Bischof Voderholzer weihte Heilig-Kreuz-Kapelle in Knölling
Die innerhalb von nur einem Jahr erbaute Heilig-Kreuz-Kapelle in Knölling (Pfarrei Dürnsricht-Wolfring-Högling) weihte am Sonntag im Rahmen eines feierlichen Pontifikalgottesdienstes Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer. In seiner Predigt ging er gleichermaßen auf die aktuelle Herausforderung durch die Flüchtlinge wie auch auf die Bedeutung des Kreuzes ein.
Die aktuellen Bilder (Hauptbahnhof München) und die jüngsten Ereignisse im Kontext der Flüchtlingsthematik griff der Bischof in seiner Predigt auf. Die positive und in der gesamten Welt gewürdigte Willkommenskultur in Deutschland sieht der Oberhirte auch als „Frucht der christlichen Wurzeln unseres Landes, auch wenn sich viele dieser Wurzeln nicht mehr bewusst sind. Diese Gastfreundschaft und Willkommenskultur gereicht dem christlichen Europa zur Ehre“.
Flüchtlingsthematik ist „gewaltige Herausforderung für die Zukunft“
Doch der Bischof verwies auch darauf, dass die Not und die „unbeschreiblichen Zustände“ in den Herkunftsländern der Flüchtlinge, d.h. Fluchtursachen bekämpft werden müssen. Auch dürfe man beispielsweise seitens der reichen Golfstaaten „mehr Solidarität von den Glaubensbrüdern erhoffen“, so der Oberhirte. Zum christlichen Glauben gehöre eine „tätige Nächstenliebe“, wie sie auch Papst Franziskus einfordert, die Herzen und Türen zu öffnen. Im Bistum Regensburg geschehe das übrigens, so Bischof Voderholzer, schon lange. Daher dankte er den vielen haupt- und ehrenamtlich Tätigen in der Kirche sowie in den verschiedenen politischen Ebenen. Die Flüchtlingsthematik sieht er als eine „gewaltige Herausforderung für die Zukunft“, die Deutschland nachhaltig verändern werde und zu deren Lösung ein langer Atem nötig sei.
Deutliche Unterschiede sieht der Bischof zu den Heimatvertriebenen, die nach dem Zweiten Weltkrieg ins damals zerstörte Deutschland kamen. Diese kamen aus dem gleichen Kulturkreis, hatten dieselbe Sprache, gehörten christlichen Religionen an und hatten zusammen mit den Einheimischen die Aufgabe des Wiederaufbaus zu leisten. Heute bestehen, so Bischof Voderholzer, grundsätzlich andere Rahmenbedingungen.
Spenden ermöglichten Kapellenbau
Nach dieser Ansprache segnete Bischof Voderholzer den Altar der Kapelle und danach das gesamte Gotteshaus, am Schluss des Festgottesdienstes brachte der Oberhirte das Kreuzreliquiar in die neue Kapelle. Im Wesentlichen vorangetrieben wurde der Bau der Kapelle von dem am 24. September 2013 eigens zu diesem Zweck gegründeten Kapellenbauverein, der ca. 100 Mitglieder – auch frühere Knöllinger – hat. Am 20. September 2014 war Spatenstich, am 30. November 2014 Grundsteinlegung.
„Der größte Teil der Arbeiten ist ehrenamtlich geschehen, und am Bau beteiligte Firmen haben uns großzügig mit Spenden unterstützt“, blickt die Vorsitzende Renate Nowak zurück. Künftig wird in der Kapelle jährlich eine Schauermesse stattfinden, dazu Maiandachten. Und bei Sterbefällen im Dorf wird durch Glockengeläut darauf hingewiesen. Selbstverständlich ist die Kapelle auch zum persönlichen Gebet geöffnet, die Pflege des kleinen Gotteshauses übernimmt der Kapellenbauverein.