„Christlicher Glaube ist Heilmittel für den Geist unserer Zeit“
Am Samstag, 3. November 2007 weihte Bischof Gerhard Ludwig Müller im Regensburger Dom St. Peter durch Gebet und Handauflegung drei verheiratete Männer aus dem Bistum zu Ständigen Diakonen. Die neuen Diakone sind Gerhard Falter aus Rettenbach, Johann Hofmann aus Oberschneiding und Elmar Wechsler aus Regenstauf. Die Weihefeier in der vollbesetzten Kathedrale wurde von den Familienangehörigen, den Vertretern der Heimatpfarreien der Weihekandidaten und Hunderten von Gläubigen aus Regensburg begleitet.
In seiner Predigt hob Bischof Gerhard Ludwig Müller hervor, dass die heutige Weihe nicht nur eine Amtseinsetzung sei. Wer von Gott geweiht werde, könne dieses Amt nicht mehr verlieren, kein Mensch könne es dem Geweihten nehmen. Dabei sei es Christus selber, der dabei die Weihesakramente spende. Vom heutigen Tage an stünden die Diakone Bischof und Pfarrer zur Seite. „Die Diakone dienen den Pfarrern und helfen bei der Verkündigung des Wort Gottes vielen Menschen, Witwen und Waisen, den Armen und Verlorenen. Den Bischof unterstützen diese drei Männer von nun ab bei der Liturgie, die den Höhepunkt des christlichen Lebens darstellt. In ihr zeigt sich die ganze Fülle des Wirkens Gottes“, erklärte der Regensburger Bischof.
Die Weihekandidaten wurden, so der Bischof, in den vergangenen Monaten eingängig geprüft, ob sie unbescholten seien. Achtbar müssten die Diakone sein und sich so verhalten, dass die Menschen ihnen Achtung entgegenbringen könnten. „Wer sich Jesus Christus anschließt, der verdemütige sich mit ihm. Der Glaube an Jesus Christus ist das Heilmittel für den Geist unserer Zeit, in der Ruhm und Karrierismus im Vordergrund stehen. Dies ist alles vergänglich. Wer aber vor Gott sich rühmen kann, weil er ihm dient, der erhält Ehre durch Jesus Christus“, betonte Bischof Gerhard Ludwig Müller.
Zur Liturgie der Diakonenweihe
Im Weihegottesdienst legen die zukünftigen Ständigen Diakone nach der Predigt und der Bitte um den Heiligen Geist ihr Weiheversprechen ab. Sie geloben, in selbstloser Hingabe den Bischof und die Priester zum Wohl des christlichen Volkes zu unterstützen, den “Schatz des Glaubens“ treu zu hüten und den Glauben “gemäß dem Evangelium und der Überlieferung der Kirche in Wort und Tat zu verkünden“. Außerdem verpflichten sie sich als “Männer des Gebetes“ das Stundengebet zu verrichten, den “Armen und Kranken beizustehen und den Heimatlosen und Notleidenden zu helfen“ sowie ihr Leben nach dem Bild und Beispiel Christi zu gestalten.
Die Ehefrauen der verheirateten Diakone erklären gegenüber dem Bischof die Bereitschaft, ihre “Ehemänner in dem Dienst, der ihnen heute übertragen wird, zu unterstützen“. Schließlich geloben die Diakone dem Bischof und seinen Nachfolgern Ehrfurcht und Gehorsam. Dazu treten sie einzeln vor den Bischof, knien vor ihm nieder und legen ihre gefalteten Hände in die seinen.
Nach der “Allerheiligenlitanei“, während der die Weihekandidaten einer alten Gebetshaltung entsprechend auf dem Boden ausgestreckt sind, legt der Bischof den Männern nacheinander schweigend die Hände auf und weiht sie so zu Diakonen.
Dem Weihegebet folgen die ausdeutenden Riten, die auf die zukünftige Tätigkeit der Ständigen Diakone verweisen. So legen sie mit Stola und Dalmatik die liturgische Kleidung für den Gottesdienst an. Anschließend überreicht der Bischof jedem das Evangeliar mit den Worten: “Empfange das Evangelium Christi: Zu seiner Verkündigung bist du bestellt. Was du liest, ergreife im Glauben, was du glaubst das verkünde, und was du verkündest erfülle im Leben.“ Als Zeichen der Aufnahme in die Gemeinschaft der Diakone des Bistums umarmen der Bischof und alle mitfeiernden Diakone zum Abschluss der Weihe die neuen Diakone mit dem Friedensgruß.
Die neuen Ständigen Diakone sind:
Gerhard Falter, Pfarrei St. Laurentius in Rettenbach, verheiratet, 3 Kinder, Ingenieur im Bankwesen, Diakon mit Zivilberuf,
Johann Hofmann, Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt in Oberschneiding, verheiratet, 2 Kinder, Vertriebsingenieur im Telekommunikationsbereich, Diakon mit Zivilberuf,
Elmar Wechsler, Pfarrei St. Jakobus in Regenstauf, verheiratet, 2 Kinder, Chemieingenieur, Diakon mit Zivilberuf.
(jas)