Bischof Voderholzer eröffnete Symposion mit Festvortrag zu dem Thema Tradition und Schrift bei Joseph Ratzinger
Ringen um die wahre Tradition
Dießen, 17. Mai 2023
Am vergangenen Samstag, 13. Mai, hat Bischof Dr. Rudolf Voderholzer am Theologischen Symposion anlässlich des 65. Geburtstags von Prof. Dr. Lothar Wehr teilgenommen. Prof. Dr. Wehr ist Inhaber des Lehrstuhls für Neutestamentliche Wissenschaft an der Theologischen Fakultät der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.
Joseph Ratzingers bibelhermeneutische Impulse
Das Symposion des katholischen Säkularinstituts Cruzadas de Santa Maria zu dem Thema „Schrift und Tradition als Zeugen der Offenbarung und Quellen des Glaubens“ hat im Haus St. Joseph des Evangelisationszentrums Petrus Canisius in Dießen am Ammersee stattgefunden. Der Bischof eröffnete das Symposion mit dem Festvortrag zum Thema „Tradition und Schrift. Joseph Ratzingers bibelhermeneutische Impulse“.
Die Offenbarung geht der Schrift voraus
Zu seinen Thesen zu einer offenbarungsgemäßen Lehre von der Heiligen Schrift und ihrer Auslegung im Anschluss an die Offenbarungskonstitution „Dei Verbum“ des Zweiten Vatikanischen Konzils betont Bischof Dr. Voderholzer, dass die Offenbarung der Schrift vorausgeht und die Schriftwerdung begründet. Dabei ist die Schriftwerdung – das Werden der Heiligen Schrift – ein Moment der Tradition. Joseph Ratzinger schrieb einst: „Die ungeheure innere Spannweite des christlichen Traditionsbegriffs zwischen heilsgeschichtlicher Bewahrung und eschatologische Revolution ist der treibende Faktor des die Kirchengeschichte durchziehenden Ringens um die wahre Tradition.“ Bischof Dr. Voderholzer hebt die Christozentrik der Offenbarung und damit der Offenbarungsurkunden hervor. Die Einheit der Schrift ist in Christus begründet.
Text: PD Dr. Katja Hess / Prof. Dr. Veit Neumann
Bilder: Johanna Knacker