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Zur Neuigkeit
Bischof Rudolf feiert mit Gläubigen Hochfest des Heiligen Bischof Wolfgang
„Bischof Wolfgang – der große Lehrer“
Regensburg, 31. Oktober 2025
Am vergangenen Freitag, dem Gedenktag des heiligen Wolfgang, der im Bistum Regensburg als Hochfest begangen wird und zugleich an den Sterbetag des Bistumspatrons im Jahr 994 im oberösterreichischen Pupping erinnert, feierte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer in der Basilika St. Emmeram ein feierliches Pontifikalamt. Mitglieder des Domkapitels und der beiden Stiftskapitel, Solisten und Chor der Basilika sowie Musikerinnen und Musiker des Philharmonischen Orchesters Regensburg gestalteten die Feier. Zahlreiche Gläubige feierten das Hochfest mit.
Mit Bischof Rudolf standen Weihbischof Dr. Josef Graf, Dompropst Dr. Franz Frühmorgen, Stadtdekan Pfarrer Roman Gerl und Vikar Florent Mukalay Mukuba von der Dompfarreiengemeinschaft am Altar. Beim feierlichen Einzug waren auch die Seminaristen des Priesterseminars St. Wolfgang, die Damen und Ritter des Ordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem („Komturei St. Wolfgang“) sowie die Familiaren des Deutschen Ordens aus der „Komturei An der Donau“ vertreten. Die musikalische Gestaltung übernahm das wohl bekannteste „Namenstagskind“ des Tages: Wolfgang Amadeus Mozart. Seine Krönungsmesse in C-Dur (KV 317) verlieh dem Gebet der Gläubigen eine festliche und zugleich innige Atmosphäre.
„Eine neue Landkarte der Hoffnung zeichnen“
In seiner Predigt erinnerte Bischof Rudolf an die vielfältige Beschäftigung mit Leben und Wirken des heiligen Bischof Wolfgang im vergangenen Jahr, als das Bistum dessen 1.100. Geburtstag mit einem reichen Programm gefeiert hatte. Dieses Gedenkjahr, so Bischof Rudolf, habe in ihm die Überzeugung vertieft, dass Wolfgang „zuerst und vor allem ein Lehrer war – ein Pädagoge“. Wolfgang sei Leiter der Domschule in Trier gewesen, in Regensburg Gründer der Domschule und des Domchores, und zugleich Erzieher der Fürstenkinder Heinrich und Gisela, die er zur Heiligkeit führte.
Dann schlug der Bischof die Brücke zur Gegenwart. Im Zusammenhang mit aktuellen Fragen der Bildungspolitik verwies Bischof Rudolf auf das neue Apostolische Schreiben von Papst Leo XIV., „Disegnare nuove mappa di speranza“ („Neue Landkarte der Hoffnung zeichnen“), das am 60. Jahrestag des Konzilsdekrets „Gravissimum educationis“ (über das katholische Bildungswesen) veröffentlicht wurde.
Das Schreiben richtet sich – so der Bischof – an alle, die erziehen: Lehrerinnen und Lehrer, Eltern, Großeltern, ja, jeden Einzelnen in der Verantwortung der Selbsterziehung. Papst Leo XIV. greife darin die großen Herausforderungen auf, die durch die Digitalisierung und die neuen Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz entstehen. Er schließe das Dokument mit drei Prioritäten, die – wie Bischof Rudolf betonte – auch hervorragend zu Bischof Wolfgang passen würden
Drei Prioritäten für Bildung und Erziehung
Erstens betont der Papst die Bedeutung des inneren Lebens für junge Menschen, die sich danach sehnen, aber inmitten oberflächlicher Ablenkungen kaum noch Zeit und Raum für einen Dialog mit dem eigenen Gewissen und mit Gott finden. Bischof Rudolf erinnerte hier an seine vielen segensreichen Erfahrungen mit jungen Menschen im Gebet von Taizé. Auch Wolfgang habe die kontemplative Atmosphäre des Klosters Reichenau in seiner Jugend zu schätzen gewusst.
Zweitens ruft der Papst zu einer gewaltfreien Sprache auf. Große Katastrophen, so der Bischof, hätten immer mit bösen Gedanken und Worten begonnen. Auch Bischof Wolfgang habe sich aus den gewalttätigen Auseinandersetzungen seiner Zeit herausgehalten und stattdessen in der Einkehr des Klosters Mondsee Kraft für seine „Mission des Friedens“ geschöpft.
Drittens mahnt Papst Leo XIV. zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der Digitalität, „indem wir den Menschen vor den Algorithmus stellen“. Es gehe nicht um ein Verbot, sondern um vernünftige Maßstäbe. Künstliche Intelligenz, so Bischof Rudolf, bleibe stets bei sich selbst – sie sei immanent –, während der Mensch über sich hinausstrebe, hin zum Ursprung seines Seins, hin zu Gott. KI könne zwar neue Gebetstexte formulieren, doch das wahre Gebet entspringe dem gläubigen Herzen des Menschen. Bei seinen zahlreichen Schulbesuchen, so Bischof Dr. Voderholzer, erinnere er Lehrerinnen und Lehrer immer wieder daran, bei aller „Künstlichen Intelligenz“ die „Natürliche Intelligenz“ nicht zu vergessen – jene, die sich in Musik, Gesang, Theater, Handwerk und Sport ausdrückt.
Hinabsteigen zum Meister des Sterbens
Traditionell schloss sich an das Pontifikalamt die feierliche Prozession in die Wolfgangskrypta an. Gemeinsam mit den Konzelebranten, dem liturgischen Dienst, den Seminaristen, den Mitgliedern der drei Kapitel und den beiden Ritterorden zog Bischof Rudolf singend zu jenem Ort, an dem der Schrein des Heiligen unter dem Altartisch ruht. Ein Ritter des Ordens vom Heiligen Grab trug dort die „Letzten Worte des heiligen Wolfgang“ vor: „Öffnet die Türen und lasst alle herein, die mich sterben sehen wollen. (...) Sterben ist keine Schande; Schande bringt nur ein schlechtes Leben. Es mag jeder in meinem Tod schauen, was er in seinem eigenen zu erwarten und zu befürchten hat.“
Danach wurde Bischof Wolfgang als „Mann des Gebetes und der Betrachtung“, „Freund der Slawischen Völker und Missionar des Ostens“ angerufen, sowie als „Schutzpatron vor plötzlichem Tod“.
Ein ganzes Bistum im Zeichen des heiligen Wolfgang
Der heilige Wolfgang war von 972 bis 994 der 13. Bischof von Regensburg. Zu seinen großen Verdiensten zählen die Reform der Klöster, sein soziales Wirken, die Trennung von Bischofsamt und Abtwürde von St. Emmeram sowie die Abtrennung des böhmischen Diözesanteils, die zur Gründung des Bistums Prag führte.
Seit dem 17. Jahrhundert ist er Hauptpatron der Diözese Regensburg. Bischof Dr. Rudolf Graber begründete 1964 die „Wolfgangswoche“, die seither jährlich in der letzten Juniwoche gefeiert wird und traditionell mit der Priesterweihe im Dom endet. Verdiente Laien des Bistums werden seit 1973 mit der St.-Wolfgangs-Verdienstmedaille geehrt. Bereits 1972 wurde das St.-Wolfgangslied im Regensburger Dom uraufgeführt.
Anlässlich der Heiligsprechung Wolfgangs im Jahr 1052 durch Papst Leo IX. wurden seine Gebeine in die neu errichtete Krypta unter St. Emmeram übertragen. Seit 1877 ruhen sie im vergoldeten Wolfgangschrein, der jedes Jahr zur Wolfgangswoche die Krypta verlässt.
Zum ersten Wolfgangslied „Wir rufen dich, Sankt Wolfgang, an, dass Gottes Heil uns werde“ (Gotteslob 929) kam 2009 das Lied „Gottes Ruf hast du vernommen“ (Gotteslob 898) von Hagen Horoba (Text) und Christian Dostal (Musik) hinzu. Zahlreiche Pfarrkirchen, Schulen und Kindergärten tragen seinen Namen; auch das Priesterseminar, gegründet 1872, ist ihm geweiht. Ebenso die 1975 gegründete Komturei des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem.
Im Wolfgangsjahr 2024 wurde schließlich das „Wolfgangshackl“ geschaffen – ein kostbares Reliquiar, das die Reliquien der Heiligen Wolfgang, Emmeram, Erhard und Anna Schäffer vereint.
Text und Fotos: Carl B. Prämassing
(jas und SG)
(chb)















