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Bischof Rudolf firmt am Pfingstsonntag 42 junge Erwachsene im Dom

Christlicher Glaube: wichtig für Integration und Verständigung

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Bischof Dr. Rudolf Voderholzer

Regensburg, 19. Mai 2024.

„Ich danke Ihnen allen dafür, dass Sie in der Öffentlichkeit dieses Zeugnis Ihres Glaubens geben“, so begrüßte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer die angehenden Firmlinge am Vormittag des Pfingstsonntages im vollbesetzten Dom St. Peter in Regensburg. Mit ihnen waren ihre Patinnen und Paten zum Pontifikalamt gekommen, dass kirchenmusikalisch durch die Regensburger Domspatzen unter der Leitung von Domkapellmeister Christian Heiß und die Choralschola unter der Leitung von Max Rädlinger gestaltet wurde, an der Orgel Domorganist Prof. Franz Josef Stoiber.

„Doppelte Wirkung des Heiligen Geistes“

Zu Beginn seiner Predigt richtete Bischof Rudolf seinen Blick auf die Worte des Tagesgebetes: „Erfülle die ganze Welt mit den Gaben des Heiligen Geistes, und was deine Liebe am Anfang der Kirche gewirkt hat, das wirke sie auch heute in den Herzen aller, die an dich glauben.“ Zum einen veränderte die Liebe Gottes, der Heilige Geist, die Apostel. In einer vierzigtägigen Überzeugungsarbeit musste Jesus ihnen verdeutlichen, dass nicht Kreuz und Tod das letzte Wort haben, sondern die Verheißung der Auferstehung. Aber erst die Sendung des Geistes macht aus den verängstigten Aposteln, sie sich sogar verbarrikadierten, mutige Verkünder des Evangeliums, beherzte Zeugen ihres Glaubens, sogar bis zum Martyrium. Für die Kirche unserer Tage und besonders für die Firmlinge an diesem Pfingstfest, so der Bischof, erbitte er den Heiligen Geist, damit sie in allen Bereichen ihres Lebens, in Familie und Beruf, bei Freunden und in der Freizeit, frohe und mutige Zeugen des Glaubens werden.

„Kirche vom ersten Tag an völkerumspannend“

Die zweite Wirkung des Heiligen Geistes ist die Gründung der Kirche als ein Volk Gottes aus allen Völkern der Erde – so wie die Aufzählung des Evangelisten Lukas es eindrucksvoll vermittelt. In der Kirche gibt es keine Fremden, die Kirche ist universal, und wie das griechische Wort „kat´holon“ beschreibt: „das Ganze umfassend“. Dabei geht die Identität eines Volkes und seine kulturelle Prägung nicht verloren, sondern wird in eine größere Einheit integriert. Der christliche Glaube trug und trägt auch heute noch zur Integration und Völkerverständigung in entscheidendem Maße bei.

Gemeinde im Dom St. Peter, Regensburg.
Bischof Dr. Rudolf Voderholzer firmt eine Erwachsene Frau.

„Europa, kulturelle Größe mit christlichen Wurzeln“

Sodann richtete der Bischof noch seinen Blick auf die kommende Wahl zum europäischen Parlament. Europa sei in erster Linie nicht ein Wirtschaftsraum, sondern eine kulturelle Größe: „Die Seele Europas ist das Christentum, und sein Wasserzeichen ist das Kreuz Jesu Christi. Helfen wir mit, dass Europa seine Seele nicht verliert, sondern neu gewinnt“. Die Kirche, so das Zweite Vatikanische Konzil, ist Zeichen und Werkzeug (Sakrament) der Einheit Gottes mit den Menschen und der Menschen untereinander. Ein Zeichen der Einheit, gegen alle Nationalismen, was unsere Welt heute dringend braucht.

„Mutige Zeugen in einer weltumspannenden Kirche“

Nach der Predigt legten die 42 Firmkandidatinnen und -kandidaten zuerst ihr Taufbekenntnis ab, das von allen Gläubigen mit dem Lied „Fest soll mein Taufbund immer stehen“ bekräftigt wurde. Nun traten die Kandidatinnen und Kandidaten mit ihren Paten einzeln vor den Bischof und empfingen durch Chrisamsalbung an der Stirn – „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist“ – und durch Handauflegung des Bischofs das Sakrament der Firmung. Das Pontifikalamt am Pfingstsonntag schloss traditionell mit dem päpstlichen Segen in lateinischer Sprache, den Bischof Rudolf den Gläubigen spendete.

Text und Fotos: Carl B. Prämassing

 (jas / SG)



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