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Bischof Rudolf weiht zwei Männer im Regensburger Dom zu Ständigen Diakonen

Dienst am Menschen verleiht Kraft

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Regensburg, 14. Oktober 2023

„Ich danke Gott, dass er Sie berufen hat und Sie seinem Ruf gefolgt sind“, mit diesen Worten begrüßte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer am Samstagvormittag die beiden Weihekandidaten zum Ständigen Diakonat und die äußerst zahlreich erschienenen Gläubigen im Regensburger Dom. „Ich grüße auch ganz herzlich Ihre Ehefrauen und Familien, die das Jawort der Ehemänner und Väter mittragen!“ Als großes Zeichen der Verbundenheit bezeichnete er auch die zahlreich erschienenen Pfarrangehörigen, die Ministrantinnen und Ministranten sowie die Fahnen- und Bannerabordnungen der Vereine und Verbände. Von den 116 Ständigen Diakonen im Bistum Regensburg waren an diesem Samstag 70 in den Dom zur Weihe ihrer neuen Mitbrüder gekommen. Die Weiheliturgie wurde auch live bei Radio Horeb übertragen und kann unter www.radio-horeb.de nachgehört werden.

„…erwählen wir diese unsere Mitbrüder zu Diakonen“

Nach der Begrüßung durch den Bischof stellte Dompropst Prälat Dr. Franz Frühmorgen die beiden Weihekandidaten vor: Stefan Schmid (Jahrgang 1970) aus der Pfarrei Veitsbuch – St. Vitus und Martin Sedlmeier (Jahrgang 1968) aus der Pfarrei Sollern – Unsere Liebe Frau, Benefizium Mendorf – St. Leodegar. Die Kandidaten traten vor den Bischof und sagten: „Hier bin ich!“ Damit brachten sie ihre Bereitschaft zum Ausdruck, dem Ruf Gottes zu folgen. Daraufhin erbat der Dompropst vom Bischof, die Kandidaten zu Diakonen zu weihen. „Mit dem Beistand unseres Herrn und Gottes Jesus Christus, des Erlösers, erwählen wir diese unsere Mitbrüder zu Diakonen“, erwiderte dann Bischof Rudolf.

 

„Die beiden Namenspatrone, die beste Predigt zur Diakonenweihe“

…so stieg Bischof Dr. Rudolf Voderholzer in seine Predigt ein. Der Erz-Diakon und Märtyrer Stephanus und der Bekenner-Bischof Martin von Tours seien mit ihrer Lebensgeschichte und ihrem Glaubenszeugnis ideale Vorbilder für die beiden Kandidaten, deren Namenspatrone sie auch sind. Martinus, der große Missionar Galliens, habe als Taufbewerber den Mantel geteilt und damit deutlich gemacht, auch ein Bischof bleibe immer Dienender, also Diakon. Stephanus, den die Kirche als einen der ersten sieben Diakone verehrt, sei in seinem Martyrium dem Kreuzestod Jesu ähnlich geworden, durch die Anrufung Gottes bzw. Jesu „nimm meinen Geist auf!“ sowie das Gebet für die Peiniger.

„Zentrale Aufgabe der Kirche zu allen Zeiten“

Die Worte des Stephanus, die sich Diakon Stefan Schmid auch als Weihespruch erwählt habe, „Siehe, ich sehe den Himmel offen“ (Apostelgeschichte 7,56 a), bezeichnete Bischof Rudolf als „die zentrale Aufgabe der Kirche zu allen Zeiten“. Besonders in unserer Zeit sei es heilsnotwendig, den Menschen den Himmel offen zu halten, Himmel verstanden als Nähe und Wirklichkeit Gottes. In ihren vielfältigen Diensten in der Seelsorge, besonders in der Sorge um die Kranken und Alten, sei dies alltäglich die große Aufgabe. Das Wort des Propheten Jesaja, „Er gibt dem Müden Kraft, dem Kraftlosen verleiht er große Stärke“ (Jesaja 40,29), hatte sich Diakon Martin Sedlmeier ausgesucht. Bischof Rudolf machte darauf aufmerksam, dass nicht nur ihr Dienst den Menschen guttue, sondern auch ihnen Kraft geben werde, besonders im Blick auf all die Herausforderungen, die die Seelsorge in Zukunft mit sich bringe.

„Mit Gottes Hilfe bin ich bereit!“

Nach dem Lied „Komm, Heiliger Geist“ legten die beiden Kandidaten ihr Weiheversprechen ab, bei dem sie und ihre Ehefrauen vor dem Bischof standen. Auch diese wurden befragt, ob sie den Dienst ihrer Ehemänner mittragen würden. Es folgte die Allerheiligenlitanei, bei der die Kandidaten als Zeichen der Ganzhingabe ausgestreckt auf dem Boden lagen. Durch die Handauflegung und das Weihegebet des Bischofs wurde nun die Weihe gespendet. Nach dem Anlegen der Stola (über die linke Schulter getragen) und der Dalmatik (Übergewand des Diakons) überreichte der Bischof den neuen Diakonen das Evangeliar als Symbol ihres Verkündigungsdienstes. Unter den Klängen von „Wer glaubt, ist nicht allein“ gratulierte der Bischof und alle anwesenden Diakone den beiden. Die Gabenprozession gestalteten die beiden Ehefrauen, zwei Ministranten und zwei Bewerber um das Ständige Diakonat. Mit der Weihe übernahmen sie in dieser Liturgie nun beide den Dienst am Altar.

 

Stichwort Ständiger Diakonat

Seit genau 50 Jahren gibt es im Bistum Regensburg ständige Diakone, dieses altkirchliche Amt war vom Zweiten Vatikanischen Konzil (1963-1965) mit der dogmatischen Konstitution „Lumen Gentium“ wiederbelebt worden. Das Mindestalter der Kandidaten beträgt 35 Jahre, sie können ihren Dienst haupt- oder nebenberuflich ausüben. Der ständige Diakonat steht auch verheirateten Männern offen, eine Heirat nach der Weihe ist jedoch nicht möglich. Die beiden Hauptaufgaben der Ständigen Diakone sind die Caritas (Dienst am Nächsten) und die Liturgie. Sie assistieren dort dem Priester, verkündigen das Evangelium und können predigen. Außerdem dürfen sie das Sakrament der Taufe spenden und kirchlich trauen.

Text: Carl B. Prämassing, Fotos: Johann Köglmeier

(jas)



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