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Zur Neuigkeit
Bittprozession vom Dom St. Peter zur Basilika St. Emmeram mit Bischof Voderholzer
„Der auferstandene Herr geht mit uns auf all unseren Straßen“
Regensburg, 28. Mai 2025
Am Vorabend von Christi Himmelfahrt hat in Regensburg wieder die traditionelle Bittprozession stattgefunden. Unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“ versammelten sich zahlreiche Gläubige zum Pontifikalamt im Hohen Dom St. Peter und zogen anschließend in einer Lichterprozession zur Basilika St. Emmeram. Im Mittelpunkt standen Gebetsanliegen wie der Frieden in der Ukraine und im Gazastreifen, der Schutz der Schöpfung, die Würde jedes Menschen und die sozialen Herausforderungen der Stadt. „Der Gebetsanliegen sind in diesem Jahr wieder viele“, sagte Bischof Rudolf Voderholzer. „Nehmen wir auch die Opfer von Straßenverkehr und Gewalt im privaten Bereich mit hinein.“
Die Präsenz der Kirche ist ein Zeichen der Hoffnung
„Die Kirche, die Kirche Roms, die Weltkirche, sie war in den vergangenen Tagen und Wochen sehr stark in der Öffentlichkeit der Medien präsent“, sagte Bischof Voderholzer zu Beginn der Predigt. Dabei freute er sich, dass so viele Menschen Anteil genommen haben – erst am Tod von Papst Franziskus, an seinem Requiem und an seiner Beisetzung in Santa Maria Maggiore. „Was für Bilder, die um die Welt gingen!“ Ebenfalls zeigte sich der Regensburger Oberhirte darüber erfreut, dass es nach einer Zeit der Trauer und des Sich-Verabschiedens ein so großes Interesse am Konklave gegeben hatte. Die Kardinäle wählten überraschend schnell den neuen Papst. „Alle, die mit einem langen und vielleicht konfliktreichen Konklave gerechnet hatten – und die sich ihr Bild vielleicht von dem gleichnamigen Film her gemacht hatten, wurden eines viel Besseren belehrt.“ Auch die bisher außerordentlich gute Aufnahme von Papst Leo XIV., so der Bischof, war und ist ein positives Zeichen. Papst Leo XIV. liegt der Friede und die Einheit am Herzen und ihm trauen viele zu, dass er seine Autorität segensreich in die Friedensbemühungen weltweit einbringen kann. „Ich weiß von vielen Pfarrern, aber auch vielen Gläubigen, wie wohltuend es für sie war, die Kirche über mehrere Wochen hin in dieser insgesamt doch sehr positiven Weise in der Öffentlichkeit dargestellt und vermittelt zu erleben. Und dass so gar nichts davon zu spüren war, dass die Kirche nicht mehr relevant sei. All dies sind Zeichen der Hoffnung!“
Mehr als nur Faszination!
Zugleich hinterfragte Bischof Voderholzer, ob das breite Interesse über den bloßen Event-Charakter und die Faszination an der Inszenierungsgabe der katholischen Kirche hinausgeht. „Natürlich wird man mit oberflächlichen und vordergründigen Motiven rechnen müssen“, räumte Bischof Rudolf ein. Und er fragte sich zugleich, ob mit diesem großen Interesse am Papsttum und seinen Trägern nicht doch auch die Sehnsucht vieler Menschen nach einem Zeugen für eine bessere Welt zum Ausdruck kommt. „Für einen Zeugen und für eine andere Welt, von der her Licht und Hoffnung fällt, auch für die irdischen Wege. Die Sehnsucht nach einem Frieden, wie ihn die Welt eben nicht zu geben vermag, sondern wie nur Gott selbst ihn schenken kann?“ Die Zeichen und Gesten der Kirche hätten, so Voderholzer, weiterhin Kraft und Tiefe. „Vermittelt sich nicht in den Ritualen und Gesten das Mysterium des Glaubens, das uns Menschen und der ganzen Welt einen Sinn gibt – ja sogar seinem Leiden einen Sinn gibt und allem Suchen und Fragen ein Ziel?“

Der Himmel als Ausdruck für gelungene Gottesbeziehung
Zentral war für Bischof Rudolf schließlich die geistliche Bedeutung des Hochfestes. Christi Himmelfahrt steht für die Vollendung des Ostergeheimnisses. „Der Himmel, liebe Schwestern und Brüder, ist nicht das Blau hinter den Wolken, sondern Ausdruck für eine gelungene Gottesbeziehung.“ So hatte es auch Papst Benedikt XVI. verstanden, der den Himmel nicht als Ort, sondern als Beziehung begriff. Christus, der Mensch in Gott, ist demgemäß ewig eins mit Gott und zugleich die immerwährende Öffnung Gottes für den Menschen. In ihm verwirklicht sich das, was man „Himmel“ nennt – nicht als Raum, sondern als Person, in der Gott und Mensch untrennbar vereint sind. Der Mensch geht in dem Maß auf den Himmel zu, in dem er auf Jesus Christus zugeht und in ihn hineintritt. „Ja, der gekreuzigt-auferstandene Herr geht mit uns auf all unseren Straßen, er ist der Weg und die Wahrheit und das Leben. Er ist die Hoffnung auf Herrlichkeit.“ Getragen vom Vertrauen in Christus und bestärkt durch die positiven Eindrücke der vergangenen Wochen dürfen wir wieder „die Flagge unseres Glaubens“ zeigen. Auch wenn man unterwegs auf erstaunte oder verunsicherte Reaktionen stoße, sollte das niemanden stören oder abschrecken. Vielmehr sei es eine Einladung, „wirklich alle im Geiste mitzunehmen, in unser Gebet einzuschließen und anzustecken mit unserem Glauben und unserer Hoffnung“.
Nach dem Pontifikalamt begaben sich unter Glockengeläut zahlreiche Gläubige – darunter Domspatzen, Ministranten, Ordensfrauen, Seminaristen, das Domkapitel und viele weitere – auf den Weg zur Basilika St. Emmeram. Viele Passanten blieben stehen, verfolgten das Geschehen und zeigten Interesse. Auch in den Restaurants beobachteten die Gäste das Geschehen mit großer Neugierde. Nach den Fürbitten wurde auf dem Emmeramsplatz der feierliche Schlusssegen durch Bischof Rudolf erteilt.
Text und Fotos: Simon Doering
(SG)










