Bockbieranstich im Kloster Ensdorf
Kloster, Fasten und starkes Bier
Ensdorf, 27. Februar 2023.
Am Aschermittwoch hat mit der Fastenzeit die sogenannte fünfte Jahreszeit in Bayern begonnen. Eigentlich sind die Salesianer Don Boscos im Kloster Ensdorf eher für innovative jugendpastorale Bildungsarbeit bekannt. Sie halten aber auch die Tradition der über 900-jährigen Geschichte des Klosters in Ensdorf aufrecht. Und dazu gehören auch die Bräuche des früheren mönchischen Lebens.
Das wohlschmeckende Bier, das einst als köstliche Ergänzung zu den kargen Klosterspeisen diente, war vor allem während der strengen Fastenzeit den Mönchen wichtig, da sie die wenige feste Nahrung, die sie zu sich nehmen durften, durch gehaltvolle Getränke kompensieren mussten. Denn es galt die Regel: „Flüssiges bricht Fasten nicht.“
Vor Jahrhunderten in Klosterbrauereien entwickelt, haben die stark eingebrauten Biere bis zum Beginn der Karwoche im Bierland Bayern deshalb Hochsaison. Im Kloster Ensdorf gibt es zwar keine eigene Brauerei mehr, noch sind es Mönche, die seit nunmehr über 100 Jahren im Kloster wohnen und arbeiten. Der Ensdorfer Bockbieranstich hat sich aber mittlerweile etabliert. Am 25. Februar war es heuer wieder so weit. Für das leibliche Wohl sorgte die Ensdorfer Klosterküche. Nach Rezepten des benediktinischen „Speißmeisters“ P. Odilo Schreger (1697-1774) gab es traditionelle deftige kulinarische Köstlichkeiten und dazu eine weltbekannte Spezialität der Jetztzeit: den Asam-Bock aus der Weltenburger Klosterbrauerei sowie den Weizenbock der Brauerei Bischofshof.
Beste Stimmung bis Mitternacht
Das legendäre „Ozapt is“ rief heuer mit charmantem Akzent eine ukrainische Mitarbeiterin des Klosters, die seit nunmehr einem Jahr mit ihrer Familie die Gastfreundschaft der Salesianer genießt. Musikalisch wurden die vielen Gäste in der Kreuzgangschänke von „De Hoglbuachan“ mit handgemachter Wirtshausmusik unterhalten. Beste Stimmung bis Mitternacht war garantiert.
Text und Bilder: Jürgen Zach / vn