bischof voderholzer zündet erste kerze an

Bischof Rudolf Voderholzer eröffnet im Regensburger Dom feierlich die Adventszeit

Ausblick auf zwei bedeutende Jubiläen im neuen Kirchenjahr


Regensburg, 29. November 2025

Im Rahmen einer feierlichen Pontifikalvesper eröffnete Bischof Dr. Rudolf Voderholzer am Samstagnachmittag im Regensburger Dom die Adventszeit. Gleichzeitig begann damit auch das neue Kirchenjahr. Mit Bischof Rudolf feierten Dompropst Dr. Franz Frühmorgen, Domdekan Dr. Roland Batz, das Domkapitel und Diakon Michael Weißmann.

Beim Einzug des Bischofs, der Konzelebranten und des liturgischen Dienstes durch das Südportal der Kathedrale von Regensburg sangen die Regensburger Domspatzen und die zahlreich anwesenden Gläubigen „Macht hoch die Tür“. Bischof Voderholzer segnete im Anschluss den Adventskranz auf den Altarstufen und entzündete die erste Kerze. Das Licht der Kerze wurde sodann an die Gläubigen weitergegeben.

Zu Beginn seiner Predigt erinnerte Bischof Rudolf daran, dass der Adventskranz uns wieder beim Bemühen um Entschleunigung helfe und das Einüben ins Warten. Nicht gleich alle vier Kerzen würden entzündet, sondern Sonntag für Sonntag eine weitere, bis wir dann an Weihnachten eintauchen in die Lichterfülle des Christbaums, so der Bischof.

Das neue Kirchenjahr werde uns wieder Jubiläen bescheren, Anlässe zum dankbaren Gedenken und zugleich Anregung und Einladung, sie fruchtbar zu machen für das geistliche Leben in unserem Bistum, erklärte der Diözesanbischof, und verwies auf zwei herausragende Jubiläen, eines auf Bistumsebene, das andere, von Italien ausgehend, mit weltkirchlicher Dimension. 

„Ich spreche einmal von unserem Regensburger Dom in der heutigen gotischen Gestalt, dessen Altar im Jahr 1276 geweiht wurde, so dass sich dieses Datum in diesem Kirchenjahr zum 750. Mal jähren wird. Das alljährliche Datum ist der 30. Juni, ein Tag nach dem Hochfest der Apostelfürsten Petrus und Paulus, und damit eben auch ein Tag nach dem Patrozinium unserer Domkirche St. Peter. Der Festgottesdienst und ein Festakt werden am darauffolgenden Sonntag des nächsten Jahres stattfinden am 5. Juli“, berichtete Bischof Dr. Rudolf Voderholzer.

Die erste Altarweihe des gotischen Domes, so der Bischof weiter, richte das Augenmerk auf das Innere, auf den Gottesdienst, auf die liturgische Ausstattung, auf die Dommusik mit den Domspatzen und der Orgel, besonders aber auch auf das überreiche Bildprogramm der Buntglasfenster. In diesem Zusammenhang dankte Bischof Rudolf Dompropst Franz Frühmorgen und dem Domkapitel, die für das Jahr 2026 einen Kalender mit ausgewählten Bildern aus den Domfenstern als Begleitung zu den Festen im Kirchenjahr, initiiert haben.

Für dieses bedeutende Jubiläum wünscht sich Bischof Voderholzer eine Erneuerung und Vertiefung der eucharistischen Frömmigkeit im ganzen Bistum, insbesondere der Sonntagskultur, der Sonntagsheilung durch die Mitfeier der Eucharistie, auf deren Vorbereitung und Gestaltung in den Gemeinden des Bistums viel Sorgfalt und Mühe verwendet wird.

Das zweite Jubiläum, erklärte der Bischof, sei der 800. Todestag des heiligen Franz von Assisi (gestorben am 3. Oktober 1226). Sein Gedenktag wird begangen am 4. Oktober, der in diesem Kirchenjahr auf einen Sonntag fallen wird. Der Ruf seiner Heiligkeit, seine außergewöhnliche Begnadung, seine Christusfrömmigkeit – die sich dann sogar im Empfang der Stigmata zeigte – waren so unbezweifelbar und unstrittig, dass seine Verehrung schon zwei Jahre nach seinem Tod mit der Heiligsprechung offiziell kirchlich anerkannt wurde, hob Bischof Rudolf hervor. Noch in der ersten Generation der Franziskaner erreichte die franziskanische Bewegung auch Regensburg; mit der Minoritenkirche habe sie ein beeindruckendes Zeugnis ihrer Glaubenskraft stadtprägend hinterlassen. „Am Abend des 13. Dezembers wollen wir hier im Dom des bedeutendsten Franziskaners hier in Regensburg, des seligen Berthold gedenken mit einer Roratemesse zum Vorabend des dritten Adventssonntags“, so die Einladung von Bischof Rudolf zur Mitfeier.

In diesem Zusammenhang verwies Bischof Dr. Rudolf Voderholzer auf die im Bistum Regensburg segensreich wirkenden Ordensgemeinschaften, die sich am Vorbild und der Inspiration des heiligen Franz von Assisi orientieren. Zu nennen wären hier unter anderem die Franziskaner auf dem Maria-Hilfberg in Amberg oder in Neukirchen beim Heiligen Blut, die Franziskaner Minoriten in St. Felix Neustadt an der Waldnaab, die Ordensbrüder auf dem Bogenberg bei Straubing, aber auch die Mallersdorfer Schwestern, die offiziell „Arme Franziskanerinnen von der Heiligen Familie“ heißen, ebenso wie die Franziskanerinnen von Aiterhofen und etliche mehr.

„Der heilige Franz von Assisi hat in einer Zeit der Veräußerlichung der Kirche eine tiefgreifende Erneuerung der Kirche aus dem Ursprung der Christusnachfolge angestoßen. Die dankbare Erinnerung an sein Lebenszeugnis in der konsequenten Nachfolge Christi möge uns helfen, die Herausforderungen unserer Tage anzunehmen und zu meistern“, so der Bischof in seiner Predigt abschließend.

Was wir in der Adventszeit feiern

Die Adventszeit markiert die vierwöchige Vorbereitungszeit auf das Fest der Geburt Jesu Christi. Der Begriff „Advent“ stammt vom lateinischen „adventus“, was „Ankunft“ bedeutet, und stellt die Erwartung und Vorbereitung auf die Ankunft des Herrn in den Mittelpunkt. Der erste Adventssonntag ist der vierte Sonntag vor dem 25. Dezember. Die Adventszeit endet mit dem Beginn des Weihnachtstages.

Christliche Schwerpunkte der Adventssonntage

Jeder der vier Adventssonntage widmet sich einem besonderen Thema, das die Gläubigen auf das Fest der Geburt Christi hinführt: Der erste Adventssonntag richtet den Blick auf das Kommen des Herrn, beginnend von der Erschaffung der Welt bis hin zur Vollendung der Geschichte durch Christus. Der zweite und dritte Adventssonntag steht im Zeichen von Johannes dem Täufer, dessen Leben und Botschaft auf die Vorbereitung des Kommens des Messias hinweisen. Der vierte Adventssonntag ist der Gottesmutter Maria gewidmet, die eine zentrale Rolle in der Heilsgeschichte einnimmt. Zudem wird am 8. Dezember das Fest „Mariä Empfängnis“ gefeiert, das den Glauben an die Unbefleckte Empfängnis Mariens betont.

Text und Fotos: Jakob Schötz
(jas)



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