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Zur Neuigkeit
Bischof Dr. Rudolf Voderholzer gedenkt in Rom
Domprediger Johann Maier: 80. Todestag
Regensburg, 24. April 2025
Am 24. April 1945, wenige Tage vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs, wurde Domprediger Johann Maier in Regensburg von den Nationalsozialisten ermordet. Mit besonderem Mut hatte sich dieser Priester in einer Zeit der Angst und Gewalt für Frieden und Menschlichkeit eingesetzt. Bischof Dr. Rudolf Voderholzer hat am 23. April 2025 in seiner Predigt anlässlich einer Vesper in der Basilika St. Paul vor den Mauern in Rom dieses couragierten Kämpfers gegen das NS-Regime gedacht.
Am 23. April 1945, fast vor genau 80 Jahren, wurden die Häftlinge des KZ-Außenlagers Colosseum in Regensburg auf einen der sogenannten Todesmärsche geschickt. Ziel war Südbayern – viele Menschen, die auf unmenschliche Art inhaftiert waren, sollten diese Gewaltmärsche nicht überleben; allein auf dem von Regensburg ausgehenden Todesmarsch sollte es nochmals 65 Todesopfer geben. Bei den Bürgern der Stadt, die nur noch auf die Kapitulation warteten, blieb dies nicht verborgen. Eine größere Menschenmenge forderten am damaligen Moltkeplatz, dem heutigen Dachauplatz, die kampflose Übergabe der Stadt. Domprediger Johann Maier ergriff hier das Wort. In einer eindringlichen Predigt beschwor er seine Mitbürger und vor allem Gestapo und SS, die Stadt Regensburg kampflos an die heranrückenden amerikanischen Truppen zu übergeben. Es ging ihm zuvörderst darum, das Leben unschuldiger Zivilisten zu retten. Aber es ging ihm auch um das kulturelle Erbe der Stadt – speziell um den Dom St. Peter.
Sein couragierter Appell wurde dem Domprediger Johann Maier zum Verhängnis: Er wurde verhaftet, am selben Tag in einem Scheinprozess ohne Verteidiger verurteilt und tags darauf an einem Galgen vor dem Alten Rathaus öffentlich hingerichtet. Sein Tod war grausam. Aber sein Opfer war nicht vergebens – nur wenig später wurde Regensburg kampflos und ohne weitere Zerstörungen durch vorrückende US-Truppen eingenommen. Am 23. April 2023, dem 78. Jahrestag, wurde im Regensburger Dom bereits des Wirkens von Dr. Maier in einer Vesper gedacht. Dompropst Dr. Frühmorgen und Stadtdekan Roman Gerl würdigten in diesem Jahr, ebenfalls in einer Vesper, den mutigen Einsatz des couragierten und um seine Gemeinde besorgten Predigers Maier, und in diesem Jahr nahm Weihbischof Dr. Josef Graf am offiziellen Gedenkmarsch der Stadt Regensburg für die Opfer des Nationalsozialismus teil. Vor dem Dom ergriff er für die Diözese das Wort und würdigte Domprediger Dr. Johann Maier.
In Regensburg gibt es heutzutage mehrere Gedenkorte für den couragierten Domprediger, der zum Vorbild wurde. Ein Stolperstein für ihn wurde am 18. Mai 2022 in Anwesenheit des Bischofs von Regensburg, Dr. Rudolf Voderholzer, der Öffentlichkeit vorgestellt. Orte für das Gedenken an den mutigen Regensburger Domprediger, der zusammen mit weiteren Weltchristen am 24. April 1945 auf dem heutigen Dachauplatz in Regensburg gehenkt wurde, gibt es außerdem im Hohen Dom St. Peter. Dort ruhen auch die sterblichen Überreste des katholischen Priesters. An seinem ehemaligen Wohnhaus eine Gedenktafel angebracht, und außerdem erinnert ein Gedenkweg der Stadt Regensburg an ihn und die übrigen Opfer des NS-Regimes in der Stadt. Was sich vor 80 Jahren ereignete, soll ein klares „Nie wieder“ in die Gegenwart und Zukunft tragen.
Text: Stefan Groß
(sig)
Weitere Infos
Veröffentlichungen zum Thema:
Rudolf Voderholzer, „Apostel des Friedens“, Predigt in der Heiligen Messe anlässlich des 75. Todestages von Domprediger Dr. Johann Maier am 24. April 2020 im Regensburger Dom, in: „Der ersetzte Sabbat“. Verkündigung in Coronazeiten, Regensburg 2020
Verfolgung und Widerstand im „Dritten Reich“ im Bistum Regensburg. Blutzeugen des Glaubens, Herausgegeben vom Bischöflichen Ordinariat, Regensburg 2004
Christian Feldmann, Der Domprediger. Dr. Johann Maier – ein Leben im Widerstand, Roman, Regensburg 1995



