Bischof Rudolf Voderholzer weiht drei junge Männer zu Priestern
Als Höhepunkt der Wolfgangswoche spendete Bischof Dr. Rudolf Voderholzer am heutigen Samstag im Hohen Dom zu Regensburg drei Männern das Sakrament der Priesterweihe. Als Konzelebrant feierte auch der Apostolische Nuntius, Erzbischof Dr. Nikola Eterović, der zurzeit das Bistum Regensburg besucht, die Weihefeier mit. Zahlreiche Priester und Gläubige aus dem gesamten Bistum waren in die Kathedrale gekommen, um mit den drei Diakonen die Weihe mitzufeiern. Darunter zahlreiche Familienangehörige und Freunde, die die Priesteramtskandidaten bei diesem großartigen Ereignis begleiten wollten.
<link http: www.bistum-regensburg.de multimedia mediathek priesterweihe-2015-615 _top external-link-new-window von der>Bildergalerie: Priesterweihe 2015
Die drei Weihekandidaten traten einzeln vor den Regensburger Oberhirten und bekundeten ihre innere Bereitschaft zum Dienst an der Kirche in Einheit mit dem Bischof. Der Leiter des Priesterseminars, Regens Martin Priller, erklärte gegenüber dem Bischof, dass das Volk und die Verantwortlichen befragt worden und die Kandidaten für würdig befunden worden seien, die Weihe zu empfangen. Auf die Weihe durch die Handauflegung des Regensburger Oberhirten folgten Riten, die das Geschehen und den Auftrag der Priester ausdeuten. Die jungen Männer wurden mit Stola und Messgewand bekleidet und die Hände wurden ihnen gesalbt. Aus der Hand des Bischofs erhielten sie Hostienschale und Kelch zur Feier der Eucharistie.
Mit dem Friedensgruß, der Umarmung durch den Bischof und die anwesenden Priester, endete die Weihehandlung. Im Anschluss feierten die drei Männer mit Bischof Rudolf und den Gläubigen erstmals als geweihte Priester die Eucharistiefeier. Die Regensburger Domspatzen gestalteten die Weihefeier musikalisch. Zur Kommunionausteilung sang der Knabenchor zum ersten Mal eine Neuvertonung des Sonnengesanges des hl. Franziskus, die aus der Feder von Domkapellmeister Roland Büchner stammt.
„Verkünde das Wort, tritt dafür ein, ob man es hören will oder nicht“
<link record:tt_news:3857 internal-link>Die neuen Priester sind: Adam Karolczak aus der Pfarrei St. Marien in Sulzbach, Martin Popp aus der Pfarrei St. Leonhard in Leonberg und Bernhard Pastötter, C.R.V. aus der Pfarrei St. Martin in Saaldorf (Berchtesgadener Land), der für seinen Orden, die Kongregation der Augustiner Chorherren von Windesheim, zum Priester geweiht wurde. Nicht heute im Dom gemeinsam mit den anderen Kandidaten, sondern in der Kirche seines Klosters in Schwarzenfeld wird heuer auch der Passionist P. Markus Seidler CP von Bischof em. Wilhelm Schraml am 11. Juli 2015 für seinen Orden zum Priester geweiht.
In seiner Predigt bezog sich Bischof Rudolf Voderholzer auf den Tagesheiligen, den heiligen Kyrill von Alexandrien, ein unerschrockener Verkünder des Wortes Gottes. Die Worte aus dem zweiten Timotheusbrief „Verkünde das Wort, tritt dafür ein, ob man es hören will oder nicht“, müssten, so der Bischof, am heutigen Tage auch den Priesteramtskandidaten ans Herz gelegt werden, da sie durch Gebet und Handauflegung zum priesterlichen Dienst und zur vollmächtigen Verkündigung des Evangeliums bestellt würden. Dass die Gläubigen heute zu Maria nicht nur sagen dürfen: Mutter Jesu oder Mutter Christi, sondern zu Recht Gottesmutter, Mutter Gottes, das hätten wir, erklärte Bischof Rudolf, vor allem Kyryll von Alexandrien zu verdanken. Im Rahmen eines von ihm einberufenen Konzils klärte er die gegenteilige Auffassung des Mönches Nestorius aus Antiochien und konnte die Aussage formulieren, dass Maria aufgrund der Einigung der göttlichen und menschlichen Natur Jesu zurecht Gottesmutter genannt werden dürfe und müsse.
Eure Verkündigung, eure Predigt, soll sich nähren aus dem Gebet
Was dies für den Dienst der Neupriester auch heute zu bedeuten habe, erklärte Bischof Rudolf Voderholzer weiter in seiner Predigt: „Kyrill dachte und argumentierte aus seiner Gebetserfahrung heraus. Was ihm aus einem altehrwürdigen Gebet vertraut war, konnte doch nicht falsch sein! Für uns alle, aber besonders für die Priester gilt: Das Gebet der Kirche, die Psalmen, die Feier der Sakramente, insbesondere die Feier der Eucharistie, sind Ausdruck des Glaubens und Quelle des Glaubens. Eure Verkündigung, eure Predigt, soll sich nähren aus dem Gebet“, rief Bischof Rudolf den Priesteramtskandidaten zu.
Das Gebet müsse dabei stets wahr und rechtgläubig sein. Gleichzeitig sei, so der Regensburger Oberhirte, der lebendige Gott Zentrum der Verkündigung durch den Priester, der sich uns in Jesus Christus und seiner Menschwerdung als der Retter und Erlöser offenbare. Der Titel Gottesmutter für Maria stehe im Dienst des unversehrten Glaubens an Jesus Christus. Er habe wirklich unser ganzes Menschsein angenommen und mit seiner Gottheit verbunden.
Feiert jede heilige Messe so, als sei es die erste, die einzige und die letzte
Ein Embryo-Sein, Geboren werden, sei der göttlichen Natur nicht unwürdig. Gott sei in Jesus Christus ganz eingegangen in die Schöpfung. Das einzige, das Gott unwürdig wäre, sei die Sünde. Wesensmerkmal des priesterlichen Dienstes sei es, dass man, in der Person Jesu Christi wirken, die Sakramente feiern, das Wort Gottes verkünden und die Kirche leiten dürfe. „Seid Euch alle Tage dieses großen Auftrages bewusst und feiert jede heilige Messe so, als sei es die erste, die einzige und die letzte!“, so das Appell des Bischofs an die Neupriester.
Das Wirken des Kyrill von Alexandrien sei uns, so Bischof Rudolf abschließend, auch Mahnung und Wegweisung hin zu einer guten und gesunden Marienfrömmigkeit. Maria sei Vorbild und Urbild aller Christen, besonders der Priester. Maria habe in innigster Weise an der Menschwerdung Christi mitwirken dürfen. Was man über Maria rede, von Maria denke, entscheide mit über den Glauben an Jesus Christus. „Wo die Gottesmutterschaft Mariens abgelehnt wird, wo geleugnet wird, dass Jesus in der Kraft des Geistes empfangen, von Anfang an ganz Gott und ganz Mensch war, dort kommt man dann nicht mehr über einen Adoptianismus hinaus“, hob Bischof Voderholzer hervor und riet den Priesteramtskandidaten: „Vertraut euch immer wieder der Gottesmutter an!“
Im Anschluss an die Priesterweihe zogen die neuen Priester aus der Kathedrale St. Peter aus, wo sie am Domplatz von zahlreichen Gläubigen mit Applaus und mit Musik durch das Jugendblasorchester St. Konrad empfangen wurden.