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Bischof Rudolf firmt 40 Jugendliche der Pfarreiengemeinschaft Furth-Obersüßbach-Neuhausen-Weihmichl-Schatzhofen

Von Gott begleitet im Reden, Denken, Fühlen und Handeln


Obersüßbach, 4. Juli 2025

Bischof Dr. Rudolf Voderholzer spendete am gestrigen Donnerstag 40 Jugendlichen aus der Pfarreiengemeinschaft Furth-Obersüßbach-Neuhausen-Weihmichl-Schatzhofen in der Pfarrkirche St. Jakobus in Obersüßbach das Sakrament der Firmung. Die jungen Christen trugen aktiv bei zur Gottesdienstgestaltung mit dem Kyrie-Ruf, dem Vortrag der Lesung und den Fürbitten. 

Bischof Rudolf dankte für den herzlichen Empfang und bekundete seine Freude darüber, den jungen Christen das Sakrament der Mündigkeit spenden zu dürfen. Sein besonderer Gruß galt den Firmbewerbern aus allen fünf Pfarreien, den Paten und Familien. Er begrüßte die priesterlichen Mitbrüder Pfarrer Martin Popp, Pfarrer Daniel Nowak (Urlaubsvertretung) und Pfarrvikar Micheal Amuthavalan aus Bernhardswald, Pastoralassistent Sebastian Göttl, Christoph Müller, dem Direktor des Maristen-Gymnasiums Furth, sowie Bürgermeister und Kirchenpfleger Michael Ostermayr. Der Bischof erklärte, „im Altarraum dominiert die Farbe Rot. Die Priester tragen ein rotes Messgewand als ein geistiges Zeugnis, ein Bekenntnis zur Kraft des Heiligen Geistes, der in Feuerzungen auf die Apostel herabgekommen ist“. Die Firmbewerber dürften ihr persönliches Pfingstfest feiern und ganz innig um die Gabe des Heiligen Geistes bitten. Der Geist möge sie zu feurigen Christen machen, dafür stünden die Flammen vor dem Altar mit den roten Rosen im Blumengebinde.

Ich glaube

Bischof Rudolf erbat die sieben Gaben des Heiligen Geistes „Weisheit, Einsicht, Rat, Stärke, Erkenntnis, Gottesfurcht und Frömmigkeit“ als Wegweiser und Begleitung im Leben für die jungen Menschen, die sich um das Sakrament bewarben. Danach traten die Firmlinge einzeln vor den Bischof. Die Paten legten ihnen als Zeichen der Unterstützung und Verbundenheit ihre Hand auf die rechte Schulter. Mit Chrisamöl zeichnete der Firmspender ein Kreuz auf die Stirn und hielt die segnende Hand über den Kopf. Dabei sprach er „sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist“. Die Antwort war „Amen“ und der Bischof erwiderte „der Friede sei mit dir“. Die Anrede mit dem Vornamen erinnert daran, dass bei Gott jeder einzelne Name eingetragen ist.  

Engagement gefragt

„Jetzt geht es erst richtig los“ feuerte Bischof Rudolf die Neugefirmten an. „Seid bereit, wo der Herr euch hinstellt“. In der Pfarrei gebe es genügend Möglichkeiten, die Talente im Chor oder in kirchlichen Gremien einzubringen. Eine dringende Bitte richtete das kirchliche Oberhaupt an die Eltern, sie möchten den Prozess des Erwachsenwerdens ihrer Kinder begleiten, ihnen weiter ein Vorbild im Glauben sein mit Gesprächen und Pflege der Sonntagskultur. Bischof Rudolf sagte ein herzliches Vergelt‘s Gott für die schöne musikalische Gestaltung durch den Projektchor unter Leitung von Margot Marschall, für den Blumenteppich mit dem Bischofswappen, den Dienst der Ministranten und an alle Engagierten für die Pfarreiengemeinschaft.

Was bedeutet uns das Sakrament?

Auf die Frage, warum er das Amt angenommen habe, antwortet Pate Florian „weil mich mein Neffe Andreas sehr schön gefragt hat. Ich habe ein sehr enges Verhältnis zu ihm. Es war sein Wunsch, dass ich sein Pate werde und dem habe ich gerne entsprochen.“  Die religiöse Begleitung ergebe sich bereits Zeit seines Lebens, denn die Familien treffen sich oft beim gemeinsamen Kirchgang. „Wir sind auch kirchlich miteinander verwoben, weil wir gemeinsam Musik spielen in der Pfarrgemeinde. Hier kreuzen sich oft unsere Wege“. Florian wünscht seinem Patenkind, und das sagt er ihm auch so, „dass er mit einem offenen Herzen durchs Leben geht, bewusst achtsam mit seinen Mitmenschen und mit sich selbst umgeht, denn der Grundsatz der Nächstenliebe wohnt jedem Glauben inne“.

Firmling und Ministrantin Eva hat sich für das Sakrament entschieden, weil sie dem Glauben noch näherkommen möchte. Durch die Firmvorbereitung von Pfarrer Martin Popp versteht sie die Bedeutung sehr gut. Auch die Beichte war Bestandteil der Vorbereitung. Eva möchte der Kirche treu bleiben, selbst wenn sie einmal nicht mehr Ministrantin sein wird. Sie hat sich ihre Oma als Patin gewählt, „weil sie mir so nahesteht und ich sie ganz lieb habe“. Oma Veronika begleitet das christliche Leben ihrer Enkelin seit der Taufe, unterstützend mit den Eltern. Als Patin möchte ich meiner Enkelin mitgeben, „dass sie immer am Glauben festhalten kann, auch wenn es einmal schwierig ist“. Mama Agnes ist es wichtig, ihrem Kind die religiöse Erziehung mitzugeben, die sie selbst erfahren hat. 

Weil es passt

David, auch Ministrant, hat die Vorbereitungszeit sehr gut gefallen, er hat auch viel dabei gelernt. Seine Patin hat er sich wegen ihrer Einstellung ausgesucht, „weil es gut passt“. Evi durfte in der befreundeten Familie schon Taufpatin für David sein. Sie hat sich sehr gefreut, dass er sie auch zu seiner Firmpatin ausgewählt hat. Sie sehen sich nicht so oft, aber sie ist im täglichen Gebet für David da und wünscht ihm, dass er „ein Leben lang von Gottes Liebe begleitet wird im Reden, Denken, Fühlen und Handeln“. Ein Opa, der seine Tochter Sandra und Enkelin Anna-Maria in die Kirche begleitet, wünscht der Jugendlichen Gottes Segen und Glück für die Zukunft. Er erinnert sich auch an seine eigene Firmung vor vielen Jahren. Mama Sandra erhofft sich einen schönen, festlichen Gottesdienst, bei dem die Firmlinge im Vordergrund stehen. 

Die Überlegung, warum ihr selbst die Firmung für ihren Sohn Michael so wichtig ist, erklärt Mama Michaela: „es ist ein wichtiger Schritt, seinen Glauben zu stärken und ein wenig Verantwortung für seinen Glauben zu übernehmen. Ich wünsche mir, dass die Firmung meinem Kind hilft, seinen Weg im Glauben mit Nächstenliebe und Toleranz zu gehen“. Sie hatte keine Mühe, ihren Sohn für das Sakrament zu begeistern, denn „bei unserem Pfarrer muss man als Eltern die Jugendlichen eigentlich gar nicht mehr allzu viel begeistern. Durch seine „coole“ Art sind sie sowieso begeistert“. 

Das Sakrament verstehen

Pfarrer Martin Popp bereitete die Firmlinge selbst auf das Sakrament vor, Oberministranten unterstützten ihn dabei.  Es gab Workshops mit Gesprächen über Jesus, die Dreifaltigkeit, Salbung zum Priester, König und Propheten. Gemeinschaftserfahrung lehrten die Nachtwallfahrt, Gebetstage und die Aktion „Red wednesday“. Die Flammen als Symbol „Brennen für den Heiligen Geist“ mit den Fotos der Jugendlichen hatte eine besondere Wirkung. Pfarrer Popp spürte während des Vorbereitungsjahres, dass die Firmung für sehr viele der jungen Menschen ein wichtiger Schritt ist und sie auch mehr über den Glauben erfahren möchten. Verwunderlich ist das eigentlich nicht, denn rund 60 Prozent seiner Firmlinge sind auch Ministranten. Zuversichtlich vertritt er seine Erwartungen, dass sich die Jugendlichen im Sinne der Neuevangelisierung im Pfarreileben einbringen. 

Den Firmlingen hat die Vorbereitung mit Pfarrer Popp sehr viel bedeutet. Sie sagen, sie hätten die Stärkung des Glaubens erlebt, Firmung gehöre einfach zu ihrem Leben und Firmlinge seien Teil der Gemeinschaft im Pfarreileben. Das soll nach der Firmung nicht enden. Den Gottesdienst haben sie als sehr feierlich und schön empfunden, besonders auch die „junge poppige Musik“. 

Text und Fotos: Agnes Wimmer
(jas)



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