Bischof Rudolf Voderholzer unterwegs im Dekanat Neustadt-Weiden
Vom Bauernhof zur Army
13. Oktober 2022 Weiden
„Ich freue mich sehr, dass wir miteinander die Frühmesse feiern dürfen“, begrüßte Bischof Rudolf Voderholzer die Gemeinde bei der Hl. Messe in der Klosterkirche St. Felix der Franziskaner in Neustadt am zweiten Tag der Pastoralreise in das Dekanat Neustadt-Weiden. Zudem dankte der Bischof dem Franziskanerorden für seine Gastfreundschaft bei der Bereitstellung einer Unterkunft. „Auf diese Weise konnte ich ein weiteres wichtiges Stück Leben im Dekanat kennenlernen.“
Der Tag begann mit der Feier der Frühmesse in der Klosterkirche St. Felix.
Wer ist heilig?
In der Predigt ging der Bischof auf die erwähnten Heiligen im Epheserbrief ein. „Es ist eine frühchristliche Selbstbezeichnung, dass die Christen Heilige genannt werden. Nur für unsere Ohren klingt das unglaubwürdig.“ Es gibt einen zweifachen Begriff von „Heilig“. Damals dachte man bei Heiligen nicht an die Heiligen, die durch ihre moralische Vollkommenheit herausstechen, sondern an die Personen, die durch die Taufe geheiligt wurden. „Weil wir in der Taufe den Geist Gottes geschenkt bekommen haben, dürfen wir Geheiligte, oder in dem Sinne Heilige genannt werden.“ Es ist ein großes Geschenk was Gott uns zutraut. „Er befähigt uns dazu heilig, für andere Menschen ein Zeichen für die Gegenwart Gottes zu sein“, erklärte der Bischof.
Intensive Gespräche folgten beim Frühstück auf dem Bio-Hof.
Gespräche mit Landwirtschaft und Politik
Um nun auch leiblich gestärkt zu werden, gab es ein Frühstück auf dem Ökohof „Lang“ in Kirchendemenreuth. Es waren auch Vertreter der Bauernschaft und der KLB dabei, die Bischof Rudolf Voderholzer von ihrem Alltag in der Landwirtschaft, aber auch ihre Sorgen und Nöte in der aktuellen Krise schilderten. Nicht nur die Energiekosten kamen zur Sprache, sondern auch Nachwuchsprobleme und Präsenz in Politik und Medien. Bischof Rudolf ging sehr nachdenklich aus diesem Treffen heraus. „Ich habe viele Fragen mitgenommen, aber auch viel Ermutigung. Vielen Dank für diese Erfahrungszeugnisse, ich bin in all diesen Fragen ein ziemlicher Laie und bin dankbar über ihre Fachmeinung.“ Weitere Erfahrungen wurden beim Gesprächstreffen mit den Landräten und Bürgermeistern aus der Region geschildert im Pfarrheim Grafenwöhr. Eins der Hauptthemen waren die Zukunft der Kindergärten. Viele der Bürgermeister schilderten die Situation in ihren Städten und Kommunen. Bischof Voderholzer hörte aufmerksam zu und sprach weiterhin seine Unterstützung zu: „Wir haben einen Bildungsauftrag in der Kirche und zu dem stehen wir“.
Im Militärlager Grafenwöhr traf Bischof Rudolf amerikanische Soldaten.
Besuch bei der U.S. Army
Einen großen Kontrast gab es beim Besuch im Militärlager Grafenwöhr. Bei der Begegnung mit deutschen und amerikanischen Angestellten zeigte man Bischof Voderholzer nicht nur einen Überblick der Aufgaben der U.S. Army in Bayern und Deutschland, sondern zeigte auch die vielfältigen religiösen Angebote vor Ort. Besonders von denen war Bischof Rudolf fasziniert: „Ich war ganz erstaunt, dass sie hier so ein Riesenangebot haben an unterschiedlichen Gottesdiensten und Impulsen.“ Zum Ende bekam Bischof Voderholzer noch Geschenke von deutschen und amerikanischen Soldaten. Viele der Soldaten wollten danach noch unbedingt Fotos mit Bischof Rudolf machen. Zum Schluss besuchte Bischof Voderholzer noch das Militärmuseum im Wasserturm im Lager und schaute sich interessiert die vielen originalen Exponate an. Am Ende des Treffens zeigte der Bischof sich beeindruckt: „Ich bin ganz überwältigt von den Ausmaßen, die ich hier erlebe."
Text und Fotos: Simon Doering/jas