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Bischof Voderholzer verleiht die Missio Canonica

Religionsunterricht ist Würze für den Schulalltag

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Regensburg 12. November 2022

 „Als Religionslehrer haben Sie sich bereit erklärt, Zeugnis zu geben“, begrüßte Bischof Rudolf Voderholzer insgesamt 63 Lehrerinnen und Lehrer von Grund- und Mittelschulen, Förderschulen sowie Berufsschulen bei der Verleihung der Missio canonica in der Pfarrkirche St. Magn im Regensburger Stadtteil Stadtamhof. Es ist die offizielle kirchliche Lehrerlaubnis zur Ausübung des Religionsunterrichtes. Diese Lehrerlaubnis ist von großer Bedeutung für neue Lehrerkräfte, denn die Missio Canonica ist nicht in erster Linie ein formeller Verwaltungsakt, sondern ein Zeichen der Teilhabe am Verkündigungsdienst der Kirche. An der Feier nahmen auch Domkapitular Josef Kreiml, Leiter der Abteilung Schule/Hochschule im Bistum Regensburg und der Abteilungsdirektor der Regierung von Niederbayern Franz Schneider und der Abteilungsdirektor der Regierung der Oberpfalz, Thomas Unger teil.

Strahlende Kindergesichter im Unterricht

In der Predigt ging Bischof Rudolf Voderholzer zunächst auf die Begriffe Salz und Licht im Matthäus-Evangelium ein. „Was haben Salz und Licht gemeinsam?“. So unterschiedlich diese zwei Dinge auf den ersten Blick sein mögen, haben sie eine Sache gemeinsam. „Sie stehen nicht für sich selber da.“ Ein Pfund Salz kann man nicht essen, aber mit diesem Salz kann man viele Kilo Brot würzen. „Ohne eine Prise Salz ist der Laib Brot fad und ungenießbar, genauso wie eine Suppe.“ Salz dient also dem Geschmack anderer Dinge, genauso wie Licht. Das Licht der Sonne zum Beispiel. Direkt in die Sonne zu schauen ist schädlich, aber wir brauchen sie, um andere Dinge zu sehen. „Das Licht der Sonne steht also im Dienst des Strahlens der Farben, dem Strahlen unserer Gesichter.“ Auch die Kindergesichter können im Religionsunterricht strahlen, wenn sie die Botschaft des Evangeliums erfahren dürfen, wenn sie Gott erfahren dürfen. „Sie dürfen dazu beitragen, dass jungen Menschen vermittelt wird, dass sie einen Namen haben. Das dieser Name im Herzen Gottes aufgeschrieben ist.“ Die Religionslehrer können dazu beitragen, dass der manchmal fade Schulalltag ein wenig Würze bekommt. „Lassen sie sich nur nicht einreden, dass es in der Kirche nur um Skandale geht, wir haben die größte und wichtigste Botschaft zu verbreiten und sie dürfen sich heute in diesen Dienst stellen“, so der Bischof.

Bezeugung der Wirklichkeit Gottes

Bischof Rudolf machte auch noch auf ein Übersetzungsproblem aufmerksam. Den Satz „Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen?" (Mt 5,13) wurde von Martin Luther anders übersetzt: „Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen?". Damit komme man einer besonderen Tatsache auf die Spur. Denn für Salz gebe es keine Ersatzstoffe wie z.B. bei Zucker. „Salz ist unersetzlich“. Religionslehrer sind unersetzlich, als das Salz der Erde. Deswegen muss gerade im Religionsunterricht auf jede Schülerin und jeden Schüler geschaut werden. „Ihre große Aufgabe wird sein, die alles tragende Wirklichkeit Gottes zu bezeugen.“

Der große Moment ist gekommen

Im Anschluss an die Messe überreichte Bischof Rudolf Voderholzer jedem Absolventen persönlich die Verleihungsurkunde zur Missio Canonica im Spitalgarten. Bei der Feierstunde gratulierte Dr. Josef Kreiml allen Religionslehrerinnen und Religionslehrern für ihren Missioempfang. Dabei hob der Leiter der Hauptabteilung Schule besonders das gute Verhältnis zwischen der Regierung und dem Bistum hervor. Auch den anwesenden Seminarleitern dankte er für ihren Einsatz. Abteilungsdirektor Franz Schneider betonte die große Bedeutung des Religionsunterrichtes gerade in der heutigen Zeit. Musikalisch wurden die Feierlichkeiten vom Obertraublinger Chor Passerida unter der Leitung von Susanne Appl gestaltet.

Text und Fotos: Simon Doering/jas

 



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