Bischof Voderholzer führt Kath. Studentenverbindung Rupertia durch das Institut Papst Benedikt XVI.
Auf Spurensuche
Regensburg, 16. Januar 2025
Bischof Dr. Rudolf Voderholzer begrüßte am Donnerstagabend in seiner Funktion als Direktor des Institutes Papst Benedikt XVI. die Studenten und Alten Herren der Katholischen Studentenverbindung Rupertia Regensburg im Priesterseminar St. Wolfgang am Bismarckplatz. Dort ist seit 2008 jenes Institut zu Hause, das sich der Erfassung und Erforschung des theologischen Werkes von Joseph Ratzinger/ Papst Benedikt XVI. widmet.
Dieser Besuch im Institut war für die Mitglieder der Rupertia gleich eine Begegnung mit zwei ihrer Ehrenmitglieder in ihrer bald 80-jährigen Geschichte. Als Erzbischof von München-Freising wurde der langjährige Regensburger Dogmatik-Professor Joseph Ratzinger 1978 Ehrenmitglied der Katholischen Studentenverbindung. Nach seinem Tod 2022 reifte der Entschluss in der Rupertia, nach zahlreichen Begegnungen mit dem Regensburger Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, auch diesem die Ehrenmitgliedschaft zu verleihen. Auch deshalb, weil er in einem intensiven Bezug zu seinem Vorgänger als Ehrenmitglied steht. Bei einem Festkommers im Sommer 2024 wurde dies dann auch feierlich vollzogen.
Eine Reise in Theologie und Kirchengeschichte
Zu Beginn des Instituts-Besuches durfte eine kleine Einführung in die bewegte Geschichte des Hauses nicht fehlen, vom iro-schottischen Benediktinerkloster zum Priesterseminar St. Wolfgang, das neben der Ausbildungsstätte für die Regensburger Diözesanpriester auch das Bischöfliche Studium Rudolphinum und eben das Institut Papst Benedikt XVI. beheimatet. Seit der Gründung 2008 steht Bischof Rudolf dem Institut als Direktor vor, bis 2012 noch als Dogmatik-Professor an der Trierer Universität. So konnte er der interessierten Zuhörerschaft von vielen Details der Entstehung und von der Arbeit der wissenschaftlichen Einrichtung berichten. Bilder-, Ton- und Filmdokumente vom Leben Joseph Ratzingers, die der wissenschaftliche Mitarbeiter Dr. Franz-Xaver Heibl zusammengestellt hatte, brachte den jungen und alten Ruperten ihr langjähriges Ehrenmitglied eindrucksvoll näher. Die älteren kannten ihn noch als Professor in Regensburg oder als Erzbischof von München-Freising. Neben zahlreichen Büchern von oder über Joseph Ratzinger, dazu unzählige theologische Fachliteratur, gab es auch Raritäten und Ausstellungsstücke zum Schmunzeln. Besonderes Augenmerk schenkten die Besucher jener Ausgabe der Bildzeitung vom 20. April 2005 - „Wir sind Papst!“ - die der damalige frischgebackene Trierer Professor Dr. Voderholzer morgens beim Bäcker in Kasel gekauft hatte oder drei verschiedene Varianten des Primizbildes des späteren Papstes. Modelleisenbahnfreunde schmunzelten beim Anblick des Ratzinger-Geburtshauses in Marktl am Inn als Bausatz.
„Der Mozart der Theologie“
…so wird Joseph Ratzinger auch genannt. Seinem theologischen Werk widmet sich die gesamte Arbeit des Institutes, dessen Früchte reichhaltig sind. Allen voran sind die mit 16 Bänden konzipierte Reihe „Joseph Ratzinger Gesammelte Schriften – JRGS“ zu nennen, von der bereits 14 Bände beim Verlag Herder in Freiburg erschienen sind, und bei der der Instituts-Gründer und ehemalige Regensburger Bischof Dr. Gerhard Ludwig Kardinal Müller als Herausgeber fungiert. Das Jahrbuch „Mitteilungen des Institut-Papst-Benedikt XVI.“ erscheint im Regensburger Verlag Schnell & Steiner und begleitet die Editionsarbeit des Instituts, beim Verlag Friedrich Pustet Regensburg wird die Buchreihe „Ratzinger-Studien“ herausgegeben, sie behandelt jene Literatur, die die Theologie Joseph Ratzingers diskutiert, kommentiert und interpretiert. Darüber hinaus, so Dr. Christian Schaller, stellvertretender Direktor, sammelt das Institut alles rund um die Person Joseph Ratzingers. Dazu zählen Mitschriften von dessen Universitätsvorlesungen genau so wie Tonbandkassetten mit Mitschnitten seiner Predigten.
Ein neues Bild vom prominenten Ehrenmitglied
Unter den Ruperten waren auch einige Priester, die sich schon während des Studiums mit der Theologie Ratzingers beschäftigt hatten. Aber auch für Betriebswirte, Lehramtsstudenten oder Historiker wurde an diesem Tag ein ganz neues, vertieftes Bild des prominenten Ehrenmitgliedes gezeichnet. Da faszinierte das umfangreiche eigene theologische Werk Joseph Ratzingers genau so wie all das, was über ihn geschrieben wurde, von der Diplomarbeit bis hin zu Promotionen und Habilitationen. Als Dankeschön für diese anspruchsvolle Führung konnte Aktivensenior Joseph Mehler Bischof Rudolf ein weiteres Exponat für seine Krippensammlung schenken, eine Weihnachtskrippe von der Insel Mallorca, die eben nicht nur Ballermann zu bieten hat, sondern auch farbenfrohe Volkskunst. Wenn nun wieder bei der Rupertia von Joseph Ratzinger/ Papst Benedikt XVI. die Rede sein wird, dann haben junge wie alte Verbindungsmitglieder ein noch präziseres Bild von der theologischen Größe ihres Ehrenmitgliedes.
Text und Fotos: Carl B. Prämaßing
(jas)