News Bild Bischof Voderholzer feiert in Vilsbiburg den Morgengottesdienst und diskutiert mit Schülern
Bischof Voderholzer feiert in Vilsbiburg den Morgengottesdienst und diskutiert mit Schülern

Wenn Schüler sich mit Abtreibung auseinandersetzen

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Vilsbiburg, 20. Oktober 2022

Das neu strukturierte Dekanat „Landshut im Bistum Regensburg“ und vor allem seine Gläubigen besser kennenzulernen – das war das Ziel eines zweitägigen Pastoralbesuchs von Bischof Rudolf Voderholzer. In Vilsbiburg feierte er in der Stadtpfarrkirche Mariae Himmelfahrt den Morgengottesdienst und hatte anschließend die Gelegenheit, mit Schülern des Maximilian-von-Montgelas-Gymnasiums in den Dialog zu treten.

Den Tag mit Gebet beginnen

Als die ersten Sonnenstrahlen am Donnerstagmorgen durch die großen Fenster der Vilsbiburger Stadtpfarrkirche fielen und die Glocken erklangen, hatten schon zahlreiche Pfarrangehörige Platz genommen, um mit Bischof Rudolf und mit einem Gebet den Tag zu beginnen. „Ich freue mich sehr, am heutigen Morgen mit ihnen Gottesdienst zu feiern. Bei zwei Tagen Pastoralbesuch im neuen Dekanat Landshut konnte ich schon einen ersten, vertieften Eindruck über das Leben bei ihnen erhalten“, wandte sich Voderholzer an die Gemeinde, aber auch an die Konzelebranten. An seiner Seite waren Regionaldekan Josef Thalhammer, Dekan Alfred Wölfl, Stadtpfarrer Peter König, Pfarrvikar Prosper Ngulu-Ngulu und Pater Peter Berger.

Feierten miteinander den Morgengottesdienst: Von links Pater Peter Berger, Regionaldekan Josef Thalhammer, Stadtpfarrer Peter König, Bischof Rudolf, Dekan Alfred Wölfl und Pfarrvikar Prosper Ngulu-Ngulu.

Andere Menschen mit zur Feier der Heiligen Messe einladen

Es war der Gedenktag des Heiligen Wendelin, an den besonders erinnert wurde und der in Bayern sehr verehrt wird. Bischof Rudolf freute sich bei seinen Predigtworten aber auch darüber, dass so viele zur morgendlichen Andacht gekommen waren, während andere gerade mit der Arbeit begannen und in der nahen Schule schon die Lichter brannten: „Es ist wichtig, mit den Händen nicht nur zu arbeiten, sondern sie auch zum Gebet zu falten.“ Es sei schön, dass noch Werktagsgottesdienste gefeiert werden, auch, wenn die Kirche nicht auf den letzten Platz gefüllt sei. „Sie sind ein wichtiger Kern, und ich bitte sie, auch andere Menschen mit in die Messe zu nehmen“, rief der Bischof auf. Er bat auch um Mithilfe, dass das neu entstandene Dekanat zusammenwächst und sagte, er habe den Eindruck, dass dies der Fall sei. Einen Dank richtete er an Stadtpfarrer Peter König, gerade auch für seine Bemühungen um die Kirche in Afrika und Südtirol, und ebenso an Pfarrvikar Prosper Ngulu-Ngulu für seinen Einsatz, die Verbindung von Afrika und Deutschland zu stärken.

Richtiges Maß zwischen digitalem und analogem Unterricht

Auch der Kontakt zu jungen Menschen ist Bischof Rudolf sehr wichtig. Deshalb besuchte er nach der Messfeier das Maximilian-von-Montgelas-Gymnasium. Schulleiter Dr. Bernhard Steininger führte ihn durch die gerade erst neu sanierte Schule, die seit 1971 besteht und an der derzeit 730 Schüler unterrichtet werden. Er tauschte sich mit dem Bischof, dem Regionaldekan, dem Dekan und dem Stadtpfarrer über die vielfältigen Aufgaben in der Bildung aus, zu denen seinen Worten zufolge auch das richtige Maß zwischen digitalem und analogem Unterricht gehören.

Besichtigten das neu renovierte Maximilian-von-Montgelas-Gymnasium: Von links Stadtpfarrer Peter König, Schulleiter Dr. Bernhard Steininger, Regionaldekan Josef Thalhammer und Dekan Alfred Wölfl.

Plakataktion im Religionsunterricht

Von diesem machte sich Voderholzer anschließend selbst ein Bild und saß als Gast im Unterricht der Klasse 8c. Religionslehrer Sebastian Mieslinger behandelte mit seinen Schülern das Thema „Der Mensch und die Schöpfung.“ Die Achtklässler erarbeiteten anhand von Bibelstellen den Auftrag, den Gott den Menschen gegeben hat, nämlich über die Erde zu walten. Die Mädchen und Jungen waren sich einig, dass jemand, der Macht besitzt, deshalb auch große Verantwortung trägt. Und dass die Welt durch den Menschen auch zerstört wird. Die 8c gestaltet deshalb in Gruppenarbeit Plakate, die aus christlicher Perspektive zum Schutz der Schöpfung beziehungsweise Umwelt aufrufen. Der Gast aus Regensburg begrüßte das Ergebnis der Religionsstunde: „Eure Ideen und Beiträge sind sehr wertvoll“, gab er den Schülern mit auf den Weg.

In der Klasse 10bck wurde unter Anleitung von Religionslehrerin Tina Putz ein schwereres Thema bearbeitet: Es ging um Abtreibung. Anhand verschiedener Zitate arbeiteten die Jugendlichen heraus, dass Gott den Menschen schon gewollt hat, bevor er entstanden ist, dass jeder als Abbild Gottes einen besonderen Wert hat. „Jeder ist ein Geschenk Gottes“, lasen die Schüler aus den Zitaten heraus und diskutierten die Position der Kirche, die sich gegen Abtreibung stellt. Auch lasen sie Texte von Frauen, die sich für einen Schwangerschaftsabbruch entschieden haben – aus unterschiedlichen Gründen. Bischof Rudolf wies auf die vielen kirchlichen Hilfsorganisationen und die Caritas hin, die seinen Worten nach alles tun, um Frauen zu helfen, die ungewollt schwanger geworden sind. Zum Abschluss seines Schulbesuchs segnete Bischof Rudolf die Schülerinnen und Schüler und dankte für die vielfältigen Einblicke in das aktuelle Unterrichtsgeschehen.

Text und Fotos: Melanie Bäumel-Schachtner/jas



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