News Bild Bischof Rudolf Voderholzer feiert Pontifikalamt anlässlich des Abschlusses der Innenrenovierung der Kirche St. Martin in Griesstetten
Bischof Rudolf Voderholzer feiert Pontifikalamt anlässlich des Abschlusses der Innenrenovierung der Kirche St. Martin in Griesstetten

Handbewegungen des Glaubens

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Griesstetten, 6. November 2023

„Jesus ist der Mensch, in dem Gott selbst für uns da ist, um uns Heil, Leben und Segen zu schenken! Wir sind aufgerufen, an dieser Handbewegung Maß zu nehmen und auch selbst zu verinnerlichen.“ Diese Aussage richtete Bischof Dr. Rudolf Voderholzer an die Besucher des Pontifikalamtes in der Wallfahrtskirche St. Martin Griesstetten anlässlich des Abschlusses der Innenrenovierung, die 2019 startete und im vergangenen Jahr endete.

Seine Predigt stellte Oberhirte unter das Thema „Typische Handbewegungen“. Für Jesus nannte er mehrere: das Hochkrempeln der Ärmel, das Fußwaschen der Apostel (Beispiel für das Dienen und die Zuwendung zum Menschen), insbesondere aber das Brechen und Austeilen des Brotes (sich verschenken) und die ausgebreiteten Arme am Kreuz. „Das bedeutet aber nicht nur, dass er am Kreuz angenagelt ist, sondern dass er alle Menschen umarmt, an sich zieht, bei sich haben, an sein Herz drücken will. Von dieser Haltung geht ein großer Segen aus“, konkretisierte Bischof Voderholzer diese Segensgeste. Angesichts des Kirchenpatrons, des Heiligen Martin, wies er auf eine weitere typische Handbewegung hin – das Teilen des Mantels mit dem Schwert und damit die Hilfe für den bedürftigen Bettler. Auch dies ein Symbol des sich Verschenkens an andere. Der Diözesanbischof machte aber auch deutlich, dass der „Transfer in das eigene Leben“ wichtig sei, was individuell jeweils ein wenig anders ausschaue. „Entscheidend ist: nicht der erhobene Zeigefinger ist die typische erste Handbewegung, sondern diejenige, die auf das Dienen hinweist“, führte Bischof Rudolf aus. Damit kam er zum Gottes-Dienst und dem Raum, in dem Gottesdienst gefeiert wird. „Der Ort des Gottesdienstes ist auch ein Ort, wo Gott uns dient“, verdeutlichte der Bischof und verwies auf die vor allem in den Kirchen gespendeten Sakramente für die Gläubigen. „Jede Kirche ist der Ort, in dem Jesus uns dient, damit wir als Beschenkte das weiter schenken können, was wir empfangen haben“, schloss Bischof Voderholzer diesen Teil seiner Predigt.

Sein Dank galt allen, welche die Kirche mit Leben füllen und zur gelungenen Innenrenovierung beigetragen haben: durch Eigenleistungen, Spenden und Mitarbeit. Dann natürlich den Mitwirkenden bei der Feier des Gottesdienstes (Patres des Dietfurter Franziskanerklosters mit Pater Raphael an der Spitze, Ruhestandspfarrer Georg Seitz und Pfarrer Christian Stock, dem Mesnerehepaar Schweiger sowie den Mitgliedern der kirchlichen Gremien. Natürlich erinnerte der Oberhirte auch an die drei Elenden (aus der Fremde kommenden) Heiligen Vimius, Zimius und Marinus, die ein Beispiel seien, „dass es sich lohnt, sein ganzes Leben auf die Karte Jesus Christus zu setzen“.

Das Mesner-Ehepaar Schweiger hatte für den Festtag eigens einen Samenkorn-Teppich gelegt.

Am Ende des Festgottesdienstes sprachen Kirchenpfleger Paul Heinze und Dietfurts Bürgermeister Bernd Mayr Grußworte. Sie verwiesen darauf, dass die Wallfahrt nach Griesstetten die älteste im Landkreis Neumarkt ist. Architektin Melanie Scheugenpflug informierte über einige Details der Sanierung, insbesondere die Herausforderungen bei den Arbeiten an der Empore. Mit der Segnung der Kinder und der Gelegenheit zum Austausch mit Bischof Voderholzer endete der Festtag.

Text und Fotos: Markus Bauer
(jas)



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