Freiburg / Mandalay / Regensburg, 11. April 2025
Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, hat seine Hilfen für die Erdbebenopfer in Myanmar auf 500.000 Euro aufgestockt. „Die Not ist auch zwei Wochen nach dem verheerenden Erdbeben riesig, weitere Hilfe ist dringend nötig“, sagt Angela Gärtner, Myanmar-Referentin von Caritas international.
„Wir sind sehr froh, dass unsere Partnerorganisation Zugang zu den Betroffenen hat und direkt nach der Katastrophe mit Nothilfen starten konnte. Immer noch schlafen Tausende im Freien. Die Erde hört nicht auf zu beben, die Menschen trauen sich nicht in ihre beschädigten Häuser zurück. Bedrückend und stark belastend für Rettungskräfte wie Opfer ist der Leichengeruch, der über den Trümmerlandschaften hängt“, sagt Angela Gärtner. „Die Menschen müssen dringend sicher untergebracht und versorgt werden.“ Diese Hilfe leisten die Partnerorganisationen von Caritas international, die in Mandalay, Sagaing, Shan, Bago und Kayin rund 50.000 Personen mit lebensnotwendigen Hilfen versorgen. Die Mitarbeitenden haben bereits Lebensmittel, Trinkwasser und Bargeld verteilt. Geld ist eine wichtige Hilfe, weil die Nahrungsmittelpreise aufgrund des Erdbebens geradezu explodiert sind. Ergänzend werden an die Menschen Haushaltsgegenstände, Materialien für Notunterkünfte und Hygieneartikel verteilt. Psychosoziale Angebote mit einem Fokus auf Kinder runden die erste Phase der Nothilfen ab. In den kommenden Monaten wird der Schwerpunkt auf dem Wiederaufbau gekoppelt mit Einkommen schaffenden Maßnahmen liegen.
„Wir können effektiv helfen, gleichzeitig bleibt die Sicherheitslage angespannt“, kritisiert Angela Gärtner. Obwohl die am Bürgerkrieg beteiligten Gruppen eine Waffenruhe vereinbart haben, kommt es immer wieder zu Kämpfen, was dann Hilfen verhindert. Zudem erschwert das Wetter die Lage. Sehr hohe Temperaturen und starker Regen mit Winden setzen den geschwächten und traumatisierten Menschen zu. Es fehlt an Strom und sauberem Trinkwasser aufgrund ausgefallener Pumpen, zerstörter Brunnen und Wasserleitungen, was auch die sanitäre und gesundheitliche Situation verschärft. “Die Gefahr wächst, dass sich die Menschen durch verunreinigtes Wasser infizieren und krank werden“, sagt Gärtner. In den kommenden Tagen drohen immer wieder Gewitter und starke Regenfälle, was zu Erdrutschen und weiteren Verwüstungen führen könnte.
„Die Zerstörung in Myanmar ist überwältigend, der Wiederaufbau wird Jahre dauern“, schätzt Angela Gärtner. Das Erdbeben in Myanmar hat bis jetzt mehr als 5.000 Tote gefordert, unzählige Menschen sind verletzt.
Text: Caritas international
(lg)