Das geistliche Leben weiter in die Mitte holen - Gottesdienst mit 300 Ordensleuten und Vertretern der geistlichen Gemeinschaften im Dom
Bereits zum zweiten Mal in seiner Amtszeit als Bischof von Regensburg feierte Dr. Rudolf Voderholzer eine Pontifikalvesper aus Anlass des weltweiten Tages des geweihten Lebens. Im Regensburger Dom St. Peter hatten sich am vergangenen Sonntag rund 300 Ordensleute und Vertreter der geistlichen Gemeinschaften zusammengefunden, um diesen Tag zu begehen, den der selige Papst Johannes Paul II. 1997 mit dem Fest der Darstellung des Herrn verbunden hatte. Damit sollten alle Formen des geweihten Lebens in der Kirche gewürdigt und gefördert werden. Der Dom zeigte sich an diesem Tag zum letzten Mal im weihnachtlichen Schmuck der Christbäume und der Krippe.
Im vergangen Jahr – es war acht Tage nach seiner Weihe zum Bischof – hatte der Bischof zwar schon die eine oder andere Begegnung mit Ordensleuten im Bistum gehabt. Aber es waren bei der Vesper zum Tag des geweihten Lebens sehr viele neue Gesichter. Nach einem Jahr, das unter dem Motto „Hinein ins Bistum“ stand, könne er nun wirklich sagen, er sei angekommen, habe einen lebendigen Eindruck und einen guten Überblick darüber bekommen, was Ordensleben im Bistum Regensburg heißt. Bei seinen Regionalbesuchen sei er oft Gast in den Klöstern des Bistums gewesen, habe dort die Tisch- und Gebetsgemeinschaft erleben dürfen und stehe nun voll Dankbarkeit vor all den anwesenden Ordensleuten. Dankbar, so Bischof Rudolf, sei er nicht nur für deren Gebet, sondern auch für ihren Einsatz in Schule und Caritas und in den zahlreichen Bereichen des Dienstes am Nächsten. Dieser Dienst sei getragen vom Geist der Nachfolge und des Gebetes. Der Bischof wies auch darauf hin, dass ihm die Zukunftssorgen der Ordensleute nicht verborgen geblieben sind. Vielleicht sei aber gerade diese Umbruchssituation ein unmissverständlicher Hinweis des Himmels darauf, das geistliche Leben weiter in die Mitte zu holen.
Sodann warf der Bischof einen Blick auf den 99. Katholikentag, der vom 28. Mai bis zum 1. Juni 2014 in Regensburg stattfindet. Dies sei zwar in erster Linie eine Veranstaltung für die sogenannten Laienverbände zum Austausch und zur Stärkung des Glaubens und zum Bekenntnis dazu vor der Welt. Trotzdem sei es sehr wichtig, dass der Katholikentag einen glühenden Kern habe, ein geistliches Zentrum mit betenden Menschen. „Helfen Sie alle als Ordensleute mit“, sagte Bischof Rudolf, „dass der Katholikentag eine Mitte hat!“ In einer Eucharistischen Prozession zog dann der Bischof mit dem Allerheiligsten, begleitet vom Domkapitel, dem Liturgischen Dienst und 14 Mitgliedern des geweihten Lebens mit Kerzen durch den Dom. Währenddessen wurde das neue Regensburger Mottolied zum Katholikentag, „Mit Christus Brücken bauen“, gesungen. Dem sakramentalen Segen folgte der Gruß an die Gottesmutter im „Salve Regina“.
Das geweihte Leben umfasst die Ordensfrauen und Ordensmänner, die Mitglieder der Säkularinstitute und auch die Gottgeweihten Jungfrauen (Virgines consecratae). Papst Johannes Paul II. hatte 1997 bei der Einführung dieses Tages bemerkt: „Das Leben der besonderen Weihe an Gott in seinen vielfältigen Ausdrucksformen steht im Dienst an der Taufweihe aller Gläubigen.“