendiger Tradition erleben möchten. Das Heilige Grab ist nicht nur ein Kunstwerk, sondern auch ein lebendiger Bestandteil der Osterliturgie, der den Gläubigen hilft, die Bedeutung der Auferstehung Christi auf besondere Weise zu erfahren.
Die Pfarrei in Eugenbach pflegt und erhält dieses Kulturgut, um die Botschaft der Auferstehung Christi Jahr für Jahr weiterzugeben. Die kontinuierliche Nutzung und Pflege des Heiligen Grabes sorgt dafür, dass dieses einzigartige Zeugnis barocker Sakralkunst auch für zukünftige Generationen erhalten bleibt.
Fazit: eindrucksvolle barocke Frömmigkeit
Das Heilige Grab in der Pfarrkirche St. Georg in Eugenbach stellt ein herausragendes Beispiel für barocke Sakralkunst dar. Es verbindet auf eindrucksvolle Weise künstlerische Gestaltung, liturgische Praxis und religiöse Symbolik. Die bewegliche Darstellung der Auferstehung Christi ist nicht nur ein Kunstwerk, sondern ein zentrales Element der Osterliturgie, das die Gläubigen in das Mysterium von Tod und Auferstehung einführt.
Dieses Kunstwerk spiegelt nicht nur die religiöse und kulturelle Geschichte der Region wider, sondern zeigt auch, wie barocke Frömmigkeit und Kunst miteinander verschmelzen, um den christlichen Glauben auf eine emotionale und sinnliche Weise erfahrbar zu machen. Das Heilige Grab in Eugenbach bleibt daher ein lebendiges Zeugnis einer tief verwurzelten Tradition und ein wertvolles Kulturgut, das die Bedeutung der Auferstehung Christi auf einzigartige Weise vermittelt.
Text: Stefan Groß
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