Bischof Rudolf Voderholzer und Bischof Stefan Oster zur Beisetzung von Papst em. Benedikt XVI.
Trauerfeier als Zeichen für Zusammenhalt der Kirche
Rom, 5. Januar 2023
Die Bischöfe von Passau und Regensburg, Dr. Stefan Oster und Dr. Rudolf Voderholzer, haben die Trauermesse für den verstorbenen Papst Benedikt XVI. als ebenso schlicht wie feierlich gewürdigt. Es sei so gewesen, wie Benedikt es sich gewünscht habe, sagte Oster am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Rom.
Bischof Voderholzer sagte der dpa: „Es waren erstaunlich viele Leute da, wie ich empfinde, vor allem junge Leute aus der ganzen Welt.“ Er habe die Trauerfeier auch als Fest der Hoffnung und als Beweis für den Zusammenhalt in der Kirche erlebt. Die Predigt von Papst Franziskus sei so gewesen, wie die katholische Liturgie es vorsehe: „Keine persönlichen Würdigungen, Heiligsprechungen oder in diesem Sinne, sondern ganz vom Evangelium, vom Glauben ausgehend.“ Der am Samstag, den 31. Dezember 2022 verstorbene Papst em. Benedikt XVI. ist heute am Donnerstag im Petersdom beigesetzt worden.
Bischof Voderholzer verwaltet Benedikts Nachlass
Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer kümmert sich als Direktor des Institut Papst Benedikt XVI. um den persönlichen Nachlass des verstorbenen Kirchenoberhaupts. „Das ist seit langem besprochen, dass sein persönlicher Nachlass in Regensburg verwaltet wird“, sagte Bischof Voderholzer am heutigen Donnerstag im Rahmen eines Telefoninterviews mit der Deutschen Presse-Agentur. Er habe schon vor vielen Jahren mit Benedikt besprochen, sich um den Nachlass zu kümmern. Benedikt habe gesagt, es sei vernünftig, wenn seine persönlichen Sachen, wie seine Bibliothek und sein privater Nachlass, zusammenblieben. „Es ist in Regensburg alles vorbereitet“, so der Regensburger Diözesanbischof.
Die Bischöfe Dr. Stefan Oster, Dr. Gregor Maria Hanke und Dr. Rudolf Voderholzer im November 2022 bei ihrem letzten Besuch bei Papst em. Benedikt XVI.
Trotz des traurigen Anlasses ein großes Glaubensfest
Mit Regensburg fühlte sich Benedikt verbunden, weil er dort als Professor gelehrt und im benachbarten Pentling 1970 ein Haus gebaut hatte, in dem er eigentlich seinen Lebensabend verbringen wollte. Außerdem lebte in Regensburg sein älterer Bruder Georg. Mit dem Bistum Passau verband Benedikt sein Geburtsort Marktl am Inn. Bischof Voderholzer nahm wie der Bischof von Passau, Stefan Oster, am Donnerstag an der Totenmesse für Benedikt auf dem Petersplatz in Rom teil. Am Mittwochabend hatten sie in der Kirche des innerhalb der Vatikanmauern liegenden deutschen Friedhofs Campo Santo Teutonico einen Gottesdienst zu Ehren Benedikts gefeiert. Trotz des traurigen Anlasses sei es ein großes Glaubensfest gewesen, sagte Bischof Voderholzer. „Weil wir einen ganz großen Glaubenszeugen verabschiedet haben, dem alle sehr viel verdanken.“
Der Regensburger Bischof sagte, für ihn sei es ein Abschied auf Etappen gewesen, der mit einem Besuch bei Papst em. Benedikt XVI. im Vatikan Mitte November begonnen habe. Zusammen mit Bischof Dr. Stefan Oster und dem Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke hätten sie den emeritierten Papst noch einmal sprechen können. „Wir haben einen geistig voll präsenten, aber körperlich schon sehr schwachen Papa emerito erlebt. Wir wussten ja, dass er sich wirklich danach sehnte, heimgerufen zu werden.“ Benedikt habe Regensburg immer wieder als seine Heimat bezeichnet. Im Sommer 2020 war er ein letztes Mal dorthin zurückgekehrt. „Es war außerordentlich bewegend, dass er es sich nicht hat nehmen lassen, seinen sterbenskranken Bruder zu besuchen.“ Bischof Rudolf feierte damals am Krankenbett eine Messe mit den beiden Brüdern. „Das wird man nie vergessen“, so der Bischof.
Text: dpa/jas
Fotos: Besuch der Bischöfe Oster, Hanke und Voderholzer bei Papst em. Benedikt XVI. im November 2022, Bildquelle: Bistum Regensburg. Titelbild: ©2023, KNA GmbH, www.kna.de, All Rights Reserved