Bischof spendet Firmsakrament

Bischof Rudolf Voderholzer firmt 32 Jugendliche in der Pfarreiengemeinschaft Arzberg-Schirnding-Thiersheim

TROTZDEM


Schirnding, 19. Juli 2025

Bischof Dr. Rudolf Voderholzer spendete am vergangenen Samstag 32 jungen Christinnen und Christen aus der Pfarreiengemeinschaft Arzberg-Schirnding-Thiersheim das Sakrament der Firmung. Die schön gelegene Pfarrkirche St. Josef in Schirnding, der strahlende Sonnenschein boten passende Voraussetzungen für das besondere Fest.

Pfarrer Stefan Prunhuber hieß Bischof Dr. Rudolf Voderholzer herzlich willkommen, der zum ersten Mal nach Schirnding in die Kirche gekommen war. Auch die Firmlinge begrüßten Bischof Rudolf in ihrer Mitte: „Schön, dass Sie zu uns in die Diaspora Ihres Bistums gekommen sind. Um Papst Franziskus zu zitieren: ‚Sie gehen an die Ränder ihres Bistums!‘ Sie zeigen uns damit, dass wir zur großen Gemeinde der Kirche gehören.“ Die Jugendlichen hatten für ihre Firmung das Leitwort TROTZDEM des Bonifatiuswerks übernommen. Das drückt ihre Bereitschaft aus, trotz der vielfältigen Krisen und Herausforderungen Verantwortung für ihren Glauben zu übernehmen. Und dazu gehört auch, dass sie sich in ihrer kaum katholisch geprägten Heimat öffentlich zu ihrem Christsein bekennen.

Bischof Rudolf wies darauf hin, dass alle Gottesdienstbesucher für die Firmlinge beten würden, dass aus dem TROTZDEM ein „Jetzt erst recht“ und ein „aus voller Freude und Begeisterung“ werde. In den Kyrie-Rufen erbaten die Firmlinge die Hilfe des Herrn: „Viele passen sich heute der Mehrheit an und haben keinen eigenen Standpunkt. – TROTZDEM wollen wir uns zu dir bekennen und auf deinen stärkenden Geist vertrauen. Herr, erbarme dich unser.“ Dann spendete der Diözesanbischof den Jugendlichen das Firmsakrament. Jeder Einzelne trat mit seinem Paten vor den Firmspender, der Pate legte seine rechte Hand auf die Schulter seines Patenkindes. Dann legte der Bischof jedem Firmling die Hände auf, salbte ihn mit Chrisam, sprach ihn mit Vornamen an und bekräftigte: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“ In diesem Moment endete die Anspannung der frisch Gefirmten. Wie im Liedtext von Hanns Dieter Hüsch wirkten sie plötzlich „vergnügt, erlöst, befreit“. Und mit einem freudigen Lächeln gingen sie in die Bänke zurück.

Auch der kleine Jugendchor griff das Leitwort TROTZDEM auf. Mit dem Refrain „Ich danke dir, dass du mich kennst und TROTZDEM liebst“ aus dem Song „Wo ich auch stehe“ von Albert Frey. Am Schluss des Gottesdienstes lud Pfarrer Stefan Prunhuber die Firmfamilien, mitfeiernde Gäste und alle Pfarrangehörigen herzlich zu einem Stehempfang am Pfarrheim ein. Hier wurde fröhlich gratuliert, geplaudert und gelacht. Schirndings Bürgermeisterin Karin Fleischer, die auch Mesnerin ist, begrüßte Bischof Rudolf Voderholzer im Namen der Gemeinde und lud ihn ein, sich in das Goldene Buch des Marktes einzutragen. Jan Nestico, der Sprecher des Pfarrgemeinderates, dankte dem Bischof und lud ihn ein, die Orte der Pfarreiengemeinschaft zu segnen.

Eindrücke von Gefirmten, Paten und Eltern

Den Aufruf des Bischofs an die Gefirmten, sich in der Pfarrgemeinde zu engagieren, setzten die Geschwister Maria und Georg Fleischer pfiffig um. Wenn Maria Lektorin wird, „darf“ ihr Bruder in den Jugendchor gehen; so zumindest hat sie Georg überredet. Ihr Taufpate Marco Fleischer, der als Organist, Keyboarder, Kantor und Leiter des Jugend- und des Kirchenchors den Gottesdienst musikalisch gestaltete, war jedenfalls mächtig stolz auf sie.

Die vierzehnjährige Anna Obst freute sich über ihre Firmung: „Ab jetzt gelte ich in der Kirche als erwachsen.“ Die letzten Tage war sie ganz schön aufgeregt, erzählt sie. „Der Gottesdienst war wunderschön und ich bin jetzt erleichtert!“ Ihre Firmpatin Heike Fuchs, die auch ihre Taufpatin ist, sagte: „Wir sind uns einig, dass Glaube nicht nur in der Kirche, sondern im ganzen Leben, mitten im Alltag stattfindet.“ Dabei möchte sie ihr Patenkind weiter unterstützen. Und Mama Silvia meinte: „Es war ergreifend für mich. Anna ist in ihrem Leben wieder ein Stück selbständiger geworden!“

Intensive Vorbereitung der Firmung

Ein dreiviertel Jahr bereiteten Diakon Michael Plötz und seine Frau Martina die Jugendlichen auf die Firmung vor. Bei den Treffen in den drei Pfarrorten setzten sie dabei auf das YOUCAT-Buch zur Firmung: Vorstellungs-Gottesdienst und Jugend-Kreuzweg, der Emmausgang und der Jugendtag auf der Luisenburg oder die Mitgestaltung des Gottesdienstes am Pfingstsonntag. Michael Plötz war überrascht: „So viele Jugendliche waren innerlich intensiv dabei und haben sich sogar auf das Bußsakrament eingelassen. Das habe ich so nicht erwartet!“ Besonders der Besuch des U14-Tages des Bischöflichen Jugendamtes und der Chrisammesse in Regensburg, in der auch das Chrisamöl für die Firmung geweiht wurde, habe die Firmlinge begeistert: „Sie haben live erlebt, dass sich die Kirche aus vielen jungen Menschen zusammensetzt. Das ist in der Diaspora-Situation bei uns kaum erlebbar.“

Text und Fotos: Peter Pirner
(jas und SG)



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