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Zur Neuigkeit
Bischof Rudolf Voderholzer feiert 700-jähriges Jubiläum der Altarweihe in Frauenzell
„Zeit, Nächstenliebe und Leidenschaft sind die Währung Gottes“
Frauenzell, 3. August 2025
Mit einem feierlichen Pontifikalamt hat Bischof Dr. Rudolf Voderholzer am Sonntag in Frauenzell (Landkreis Regensburg) das 700-jährige Jubiläum der Altarweihe der ehemaligen Benediktinerabtei gefeiert. Genau sieben Jahrhunderte sind seit der ersten Altarweihe vergangen – ein Ereignis, das die Gemeinde mit einem würdigen und zugleich festlich bunten Gottesdienst beging.
Dem feierlichen Pontifikalamt ging ein festlicher Kirchenzug mit zahlreichen kirchlichen und weltlichen Vereinen, Ministrantinnen und Ministranten, Pfarrer Florian Rein, Diakon Johann Emmerl sowie Gemeindereferentin Dorothea Stadler voraus. „So ein Jubiläum darf mit Pauken und Trompeten gefeiert werden“, sagte Bischof Voderholzer lachend und begrüßte unter anderem Bürgermeisterin Irmgard Sauerer, Landrätin Tanja Schweiger sowie die Vereine, die mit ihren Fahnen „noch mehr Farbe“ in den ohnehin prächtigen Kirchenraum brachten. Die Kirche wurde vor 25 Jahren umfassend renoviert und präsentiert sich noch immer wie neu – ein Umstand, den der Bischof mit Freude würdigte. Gleichzeitig erinnerte er an seinen ersten Besuch in Frauenzell vor elf Jahren, als dort das Requiem für Bischof Johannes Jobst, der viele Jahre in Australien gewirkt hatte, gefeiert wurde.
„Jeder Mensch ist eine Prägung Gottes“
In seiner Predigt betonte Bischof Voderholzer die Bedeutung eines verantwortungsvollen Umgangs mit materiellem Wohlstand. Die aktuelle Weizenernte sei ein guter Anlass, über Reichtum und die Ernte des Lebens nachzudenken. Anhand der Lesung aus dem Kolosserbrief (Kol 3,1–5.9–11) verwies er darauf, dass Habgier als Götzendienst zu verstehen sei. Während im römischen Reich Münzen das Bild des Kaisers trugen, erinnerte Jesus daran: „Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!“ Der Mensch, so Voderholzer, sei das Abbild Gottes – „Jeder Mensch ist eine Prägung Gottes.“
Er warnte vor der Versuchung des immer größeren Habenwollens und verwies auf Konflikte, die etwa bei Erbschaften entstehen können. In Bezug auf das Tagesevangelium vom reichen Kornbauern (Lk 12,13–21) erinnerte der Bischof daran, dass es in der Ewigkeit nicht auf irdischen Besitz ankomme, sondern auf das, was man verschenkt und aus Liebe für andere eingesetzt habe. „Zeit, Nächstenliebe und Leidenschaft – das ist die Währung Gottes.“
Voderholzer rief die Gläubigen auf, ihr Verhältnis zu Wohlstand immer wieder neu zu überdenken. „Wer alles hat, hat noch lange nicht alles. Die wichtigsten Dinge – Gesundheit, Lebensglück, Zufriedenheit – gibt es nicht zu kaufen, sondern höchstens geschenkt. Gratis, aus Gnade.“ Dankbarkeit und Lobpreis seien die angemessene Antwort darauf.
Glaube, der bleibt – seit 700 Jahren
Zum Jubiläum blickte der Bischof auf die Anfänge des Klosters zurück: Zwei junge Männer aus Straubing und Donaustauf hätten sich bewusst für ein Leben in der Einsamkeit und im Gebet entschieden und 1325 die Benediktsregel angenommen. In jenem Jahr wurde der Altar der ersten Klosterkirche geweiht. Bis zur Säkularisation im Jahr 1803 lebte und blühte das Kloster Frauenzell im Wandel der Jahrhunderte. Voderholzer erinnerte an die Generationen von Gläubigen, die mit ihrer Arbeit, Spenden und ihrem Glauben zum Erhalt der Klosterkirche beigetragen haben. „Ich lebe gerne in einem Land, in dem die schönsten und höchsten Gebäude die Kirchen und Kirchtürme sind“, so der Bischof. Sie erinnerten daran, „dass unsere wahre Heimat oben ist.“ Die Kirche in Frauenzell sei ein Ort, an dem man verweilen, beten, danken – und auch seine Sorgen vor Gott tragen könne. „Hier geht der Himmel auf“, sagte er zum Abschluss seiner Predigt.
Fest für alle Sinne
Nach dem festlichen Gottesdienst lud ein reichhaltiger Klostermarkt zum Verweilen ein. Am Nachmittag wurde feierlich die Jubiläumsausstellung eröffnet. Für musikalische Unterhaltung sorgte die Blaskapelle, während viele Helferinnen und Helfer für das leibliche Wohl der zahlreichen Besucher sorgten. Darüber hinaus wurden den ganzen Nachmittag über Kirchenführungen angeboten.
Text und Fotos: Irmgard Hilmer
(jas und SG)












