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Zur Neuigkeit
Bischof Rudolf Voderholzer feiert im Regensburger Dom Pontifikalrequiem für Prälat Josef Grabmeier
„Das eine Ohr am Herzen Gottes, das andere bei den Menschen“
Abschied vom ältesten Priester der Diözese
Regensburg, 15. Dezember 2025
Zahlreiche Angehörige, Mitbrüder, ehemalige Mitarbeiter und Weggefährten verabschiedeten in einem feierlichen Requiem in der Regensburger Kathedrale Domkapitular em. Prälat Josef Grabmeier. Auf dem Unteren katholischen Friedhof in Regensburg wurde er anschließend in der Grablege des Domkapitels beigesetzt. Der bekannte und beliebte Geistliche war in den Morgenstunden des 8. Dezembers 2025 verstorben.
Am Altar feierten mit Bischof Rudolf das Domkapitel und dessen Emeriti sowie Diakon Johann Graf. Der Mädchenchor der Regensburger Domspatzen gestaltete die Feier musikalisch. An der Orgel spielte Domorganist Prof. Franz Josef Stoiber.
Zu Beginn des Requiems blickte Bischof Voderholzer auf den bewegten Lebensweg des Regensburger Geistlichen. Mit 98 Lebens- und 73 Priesterjahren war er der dienstälteste Priester des Bistums. Nach der Priesterweihe 1952 wirkte er zunächst in Cham, Selb, Mietraching und der Diözesan-Jugendfürsorge, bevor ihm 1966 die Sorge für die Pfarrei Klardorf übertragen wurde. 1977 wurde er zum Domkapitular gewählt. Hier war ihm vor allem die Sorge um die neu entstehende Berufsgruppe der Pastoralen Dienste sowie das Amt des stellvertretenden Generalvikars und Summus Custos an der Domkirche anvertraut. Mit dem Eintritt in den Ruhestand 1997 tauchte er wieder ganz in pastorale Aufgaben ein. Bis ins hohe Alter war er zur Stelle, wenn er als Priester gebraucht wurde, betonte Bischof Rudolf.
In seiner Predigt hob Bischof Dr. Rudolf Voderholzer hervor, dass es etliche Anknüpfungspunkte für eine Predigt anlässlich des Requiems für Prälat Grabmeier gebe, da sein Leben so reich und vielfältig gewesen sei. „Er hat sich wie ein Weizenkorn verschenkt, verzehren lassen in den vielen Aufgaben und Herausforderungen und damit viele geistige Früchte hervorgebracht“, erklärte der Bischof, der sodann den Blick auf Grabmeiers Tätigkeit als verantwortlicher Schriftleiter (von 1997 bis 2017) für das „Directorium Spirituale“, eines von mehreren Alleinstellungsmerkmalen des Bistums Regensburg, lenkte. Die monatlich erscheinende Publikation bietet, 1969 von Bischof Rudolf Graber initiiert, geistliche Impulse für die Seelsorger im Bistum Regensburg. Prälat Grabmaier prägte das Format maßgeblich. Seine Geleitworte – die einzigen namentlich gekennzeichneten Texte – spiegeln seine besondere Gabe wider, das Wort Gottes in klarer und zugänglicher Weise zu verkünden, dabei immer im Einklang mit den Herausforderungen und Nöten der Zeit, so der Bischof.
Begleitend zum Katholikentag 2014 in Regensburg, der unter dem Motto „Mit Christus Brücken bauen“ stand, widmete Prälat Grabmeier dem Thema „Brücke“ ein Geleitwort. Im Folgenden ließ Bischof Voderholzer Josef Grabmeier damit selbst zu Wort kommen: „Die lebensrettende Brücke. Kurz ein kleines persönliches Erlebnis. März, April 1945. Als geflohener Soldat war ich im besetzten Gebiet mit Kameraden auf der Flucht in die Heimat. Wir mussten unbedingt noch über eine Brücke, die kurz bevor wir sie erreichten, von der SS gesprengt wurde. Es schien alles aus zu sein. Die Brücke hätte uns gerettet. Lebensrettende Brücken sind für uns alle, im übertragenen Sinn, Brücken über den reißenden Fluss der Mächtigen, „Beein-Fluss-ung“ unserer desorientierten Gesellschaft, die nur den Blick nach unten und nicht nach oben hat. Die Brücken zu Gott, zu seinem Heil, zur Zukunft. Dann eine andere Brücke: Die versöhnende Brücke. Wie viele Beziehungen sind gestört, in den Familien, zwischen den Menschen, die nebeneinander wohnen oder arbeiten, und zwischen den Völkern? Die Brücken zueinander sind gesprengt, abgebrochen oder gesperrt, wie im Krieg. Wer redet da vom Frieden? Wer nachgibt, wo Streit herrscht, wer vergibt, wo Unrecht begangen wurde. Wer einsieht, dass er Fehler begangen hat und sich entschuldigt, wer Gutes tut, wo man sich aus dem Wege geht, der baut nicht nur neue Brücken der Versöhnung, er betritt sie. Ich wünsche Ihnen allen, dass Sie Brückenbauer werden: Menschen hinführen zum Heil, Leid ertragen helfen und ein neues, friedvolles Miteinander schaffen.“
Versöhnung, Ausgleich, Verständnis füreinander, waren ihm, so der Bischof, zutiefst geistliche Anliegen. Auf seinem Primizbild, erinnerte Bischof Voderholzer, hatte Grabmeier 1952 das Gebet des heiligen Franziskus drucken lassen: „Herr mach mich zu einem Werkzeug Deines Friedens“. In seinem Geleitwort schreibt Grabmeier schließlich von der „schmerzvollen Brücke“:
„Es war Sören Kierkegaard, der große dänische Philosoph im 19. Jahrhundert, der auf eine andere, eine für viele abschreckende Brücke aufmerksam machte: ‚Das ist der Weg, den wir alle gehen müssen, über die Seufzerbrücke hinein in die Ewigkeit.‘ Vor dieser Brücke erschrecken wir alle, die Brücke über Leid, Krankheit und Tod. Sie bleibt keinem erspart. Doch sie führt nicht hinein, sondern hinaus, hinüber in die Ewigkeit, wenn wir sie in Gottes Gnade betreten.“, so zitierte Bischof Rudolf aus dem Geleitwort Grabmeiers und betonte abschließend an die Gläubigen gewandt:
„Liebe Schwestern und Brüder, in den Morgenstunden des Hochfestes der Immaculata Conceptio hat Josef Grabmeier die ‚Seufzerbrücke‘, um mit Kierkegaard zu sprechen, betreten. Betreten in Gottes Gnade und mit Blick auf das Kreuz, die Leiter und Brücke zu Gott. Möge er, der uns immer wieder mit seinem Glauben gestärkt, mit seiner Liebe und Güte beschenkt und mit seiner Hoffnung ermutigt hat, nun am anderen Ende der Brücke angekommen und in Gottes ewigem Frieden geborgen sein.“
Text und Fotos: Jakob Schötz
(jas)






