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Bischof Voderholzer: an Heiligabend bei den Ärmsten

Weihnacht mit der Caritas

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Regensburg, 28. Dezember 2024

Bischof Dr. Rudolf Voderholzer setzte am Heiligen Abend eine gute und wichtige Tradition fort. Er betete und sang mit Obdachlosen, Alleinstehenden und Menschen ohne Einkommen. Zuvor hatten der Caritas-Vorsitzende, Michael Dreßel, und der Caritas-Direktor, Michael Weißmann, für diesen Personenkreis eine Christmette in der Basilika St. Emmeram zelebriert. Bischof Rudolf, Fürstin Gloria und Fürst Albert begrüßten sie anschließend alle zum gemeinsamen Essen in „Regensburgs schönstem Speisesaal“.

„Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht“, zitierte Domkapitular und Caritasvorsitzende Michael Dreßel in den Eingangsworten der besonderen Christmette in der Basilika St. Emmeram die spätere Lesung. „Dieses Licht hat einen Namen, hat ein Gesicht, das Kind in der Krippe von Bethlehem, es ist Jesus, der Herr“, so Dreßel weiter. Gemeinsam mit Caritas Direktor Michael Weißmann zelebrierte er traditionell am Nachmittag des Heiligen Abend eine Messe für obdachlose, alleinstehende und bedürftige Regensburgerinnen und Regensburger. Im Anschluss daran lud die Caritas ins Refektorium der ehemaligen Benediktinerabtei im Schloss St. Emmeram zu Suppe, Jägerbraten und Plätzchen ein. Serviert wurde das Menü gemeinsam mit Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, Fürstin Gloria und Fürst Albert von Thurn und Taxis.

Der Caritasvorsitzende  Michael Dreßel und der Caritasdirektor Michael Weißmann gedachten in der Messe auch Pater Clemens Habiger. „Jesus ist in die Welt gekommen, um uns zu zeigen, dass niemand vergessen ist.“ Das habe der im November verstorbene Franziskaner-Pater mit aller Überzeugung gelebt, erinnerte Weißmann in seiner Predigt. „Gott sucht sich keinen perfekten Ort, keine perfekten Menschen. Er kommt dorthin, wo das Leben schwer ist“, das zeige die Geschichte von Weihnachten fuhr Weißmann fort. „Für diejenigen unter uns, die heute hier sind und kein Zuhause haben: Sie sind nicht vergessen. Gott sieht Sie. Und er liebt Sie. Für diejenigen, die sich heute einsam fühlen: Sie sind nicht allein. Gott ist an Ihrer Seite. Für diejenigen, die mit Sorgen und Ängsten kämpfen: Gott schenkt Ihnen seinen Frieden.“ In den Fürbitten wurde nicht nur der Bedürftigen gedacht, sondern auch all jenen, „die sich für andere einsetzen.“

Die besondere Christmette für Obdachlose, Alleinstehende und Bedürftige geht auf eine lange Tradition zurück. Bert Meixner, der zwischenzeitlich verstorbene ehemalige Referatsleiter der Caritas Obdachlosenhilfe, hatte den Gottesdienst in den 1970er Jahren in der Pfarrei Reinhausen ins Leben gerufen. Sein Sohn Andreas lebt die väterliche Berufung aus tiefer Überzeugung und mit hohem Engagement weiter. Mit seinem immer zu diesem Anlass formierten „Weihnachtschor“ gestaltete er den Gottesdienst musikalisch. Zusammen mit Matthias Leitner am E-Piano übertrug er die weihnachtliche Stimmung aus der Basilika später auch ins Refektorium.

Fürstin Gloria von Thurn und Taxis ließ es sich nicht nehmen, gemeinsam mit ihrem Sohn Fürst Albert an der weltlichen Weihnachtsfeier in der Fürstlichen Notstandsküche persönlich teilzunehmen und gemeinsam mit allen Gästen Weihnachtslieder zu singenBischof Dr. Rudolf Voderholzer, der das Tischgebet sprach, erzählte den Gästen nicht nur über die Besonderheit des Speisesaales, dessen Gemälde verschiedene Essensszenen zeigten. Der Bischof klärte auch über die Bedeutung des hebräischen Wortes Bethlehem auf. „Haus des Brotes“ lautet die Übersetzung. Gemeinsam mit Domkapitular Michael Dreßel, Caritasdirektor Michael Weißmann, Fürst Albert und zahlreichen Helferinnen und Helfern, die den Raum weihnachtlich geschmückt hatten, servierte er dann persönlich das Essen. Als Vorspeise wurde Brokkoli-Suppe, als Hauptspeise Jägerbraten mit Knödel und Blaukraut gereicht.

Dass es als Nachspeise zum alkoholfreien Punsch Plätzchen in den buntesten Farben und Geschmacksrichtungen, Stollen, Panetone und Lebkuchen gab, war in diesem Jahr keine Selbstverständlichkeit, sondern die Weiterführung einer gerne angenommenen und übernommenen Tradition: Konditormeister Johannes Pernsteiner hatte die Leckereien jahrelang und im Stillen gespendet. Als er in diesem Jahr in den verdienten Ruhestand getreten war, übernahm sein Nachfolger, die Bäckerei Sipl, diesen Brauch. Mit vereinten Kräften hatten Andreas Meixner und Christian Hierold, Caritas-Fachberater für Menschen in besonderen Lebenslagen, die Leckereien abgeholt und ins Refektorium gebracht. Als es draußen dunkel geworden war und die Gäste der Notstandsküche an diesem Abend in die Heilige Nacht gingen, bekamen sie noch ein besonderes Geschenk mit auf den Weg: Die Kinder des Sinzinger Kindergartens St. Michael hatten gemeinsam mit ihren Eltern und ganz viel Herz zahlreiche, prall gefüllte rote Stofftaschen mit haltbaren Lebensmitteln und Hygieneartikeln als Geschenke gepackt.

Text: H. C. Wagner

(sig)



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