Bischof Rudolf Voderholzer feiert mit der Delegiertenversammlung des Katholischen Frauenbundes Heilige Messe in der Niedermünsterkirche
Zum Abschluss der jährlichen Delegiertenversammlung des Diözesanverbandes Regensburg e.V. des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) feierte Bischof Rudolf Voderholzer eine Heilige Messe. Die rund 330 Delegierten wurden in der Dompfarrkirche Niedermünster von der Band des Bischöflichen Seelsorgeamtes kirchenmusikalisch mit neuen Geistlichen Liedern begleitet. Die Diözesanvorsitzende Karin Schlecht, die im vergangenen Jahr neu ins Amt gewählt worden war, dankte Bischof Rudolf aufs Herzlichste für seine Bereitschaft, mit den Frauenbundfrauen die Heilige Messe zu feiern, dadurch werde seine Wertschätzung für den Verband, dessen Arbeit und die Frauen spürbar.
"Leben heißt Loben und Lieben"
In seiner Predigt richtete der Bischof den Blick auf die Flugzeugkatastrophe in Südfrankreich, er gedachte der Opfer, deren Angehörigen, aller Helfer und auch des Copiloten, der das Flug bewusst zum Absturz gebracht hatte. Dieses Ereignis gebe zusätzlich Anlass, über die Endlichkeit des Lebens nachzudenken. Dabei griff der Bischof auch das KDFB-Jahresthema 2015/16 "LebZeiten" auf und legte seine Gedanken zum Thema Zeit dar. So sei es ein wunderbares Geschenk von Kindesbeinen an, dass dem Tag durch Morgen- und Abendgebet aber auch bei Tisch eine Ordnung gegeben werde. Die Festzeiten des Kirchenjahres schafften nicht nur Abwechslung im Leben der Menschen sondern gäben auch Orientierung. Weil Zeit begrenzt sei, habe der Augenblick eine hohe Gewichtung. Es sei wichtig, richtig mit der geschenkten Zeit umzugehen. Besonders die Pflege einer Sonntagskultur legte Bischof Rudolf allen Anwesenden sehr ans Herz: "Helfen Sie mit, der totalen Kommerzialisierung unserer Gesellschaft entgegenzuwirken". Gerade in den Sakramenten hätten unsere Lebzeiten einen ständigen Begleiter von der Geburt bis hin zum Sterben: Sie umgeben uns mit der Liebe Gottes. "Bitten wir Gott", so schloss Bischof Rudolf seine Predigt, "dass wir das Geschenk der Zeit mehr wertschätzen!"
In der Gabenprozession brachten die Frauen nicht nur Brot und Wein zum Altar sondern auch Erde und Weizenkörner, sowie einen Krug Wasser und ein Gläsernes Kreuz, Symbole für Mühe und Arbeit, Lebenskraft und Fruchtbarkeit, Taufe, Tod und Auferstehung.
Dank - Lebzeiten - Rück- und Ausblick
Zur Delegiertenversammlung im benachbarten Kolpinghaus hatte Diözesanvorsitzende Karin Schlecht mit ihrem Vorstand rund 330 Delegierte aus dem gesamten Bistum willkommen heißen können. Domkapitular Monsignore Thomas Pinzer, selbst langjähriger Geistlicher Beirat des KDFB, überbrachte die Dankesworte von Bischof Rudolf und Generalvikar Michael Fuchs für das Engagement der Frauenbundgruppen, das das Gemeindeleben in besonderem Maße bereichere. Die Theologin und Supervisorin Christine Seufert referierte im Bildungsteil der Versammlung zum Thema "Lebenszeit - Zeit zu leben - Zeit managen - Leben managen". Im Jahresrückblick konnte Karin Schlecht zahlreiche Aktionen beim 99. Katholikentag in den Blick nehmen, wie die Ausstellung im Regensburger Hauptbahnhof "Zwangsprostitution und Frauenhandel" oder die Aktionen "Solibrot" und "Kongo, Krieg und unsere Handys". Josefa Bauer, stellvertretende Diözesanvorsitzende stellte das Buchprojekt "Schatzbüchlein für Jung und Alt" vor. Sie lud alle Delegierten zum Mitmachen ein: "Schreiben Sie eine oder mehrere Ideen bzw. Vorschläge, Anregungen, wie Sie mit Ihren Kindern, Enkelkindern oder Patenkindern Zeit verbringen".
Stichwort: Frauenbund im Bistum Regensburg
Der Frauenbund ist mit 61.100 Mitgliedern der mitgliederstärkste Verband im Bistum, es gibt 29 KDFB-Bezirke von Wunsiedel bis Vilsbiburg mit rund 470 Zweigvereinen. Beim bayerischen Landesverband sind rund 190. 000 Frauenbund-Frauen in acht Diözesen und rund 1.700 Zweigvereinen aktiv. Bundesweit engagieren sich rund 200.000 Mitglieder in 2000 Zweigvereinen und 21 Diözesen. Sie gestalten aktiv Kirche, Politik und Gesellschaft mit. Geistlicher Diözesanbeirat ist seit Juli 2014 der Prämonstratenser-Pater Dr. Jakob Seitz, er folgte Domkapitular Monsignore Thomas Pinzer, der dieses Amt von 2011 bis 2014 inne hatte.