News Bild Bischof Voderholzer empfängt junge Delegation der Hanns-Seidel-Stiftung
Bischof Voderholzer empfängt junge Delegation der Hanns-Seidel-Stiftung

Deutsch-tschechische Freundschaft

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Regensburg, 15. Oktober 2022
„Es freut mich, so viele Jugendliche mit verschiedenen Herkünften hier empfangen zu dürfen“, betonte Bischof Rudolf Voderholzer am Samstag, als er eine deutsche und tschechische Delegation der Hanns-Seidel-Stiftung begrüßte. Diese hat es sich am Wochenende zur Aufgabe gemacht, sich mit der deutsch-tschechischen Freundschaft auseinanderzusetzen. 

Gruppenbild der Delegation mit Bischof Rudolf

Nepomuk, der in Bayern und Böhmen verehrte Prager Heilige

Bischof Voderholzer war sehr interessiert an der Gruppe und den unterschiedlichen Herkunftsorten der Studenten. Er erzählte auch von seiner Mutter, die aus der westböhmischen Stadt Kladrau im jetzigen Tschechien stammt. Danach zeigte der Regensburger Bischof der Studentengruppe höchstpersönlich den Dom. Neben der Orgel, der Verkündigungsgruppe, der Außenfassade und der Krypta verwies Bischof Voderholzer aber auch auf die Orte im Dom, die die besondere Verbindung des Bistums mit Tschechien bezeugen. Der Silberaltar oben beim Podest der Domspatzen ist eine dieser besonderen Stellen. Niemand anderes als der Prager Heilige Johannes Nepomuk schmückt genau in der Mitte den Altar. Das liegt daran, dass der Altar etwa zu der Zeit gestaltet wurde, als der uns bekannte Brückenheilige Nepomuk heiliggesprochen wurde. Er war damals der modernste Heilige. „Er wird in Bayern und in Böhmen ohne Vorbehalte als Heiliger verehrt, als Heiliger des Beichtgeheimnisses, und er beschützt diesseits und jenseits der Welt die Brücken“, so Bischof Voderholzer.

Der Hl. Nepomuk am Silberaltar

Der Lieblingsort des Bischofs

Der Bischof zeigte der Delegation aber auch einen seiner Lieblingsorte im Dom. „Natürlich fragt man sich, warum man einen Brunnen in einem Dom einbaut. Die Antwort ist einfach: Der Brunnen ist älter als der Dom.“ Der Brunnen wurde bei der Domerweiterung einfach überbaut. Der Brunnen ist auch ganz nützlich, unter anderem für Taufen und für Leute die Zuflucht suchten. „Wo Wasser ist, da ist auch Leben.“ Das zeigt der später darüber gebaute Baldachin ganz deutlich mit einer bekannten Personengruppe. Zu sehen ist Jesus und die Samariterin am Jakobsbrunnen. „Das ist eine der interessantesten Stellen des neuen Testamentes.“ Jesus spricht mit ihr über das Wasser, das den Lebensdurst löscht. Anfangs versteht sie ihn nicht, weswegen ein immer tiefergehendes Gespräch zwischen ihnen entsteht. „Es entwickelt sich ein Gespräch um die Frage: Was ist die Sehnsucht meines Herzens.“ Durch dieses Gespräch wird die zuvor zurückgezogene, sich schämende Samariterin so mutig und erfüllt vom Erlebnis, dass sie in ihre Stadt zurückgeht und allen von ihrem Treffen mit dem Messias erzählt. „Sie wird sozusagen selber zu einer Quelle.“ Statt des Wassers des Jakobsbrunnen hat sie das Lebenswasser von Jesus empfangen.

Der Brunnen im Regensburger Dom

Jugend soll Länderfreundschaft leben

Am Ende stellten die Studenten Bischof Voderholzer noch einige Fragen und bedankten sich mit einem kleinen Geschenk aus Tschechien. Die Gruppe von deutschen und tschechischen Studenten beschäftigt sich mit Dr. Markus Ehm, Leiter des Regionalsprojekts Mitteleuropa, an diesem Wochenende mit gesellschaftlichen, politischen und soziologischen Aspekten der Beziehung zwischen Bayern und Tschechien. „Es ist uns ein großes Anliegen, dass sich die Jugend in Tschechien und Deutschland austauscht und diese Länderfreundschaft auch lebt“, so Markus Ehm. „Bischof Rudolf Voderholzer zählt als großer Unterstützer dieser Freundschaft, weswegen wir uns sehr gefreut haben, ihn treffen zu dürfen.“

 

Text und Bilder: Simon Döring / mk



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