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Zur Neuigkeit
Bischof Rudolf Voderholzer feiert Pontifikalgottesdienst in Altötting
„Ohne den Herrentag können wir nicht leben“
Altötting, 3. Juli 2025
Zum Fest des heiligen Apostels Thomas hielt Bischof Dr. Rudolf Voderholzer in der Stiftspfarrkirche von Altötting eine Predigt, in der er auf das Wirken des heiligen Apostels Bezug nahm, dessen Festtag an diesem Tage gefeiert wurde. Im Zentrum stand Thomas als Suchender und Bekenner sowie seine Bedeutung für die Erneuerung des Glaubenslebens – insbesondere mit Blick auf die Feier des Sonntags als „Tag des Herrn“. Die Pontifikalmesse feierte der Regensburger Oberhirte im Rahmen des Benedikt XVI.-Forum. Zuvor hatte Bischof Rudolf einen Vortag mit dem Titel „Gott als die Quelle der Heiligkeit“ gehalten sowie an einer Podiumsdiskussion mit dem stellvertretenden Leiter des „Institut Papst Benedikt XVI., Dr. Christian Schaller, teilgenommen. Dort referierten Bischof Dr. Voderholzer und Dr. Schaller über persönliche Begegnungen mit dem an Silvester 2022 verstorbenen Papst Benedikt XVI. und gaben über den Stand der durch das Institut herausgegebenen Gesamtausgabe Auskunft.
Thomas: Der Patron des fragenden Glaubens
Bereits zu Beginn der Predigt stellte Bischof Voderholzer klar, dass man Thomas nicht gerecht wird, wenn man diesen nur als „den ungläubigen Thomas“ betrachtet. Vielmehr sei der Apostel eine der komplexeren und tiefgründigeren Persönlichkeiten, über dessen Leben wir viel wissen. Thomas ist nicht in erster Linie der Zweifler, sondern derjenige, der den Mut hat, nachzufragen, so der Bischof. So ist es dem Apostel zu verdanken, dass er im Abendmahlsaal nach den geheimnisvollen Wort Jesu nachgefragt hatte und die wunderbare Aussage: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich“ (Joh 14,5-6) erhalten hat.
Wie Bischof Rudolf betonte, macht das die Persönlichkeit des Apostels aus. Er ermutigt uns, den Verstand zu gebrauchen, auch in Glaubensfragen – wenn wir etwas auf Anhieb nicht verstehen.“ Und es ist wiederum Thomas der als mutiger Apostel erkannt hat, „dass Jesu Weg nach Jerusalem zum Kreuzweg werden würde.“ Anders als der Apostel Petrus, der Christus vor dem Kreuzestod bewahren wollte, war es Thomas, der die anderen Apostel aufforderte, Jesus nach Jerusalem zu begleiten und mit ihm zu sterben (Joh 11,16).
Warum Thomas, so der Bischof, nicht am Abend des Ostertages bei den Aposteln war, ist nicht bekundet, vielleicht waren es Traurigkeit und Niedergeschlagenheit, aber wichtiger ist, dass er sich von der Auferstehungsbotschaft und von der Begegnung mit dem Auferstandenen, die ihm die anderen Apostel übermitteln, wieder dazu gesellt. „Und als ihnen acht Tage darauf der Herr erneut erscheint, geht Thomas in die Knie und bekennt: „Mein Herr und mein Gott!“ (Joh 20, 28), noch ehe er wohl der Aufforderung Jesu, seine Wundmale mit den Händen zu berühren, nachgekommen ist.“ Wiederum sind die Worte Jesu dem Apostel zu verdanken, und die sich an alle Gläubigen richten: „Selig, die nicht sehen und doch glauben“ (Joh 20,29).

„Thomas ist der Apostel des achten Tages – der Patron der christlichen Sonntagskultur“
Wie Bischof Dr. Voderholzer betonte, sei aber Thomas nicht allein derjenige, der durch sein Nachfragen uns ermutigte, den Verstand zu gebrauchen. Vielmehr ist er Apostel des „achten Tages“. Damit wird er zum Patron einer guten Sonntagskultur, mehr noch: Thomas ist der Patron der Heiligung des Sonntages durch die Feier der Eucharistie in der Gemeinschaft der Kirche.
Der Bischof erinnerte daran, dass die Stelle im Johannesevangelium eine der frühesten Belege für die Feier des Sonntags ist. Ausdrücklich betonte der Evangelist Johannes, dass sich die Apostel „acht Tage nach Ostern“ wieder versammelten, „acht Tage nach jenem ersten Tag der Woche, an dem die Frauen in aller Frühe das Grab Jesu aufsuchten“, dieses leer fanden und vom Engel aufgefordert wurden, den Lebenden nicht bei den Toten zu suchen. Wenngleich sich am Abend des ersten Tages die Jünger, so das Evangelium, ohne Thomas versammelten, so setzt Johannes, der von einer Versammlung nach acht Tagen berichtet, die „Praxis der frühen Kirche schon voraus, sich am Auferstehungstag zu versammeln (vgl. auch Off 1,10 und 1 Kor 16,2). Dieser Tag, so der Bischof weiter, wurde bereits bei Paulus erwähnt und dann in der Geheimen Offenbarung als „Herrentag“ bezeichnet.
Glauben nur in der Gemeinschaft
Wie der Bischof des Weiteren in seiner Predigt unterstrich, findet kein einzelner Mensch den Glauben, den auferstandenen Herrn, allein. Denn dieser Ort des österlichen Glaubens bleibt einer, den allein die Gemeinschaft zu stiften vermag, oder anders formuliert: „Der Ort des Osterglaubens ist die Gemeinschaft, die Gemeinschaft der Glaubenden.“ In diesem Zusammenhang verwies Bischof Dr. Voderholzer auf den Kirchenvater Tertullian: Ein Christ ist kein Christ. (…) Wir brauchen Mitgeher im Glauben. Und so bleibt laut dem Evangelium der Sonntag der wichtigste Tag. Wer aber, so der Bischof kritisch, am Sonntagmorgen nur seinen Hund Gassi führe, ausschlafe oder im Internet surfe, „der braucht sich nicht zu wundern, wenn es ihm geht wie anfangs dem Apostel Thomas, wenn er etwas versäumt, wenn ihm Christus nicht begegnet.“
Es sei eines der erstaunlichsten religionsgeschichtlichen Phänomene, so Bischof Rudolf, dass der Sabbat, der siebte Tag, der im Judentum bis heute geschützt und heilig gehalten wird, durch den ersten Tag der Woche, den Sonntag, abgelöst wurde. Einen Gedanken von Papst Benedikt XVI. aufgreifend, zeugt dies von der historischen Wucht, „die vom Ereignis der Auferstehung Jesu am ersten Tag der Woche ausgeht“. „Sine domenica non possumus“ – „ohne den Herrentag und ohne die Gabe des Herrn könnten wir nicht leben.“ Diese Antwort der Märtyrer von Abilene, die bei der Feier der Eucharistie an einem Sonntag während der frühen Christenverfolgung erwischt wurden, ist, so Bischof Rudolf, ein von Papst Benedikt XVI. oft angeführtes Zitat, welches „auch in unserem Zusammenhang gehört, wenn wir auf den heiligen Thomas als den Patron der Heiligung des Sonntags“ schauen.
Zum Ende seiner Predigt rief Bischof Voderholzer alle Gläubigen auf, dem Beispiel des heiligen Thomas zu folgen – mutig, suchend und bekennend: „In der Gemeinschaft der Apostel, vor allem in der Feier von Tod und Auferstehung in der Versammlung am ersten Tag der Woche, dem Auferstehungstag, will uns der Herr begegnen, und mit seiner Gegenwart beschenken und aufbauen und senden zu den Menschen“, so der Bischof abschließend.
Text und Fotos: Stefan Groß
(jas)
Weitere Infos
Video: Den Vortrag „Gott als die Quelle der Heiligkeit“ hielt Bischof Rudolf Voderholzer beim Benedikt XVI. Forum in Altötting.



