bischof mit den lehrern

Bischof Rudolf verleiht Missio Canonica an 79 Religionslehrkräfte

„Sie haben Anteil an der Sendung der Kirche“


Regensburg, 15. November 2025

Am Festtag des heiligen Albertus Magnus hat Bischof Dr. Rudolf Voderholzer 79 Religionslehrerinnen und Religionslehrer in den kirchlichen Dienst ausgesendet. In der Pfarr- und Studienkirche St. Andreas/St. Mang in Regensburg-Stadtamhof feierte er mit den Kandidatinnen und Kandidaten sowie ihren Familien die Heilige Messe. Konzelebranten waren Domkapitular Msgr. Martin Priller, Leiter der Hauptabteilung Schule/Hochschule, und Pater Dr. Jakob Seitz OPraem vom Mentorat. Für die musikalische Gestaltung sorgte der Chor „Passerida“ unter der Leitung von Susanne Appl, begleitet von Christian Knödl an der Orgel und Martin Brunner an der Trompete.

Albertus Magnus – Patron der Lehrenden

In seiner Predigt verwies Bischof Dr. Voderholzer auf die besondere Bedeutung des heiligen Albertus Magnus. Dieser war in den Jahren von 1260 bis 1262 Bischof von Regensburg. Ihm wird nicht nur der selten verliehene Ehrenname „der Große“ zugesprochen, sondern er gilt wegen seiner außergewöhnlichen und umfassenden  Gelehrsamkeit als „Doctor universalis“. Sein Vermögen, Glauben und Wissen in Einklang zu bringen, sei bis heute wegweisend. Wenn das auch vielen Zeitgenossen unmöglich scheint, beide sind nicht unvereinbar – entscheidend ist nur die unterschiedliche  Fragerichtung. Der Glaube und die Heilige Schrift antworten auf die Frage nach dem Urgrund, dem Sinn und dem Ziel des Seins, die Wissenschaft erklärt, wie es geworden ist und funktioniert. Bischof Rudolf nannte zahlreiche Beispiele, sei es Papst Gregor XIII. mit seiner nach besten wissenschaftlichen Erkenntnissen 1582 durchgeführten Kalenderreform oder den aus Belgien stammenden katholischen Priester und Astrophysiker Georges Lemaître (1894–1966), der als Begründer der wissenschaftlichen „Urknalltheorie“ gilt.

„Sie sind für viele das Gesicht der Kirche“

…so wandte sich Bischof Rudolf an die versammelten Religionslehrerinnen und Religionslehrer im Blick auf viele Elternhäuser, in denen der Glaube nicht mehr zur Sprache kommt. Er lud alle dazu ein, „Zeugen des Glaubens“ zu sein. Es gehe nicht nur darum, über Gott zu reden und ihn zu erklären, sondern ihn für junge Menschen dialogfähig zu machen. Das Konkordat gebe die Möglichkeit zum Schulgebet, die auch unbedingt genutzt werden sollte. Er wünsche ihnen von ganzem Herzen, dass durch ihren Dienst am Glauben der Religionsunterricht für die Schülerinnen und Schüler zum Lieblingsfach werde.

„Wir versprechen vor dem dreifaltigen Gott…“

Nach der Predigt des Bischofs folgte nun die kirchenrechtliche Beauftragung, die sogenannte „Missio canonica“. Im Glaubensbekenntnis der Kirche bekannten die anwesenden Kandidatinnen und Kandidaten den gemeinsamen Auftrag der Glaubensverkündigung und legten vor Bischof Rudolf ihr Versprechen ab, „den uns anvertrauten jungen Menschen durch unser Handeln und Tun das Evangelium zu verkünden und ihnen Begleiter zu sein auf ihrem Weg ins Leben.“ Daraufhin erteilte ihnen der Regensburger Oberhirte die „Missio canonica“. Die Zeremonie wurde mit einem Segensgebet des Bischofs abgeschlossen.

Der Beitrag der Kirche für die Gesellschaft

Dem Pontifikalamt in St. Andreas folgte der Festakt in der benachbarten Gaststätte des Katharinenspitals. Als Hauptabteilungsleiter Schule/Hochschule im Bischöflichen Ordinariat hatte Domkapitular Msgr. Martin Priller die schöne Aufgabe, vielen Dank zu sagen: dem Bischof für seine Wertschätzung der Arbeit der Religionslehrerinnen und Religionslehrer; Abteilungsdirektor Thomas Unger (Regierung der Oberpfalz) und Sachgebietsleiterin Nicola Holzapfel (Regierung von Niederbayern) für die gute Begleitung und Zusammenarbeit; sowie Schulamtsdirektor Edgar Rothammer und Schulrätin Birgit Wallner von der Hauptabteilung Schule/Hochschule. Auch den Vertretern des Religionspädagogischen Seminars und des Mentorats sprach er den Dank aller aus. Der katholische Religionsunterricht, so Domkapitular Priller, sei ein sichtbares Zeichen der vertrauensvollen Zusammenarbeit von Kirche und Staat und zeige, wie sich Kirche fruchtbar in die Gesellschaft einbringen könne.

In seinem Grußwort betonte Abteilungsdirektor Thomas Unger, stellvertretend für die Regierung der Oberpfalz und von Niederbayern, die Bedeutung des Religionsunterrichts, da er den Raum für die wichtigen Fragen unserer Zeit gebe. Es brauche begeisterte Lehrkräfte, die für ihre Sache brennen, damit sie bei den jungen Menschen eine „Cloud des Glaubens“ aufbauen. Nun bekamen die Neubeauftragten ihre Ernennungsurkunden überreicht. Bischof Rudolf und Msgr. Priller gaben den Lehrerinnen und Lehrern ihre guten Wünsche mit auf den Weg. Einen Blumenstrauß gab es für Ulrike Heubeck, den guten Geist der Hauptabteilung Schule/Hochschule für ihren Einsatz hinter den Kulissen.

Stichwort: „Missio canonica“

Mit der Erteilung der „Missio canonica“ wurden 79 Lehrkräfte nun offiziell als katholische Religionslehrerinnen und -lehrer an Grund-, Mittel- und Förderschulen mit Verkündigungs- und Lehraufgaben beauftragt. Bei der Verleihung gibt die Lehrkraft das Versprechen ab, den Religionsunterricht in Übereinstimmung mit der Lehre der katholischen Kirche zu erteilen. Auch in der persönlichen Lebensführung wird erwartet, dass die Grundsätze der katholischen Kirche erfüllt werden.

Text und Fotos: Carl B. Prämaßing 
(jas und SG)



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