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Zur Neuigkeit
Bischof Rudolf Voderholzer feiert mit Priestern 40-jähriges Weihejubiläum
Freundschaft mit Jesus als Triebfeder all unseres Tuns
Regensburg, 10 Juli 2025
In der Sailerkapelle des Regensburger Domes feierte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer am Donnerstag mit den Priestern des Weihejahrgangs 1985 ihr 40-jähriges Priesterjubiläum. Darunter auch Weihbischof Reinhard Pappenberger und Dompropst Dr. Franz Frühmorgen. Diözesanmusikdirektor Dr. Christian Dostal gestaltete die Feier musikalisch an der Orgel. 1985, so erinnerte der Diözesanbischof, habe die Priesterweihe unter Bischof Manfred Müller in der Dominikanerkirche St. Blasius stattgefunden, da damals der Regensburger Dom wegen Sanierungsarbeiten nicht genutzt werden konnte.
In seiner Predigt nahm Bischof Rudolf Bezug auf die Predigt, die Bischof Manfred Müller bei der Weihefeier der heutigen Jubelpriester gehalten hatte. Darin legte er vor allem das Evangelium der Begegnung des Auferstandenen mit Petrus am See Genesaret mit der dreimaligen Frage des Herrn: „Simon, Sohn des Johannes, liebst Du mich?“ aus. Auch während der Feier mit den Jubilaren trug Diakon Alfons Eiber, der an diesem Tage ebenfalls sein 40-jähriges Jubiläum feierte, dieses Evangelium vor. Bischof Manfred ging dabei auf die sprachliche Differenzierung ein, die leider im Deutschen nicht einfach wiederzugeben ist, weil wir hier – im Unterschied zum Griechischen und Lateinischen – nur ein Wort haben für die göttliche, hingebungsvolle Liebe ‚agape, agapein‘, und die Freundesliebe, ‚philia, philein‘. In der dreifachen Frage mit der jeweiligen Antwort spiele sich ein ungeheures Drama ab. Auf die erste Frage des Herrn antwortet Petrus noch ganz selbstbewusst. Beim zweiten Mal wird er mit seiner Antwort schon etwas vorsichtiger, und als Jesus ihn schließlich zum dritten Mal fragt und ihm terminologisch entgegenkommt, indem er nun auch das von Petrus verwendete ‚philein‘ verwendet, muss er bekennen: Herr, Du weißt alles – Du weißt natürlich auch um meine dreimalige Verleumdung, aber Du weißt auch, dass ich Dir wenigstens die Freundesliebe entgegenbringe, die mir möglich ist. „Bischof Manfred erläuterte, dass der Herr diese Liebeserklärung auch von Ihnen, den Weihekandidaten und angehenden Priestern erwartet, und dass diese Liebeserklärung sozusagen das Vorzeichen Ihres Hirtendienstes sein müsse“, so Bischof Voderholzer. Dabei überfordert der Herr nicht, indem er immer und in jeder Hinsicht die ‚agape‘, die geradezu göttliche Liebe, verlangt, er kommt dem Petrus entgegen, aber das ‚philein‘, die Freundesliebe, die erwartet er, so Bischof Manfred in seiner Weihepredigt im Jahr 1985. Die Freundschaft mit Jesus als Triebfeder all unseres Tuns.
Abschließend griff Bischof Manfred Müller auch noch die zweite sprachliche Feinheit im Evangelium, die Lämmer und die Schafe, auf. In der Interpretation des Bischofs: „Bei der ersten Frage an Petrus hat Christus ihm die Lämmer anvertraut, nach der zweiten die Schafe und nach der dritten Antwort sozusagen auch die schwarzen Schafe, denn die gibt es auch. Indem der Herr Euch diese Schäflein Eurer Hirtensorge übergibt, baut er auf Euch, damit Ihr als gute Hirten in der Mitarbeit des Bischofs die Menschen annehmt, die auf Euch zukommen und die Eure Liebe erwarten.“
„Als Sie vor 40 Jahren das Weiheversprechen ablegten und in den Dienst des Herrn traten, wussten Sie natürlich nicht, was konkret auf Sie zukommen würde, welchen Herausforderungen Sie sich stellen müssten. Viele erfüllende Begegnungen und das Wirken der Gnade werden Ihnen in den Sinn kommen, vielleicht aber auch das eine oder andere Versagen und der Anlass zu Reue und Umkehr“, so Bischof Voderholzer, der in diesem Zusammenhang auf die erste Lesung des Tages aus dem Buch Genesis, Kapitel 45 verwies, in der Josef sich unter Tränen seinen Brüdern zu erkennen gibt, die ihn einst verkauft hatten, während der eigene Vater ihn totgeglaubt wusste: „…Jetzt aber schmerze es euch nicht und es brenne nicht in euren Augen, weil ihr mich hierher verkauft habt. Denn um Leben zu erhalten, hat mich Gott vor euch hergeschickt.“ Die große Botschaft dieser Novelle sei, so Bischof Dr. Rudolf Voderholzer: Gott kann auch auf den krummen Zeilen von menschlicher Schuld und menschlichem Versagen gerade schreiben und alles zum Guten wenden.
Bevor der Diözesanbischof zusammen mit den Priestern in die Krypta des Domes zog, um am Grab von Bischof Manfred Müller zu beten, dankte er ihnen u. a. für ihren Dienst in der Nachfolge Jesu, für die Leidenschaft in der Verkündigung, für alle Sorgfalt und Innigkeit in der Liturgie und bei der Spendung der Sakramente, für allen Trost für die Trauernden, für den Blick auf die Jungen und deren Begleitung hinein ins Leben und für das Aufschauen auf die Bedürftigen und Armen, die Heimatlosen und Kranken und für alle Barmherzigkeit mit den Sündern. Gleichzeitig schloss er die bereits verstorbenen Mitbrüder in sein Gebet ein.
Text und Fotos: Jakob Schötz
(jas)











