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Bischof Rudolf firmt 84 junge Christen in Dingolfing

Warum der Heilige Geist uns liebesfähig macht

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Dingolfing, 24. März 2023

"Der Heilige Geist macht liebesfähig und hilft, sich in andere hineinzuversetzen“, sagte Bischof Rudolf Voderholzer am Freitagvormittag in der Pfarrkirche Sankt Josef in Dingolfing. Dorthin war er gekommen, um den 84 Firmbewerbern aus den Pfarreien Sankt Josef Dingolfing und Sankt Stephanus Gottfrieding das Sakrament der Firmung zu spenden.

Er verwies auf die brennenden Apostelleuchter in der Kirche, an deren Stelle die Kirche so wie der Altar gesalbt wurden und auf deren Säulen die Kirche ruht. So wie die 12 Apostel in der Nachfolge Christi der Welt das Evangelium verkündeten, so sollen auch diese jungen Christen sich innerlich anstecken, ergreifen lassen und ihr Leben in der Nachfolge Christi gelingen. Begrüßt wurde Bischof Rudolf beim Einzug in die Kirche von den vielen Kindergartenkindern aus Sankt Josef. „Lasset und gemeinsam, lasset uns gemeinsam, singen, loben, danken dem Herrn“, schmetterten die Kleinen mit ihren Erzieherinnen und winkten mit ihren weiß-gelben Bändern.

Katechese über Sakramente und Firmweg

Herzliche Worte der Begrüßung fand Pfarrer Eugen Pruszynski für Bischof Rudolf, gratulierte zum 10jährigen Bischofsjubiläum und wünschte gute, stabile Gesundheit sowie die Kraft des Heiligen Geistes mit all seinen Gaben. Gleichzeitig stellte er Pfarrer Christian Süß aus Gottfrieding, sowie die Diakone Manfred Wagner (Sankt Josef Dingolfing) und Franz Lammer (St. Stephanus Gottfrieding) vor. Auch berichtete er dem Bischof über die Firmvorbereitungen, die in Sankt Josef mit fünf Katechesen und drei Projekten durchgeführt wurde. „Die Abschlussprüfung haben alle bestanden“, so Pfarrer Pruszynski. Die Gottfriedinger Firmbewerber sind einen Firmweg gegangen und waren zum Vorbereitungstag im Haus Werdenfels.

In seiner Predigt, die Bischof Rudolf inmitten der Firmlinge, Paten und Eltern im Kirchenraum hielt, blickte Bischof Rudolf auf die 84 Firmlinge aus unterschiedlichen Jahrgängen im Alter von 11 bis 14 Jahren. Solange sei es auch her, dass diese Firmbewerber meist im Babyalter ihre Taufe empfangen haben. „Dabei seid ihr nicht gefragt worden, ob ihr das wollt“, resümierte der Bischof, aber auch vieles andere sei von den Eltern vorentschieden worden: der Name, der Wohnort, der Kindergarten, die Muttersprache. "Wir könnten gar nicht ins Leben hineinkommen, wir könnten uns gar nicht bewähren, wenn unsere Eltern und Großeltern nicht einiges vorentschieden hätten", erklärte der Bischof und blickte dabei auch auf den Glauben, für den sich die Eltern bei der Taufe ihrer Kinder entschieden haben. Heute sei nun der Tag der eigenen Entscheidung, der Bekräftigung für die Vorgabe der Eltern gekommen. "Ja, ich glaube" solle deshalb laut und vernehmlich in der Kirche zu hören sein. So bringen die Firmlinge öffentlich zum Ausdruck, dass sie nach dem Hineinwachsen in die Glaubensgemeinschaft nun selbst „unterschreiben“ und sich bewusst für die Firmung entschieden haben. „Der große und heilige Gott hat deinen Namen in sein Herz geschrieben, er hält seine schützende Hand über dich. Ein Leben lang“, versicherte er den jungen Christen eindringlich. Auch an Jesus, als den besten Freund an der Seite, werde beim Glaubensbekenntnis erinnert. Und dieser Glaube soll kräftig bekannt werden. Der Heilige Geist sei das Feuer und zeige die Stärken jedes Einzelnen, den Weg hinein ins Leben und die ganz persönlichen Aufgaben in der Welt.

Die Kindergartenkinder begrüßten ihren Bischof.

Bitte haltet Kontakt mit Gott

„Der Heilige Geist ist die Kraft in Euch“, so der Bischof. Er bat darum, den Kontakt zu halten, zu beten. So könne das Leben gelingen und man kann sich auf jeden nächsten Tag freuen. Erschütternd seien die Nachrichten aus Freudenberg, wo eine 12jährige von Gleichaltrigen ermordet wurde. Eindringlich warnte Bischof Rudolf vor Mobbing und „blöd über andere daherreden“. Den Heiligen Geist empfahl er als das Gegenmittel: er mache liebesfähig, er helfe, sich in andere hineinzuversetzen. Als wichtigstes Geschenk des heutigen Tages bezeichnete der Bischof die Zusage „Sei besiegelt mit der Gabe Gottes, den Heiligen Geist“. Er soll den Weg zeigen, er soll helfen wo man sich einbringen kann in der Pfarrei, im Leben. Das zweitwichtigste Geschenk seien die Personen, "die heute hinter euch stehen, euer Pate, eure Patin". Sie würden damit zeigen: "Ich bin da für dich, wenn du mich brauchst". So dankte Bischof Rudolf den Paten und auch den Eltern, die diese Jugendlichen beim Prozess des Erwachsenwerdens mit der Lebenserfahrung und Glaubensfreude begleiten. „Vielen Dank, dass es spürbar wird, dass sie da sind für die Jugendlichen“. Gemeinsam solle man mit dem Glaubenszeugnis helfen, dass religiöse Fragen beantwortet werden. „Dort, wo die Hauskirche, die Familie lebt, da lebt auch die Pfarrkirche“, hob der Bischof hervor und ermunterte die Jugendlichen, sich als Ministranten, im Kirchenchor, im Jugendverband, in der Schule und später am Arbeitsplatz einzubringen. „Überall werden Christen gebraucht“, so der Bischof abschließend.

Dankesworte der Firmlinge

Nach dem Glaubensbekenntnis betete der Bischof mit ausgebreiteten Armen für die Firmlinge und bat um den Geist der Weisheit und der Einsicht, des Rates, der Erkenntnis und der Stärke, den Geist der Frömmigkeit und der Gottesfurcht. Nach dem gemeinsamen Amen, traten die Firmlinge und ihre Paten nach vorne. Bischof Rudolf zeichnete mit dem geweihten Chrisam das Kreuzzeichen auf die Stirn des Firmlings, sprach den Vornamen des Firmlings und „Sei besiegelt mit der Gabe Gottes, dem Heiligen Geist“. Die Eucharistie feierte Bischof Rudolf gemeinsam mit den eingangs genannten Konzelebranten am Altar und der ganzen feiernden Gemeinde im Gotteshaus. Die Firmlinge waren durch den Lektorendienst in die liturgische Gestaltung miteingebunden. Den musikalischen Bestandteil der Liturgiefeier gestalteten Instrumentalisten. Ihnen galt dann auch das Lob und der Dank am Ende der Feier. Die Gottfriedinger Firmlinge sprachen den Dank an Bischof Rudolf aus.

Text und Fotos: Irmgard Hilmer/jas



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