News Bild Bischof Rudolf referierte beim Landfrauentag in Straubing

Bischof Rudolf referierte beim Landfrauentag in Straubing

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Ein Saal voller engagierter Frauen lässt mich ausrufen: was wäre unsere Kirche ohne Sie?“ sagte Bischof Rudolf Voderholzer vor 1.000 Frauen aus dem Land, die zum Landfrauentag des Bayerischen Bauernverbandes Straubing gekommen waren. Neben dem Bischof als Hauptreferent waren weitere Gäste aus Kommunalpolitik, Landwirtschaft und Behörden mit Landrat Alfred Reisinger und seinen beiden Stellvertretern, MdL Josef Zellmeier und Oberbürgermeister Markus Pannermayr sowie Bezirksbäuerin Maria Biermeier, Ehrenbezirksbäuerin Annemarie Hecker und Bezirksobmann Gerhard Stadler, denen der herzliche Willkommensgruß von Kreisbäuerin Margret Stadler galt. In seinem Vortrag sprach der Regensburger Oberhirte zum Thema „Miteinander auf dem Weg“

Dabei sparte er nicht mit Lob und herzlichem Dankeschön für die Landfrauen, die in vielfältigen Bereichen des Lebens, der Kirche und in den Familien tätig sind. Nicht zuletzt sei die Weitergabe der geistig-geistlichen Grundlagen an die Kinder oftmals Frauensache und die Erfahrung zeige, dort wo in den Familien Vater und Mutter zusammenhalten und gemeinsam beten, dort springe auch der Funke des Glaubens auf die Kinder über. „Halten Sie daheim zusammen und geben sie den Glauben weiter“ war deshalb seine eindringliche Bitte. Bischof Rudolf ließ seine aufmerksamen Zuhörer dabei auch auf seine eigenen bäuerlichen Wurzeln blicken: beide Großmütter stammen aus der Landwirtschaft und deren unerschütterlicher Glaube habe auch ihn mitgeprägt. Kurzweilig stellte Bischof Rudolf Kirche und Bauernstand, Pfarrer und Bauer mit ihren Gemeinsamkeiten nebeneinander. Bei beiden sei es nicht Beruf, sondern Berufung, eine Existenzform, in der man Tag und Nacht Verantwortung für andere trage. Dies sei teilweise der Charme der Berufung, andererseits auch Bürde. Man könne aber daraus eine Stärke machen und die Berufung leben, etwas Ganzheitliches bieten. Als Landfrau und Landwirt sei man eng in den Jahreskreislauf eingebunden, quasi „vom Schöpfer selbst Beschenkte“ und es liege eine natürliche Frömmigkeit zugrunde, denn sie wüssten genau dass nur durch das Geheimnis des Lebens jedes Samenkorn Frucht trage. „Wer denkt, der dankt“ betonte Bischof Rudolf und erinnerte, dass das Erntedankfest eines der ältesten religiösen Feste sei. Viele Wachstumsgleichnisse von Jesus zeigen seine ursprüngliche Nähe zur Schöpfung und „Hirte sein“ sei für ihn einer der schönsten Titel: im Bauerstand und in der Kirche. Anschließend ging Bischof Rudolf auf die gemeinsame Aufgabe aller Christen „Salz der Erde zu sein“ ein. Salz sei ein Würzmittel, das sich in anderen Speisen auflöst und Geschmack gibt. So sollen Christen auch Christen sein, denn sie seien ebenso unersetzlich und kostbar wie Salz. „Dort sind wir unersetzlich, wo wir als Christen den Himmel offen halten“ resümierte der Bischof und lud die Landfrauen ein, von Gott zu sprechen, den Glauben zu bezeugen, die jungen Menschen hinführen zum Gebet.

„Pflegt eine gute Sonntagskultur“ warb er für den gemeinsamen sonntäglichen Kirchgang, das Vorleben eines gläubigen Lebens und das Aufzeigen der Glaubensquellen des Glaubens. Ein starkes Plädoyer hielt Bischof Rudolf zum Wert von Ehe und Familie, besonders der Ehe von Mann und Frau, die im christlichen Sinn einzig die Basis für die Zukunft der Schöpfung ist. Die Gender-Philosophie, nach denen Mann- und Frau-Sein mehr kulturelle Erscheinungsform sei, bereite ihm Sorge. „Gott hat die Welt so eingerichtet und in diesem Unterschied von Mann und Frau liegt die Zukunft der Schöpfung. Denn auch in hundert und in tausend Jahren werden die Frauen die Kinder zur Welt bringen“ betonte der Bischof. Ein weiteres Kapitel widmete Bischof Rudolf dem „Miteinander der Generationen“. Verschiedene Generationen unter einem Dach gehört mit zum Charme eines bäuerlichen Anwesens. Hier erlebe man das „geboren werden“ und „sterben müssen“ sowohl bei Mensch als auch beim Tier mit. Sein besonderer Dank galt allen Frauen, die es mit ihrer Altenpflege ermöglichen, dass die ältere Generation so lange wie möglich zu Hause bleiben kann. „Das Leben ist in all seinen Phasen unantastbar“ betonte der Bischof und bat um Unterstützung, dies auch in der Gesellschaft vehement zu vertreten, sich nicht als Herr über Leben und Tod aufzuspielen. Damit verwies er sorgenvoll auf die Tendenzen der Gesellschaft in Europa hin, das Tabu der Sterbehilfe, der Euthanasie und des Suizids zu brechen. „Sonst wird aus der Möglichkeit schnell eine Verpflichtung“ warnte er. Abschließend lud Bischof Rudolf alle zum Katholikentag ein, bei dem es viele Möglichkeiten zum Brücken schlagen gibt in die verschiedenen Bereiche des Lebens. „Bringen Sie sich ein, übernehmen Sie Mitverantwortung“ warb der Regensburger Oberhirte. „Tragen wir gemeinsam dazu bei, dass unsere Heimat lebens- und liebenswert bleibt und wir gemeinsam Dienst am Menschen tun und uns auf Gott hin ausrichten“ schloss Bischof Rudolf sein Referat. Kreisbäuerin Margret Stadler dankte ihm gemeinsam mit ihren Stellvertreterinnen mit der Überreichung einer regionalen Schmankerlkiste. Der Landfrauenchor Straubing-Bogen gestaltete den Nachmittag unter der Leitung von Inge Heinrich mit bayerischen Liedern.

 

Text und Bilder: Irmgard Hilmer

 



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