Bischof Rudolf eröffnet die Miniwallfahrt 2024 in St. Paul vor den Mauern in Rom
„Danke für euren wertvollen Dienst!“
Rom, 29. Juli 2024
Mit einem feierlichen Gottesdienst in der Basilika St. Paul vor den Mauern eröffnete Bischof Rudolf Voderholzer am Montagvormittag die Ministrantenwallfahrt 2024 für die rund 4.200 Ministranten aus dem Bistum Regensburg. Die musikalische Gestaltung übernahm der Projekt-Chor „Makaber“ mit Ministranten aus den Pfarreien St. Johannes Ittling, aus Lam/Lohberg und aus den Pfarreiengemeinschaften Donaustauf-Diesenbach und Altenthann-Brennberg-Frauenzell/Bruckbach.
Leicht verspätet aufgrund der unglaublichen Menge an Ministranten aus dem Bistum Regensburg, die gleichzeitig mit der römischen Metro in die Basilika St. Paul vor den Mauern anreisten, begann der eindrucksvolle Gottesdienst in einer vollen Basilika.
Schutzpatron der Ministranten
Noch vor dem eigentlichen Gottesdienst hielt der Einzug von Bischof Rudolf, Ministranten, Konzelebranten, Priestern und Diakonen bei der Bühne, die inmitten des Mittelschiffs der Basilika St. Paul aufgebaut war. Auf dieser Bühne erzählten einige Ministranten in Form eines Rollenspiels die Geschichte des Heiligen Tarzisius, dem Schutzpatron der Ministranten.
„Tarzisius war ein junger Christ, der im 3. Jahrhundert in Rom lebte. Zu dieser Zeit mussten Christen ihren Glauben im Heimlichen feiern, denn sie wurden aufs Schärfste verfolgt. Trotz dieser Gefahr übernahm Tarzisius eine wichtige Aufgabe für die Christengemeinde. Er brachte die heilige Kommunion zu Alten, Kranken und Gefangenen. Auf einem seiner Botengänge wurde Tarzisius jedoch von einer Gruppe als Christ enttarnt. Weil ihm sein Glaube aber wichtiger war als sein Leben, weigerte er sich, den Angreifern die Hostien herauszugeben. Dann erschlugen sie Tarzisius“, so der Erzähler des Schauspiels.
Heute ist die Situation eine ganz andere. Der Glaube an Jesus Christus hat sich über die ganze Welt verbreitet, dies würde bei der Romwallfahrt besonders eindringlich sichtbar und auch spürbar. Heute sind wir nicht mehr allein, so die Botschaft des Schauspiels. Nach der Vorstellung des Heiligen Tarzisius trat Bischof Rudolf in die Mitte der Bühne und segnete eine Figur des Schutzpatrons der Ministranten stellvertretend für alle Figuren, die mit den Pilgerbussen mit nach Rom gebracht wurden.
In einer kurzen Begrüßung bezog sich Bischof Rudolf auf den Apostel Paulus, über dessen Grab die Basilika errichtet ist, die an diesem Tage fast vollständig von Ministranten unseres Bistums gefüllt war. Der Bischof erinnerte an die Bedeutung des Völkerapostels Paulus, der durch seinen missionarischen Eifer wesentlich Anteil daran hat, dass das Christentum sich bis an die Grenzen der Erde ausgebreitet hat. Mit der Basilika St. Peter, in der sich das Grab des Apostels Petrus befindet, so Bischof Voderholzer, ist St. Paul das wichtigste Ziel für Rom-Wallfahrer aller Zeiten.
Schon an dieser Stelle bedankte sich Bischof Rudolf ganz herzlich bei allen Ministranten für ihren treuen wertvollen Dienst in den vielen Kirchen unseres Bistums und wünschte ihnen eine erlebnisreiche Woche mit zahlreichen Eindrücken und Erfahrungen in der großen Gemeinschaft der Kirche. Auch hielt Bischof Rudolf Voderholzer dazu an, einen Mitministranten mit in die Gebete einzuschließen, der gerne mit nach Rom gefahren wäre. Denn der Ministrant Lukas Bayer aus Waldershof war vor kurzem in jungen Jahren vom Herrn zu sich geholt worden.
Der Heilige Paulus ist damals wie heute ein Vorbild
In seiner Predigt ging Bischof Rudolf auf die beiden Apostel ein, welche in der Basilika sehr prominent in Form von Statuen und auch als Bilder am Triumphbogen über dem Altar präsent sind. Er erläuterte den Ministranten, an welchen Attributen man sie erkennt. Petrus trägt auf dem Bild in der Basilika zwei Schlüssel, einen silbernen und einen goldenen. Oft sei Petrus auch am Hahn zu erkennen, der ihn an seine Verleugnung am Karfreitag erinnert hat. Und auch die Herkunft des umgedrehten Kreuzes als Attribut von Petrus erläuterte der Regensburger Oberhirte den Ministranten. Paulus sei eindeutig am Schwert zu identifizieren. Während die Abbildung von Petrus auf dem Triumpfbogen auf die Abbildung von Jesus Christus, mittig am Triumphbogen dargestellt, zeigt, verweist Paulus in der Darstellung mit seiner Hand nach unten in Richtung Altar, als wolle er sagen: Seht, da ist mein Grab!, so Bischof Rudolf. Das Schwert kennzeichne Paulus nicht als Kriegsherrn – wie jemand meinen könnte, der mit der christlichen Bildersprache nicht vertraut ist, sondern ist vielmehr Hinweis auf sein Martyrium durch das Schwert. Paulus sei der Apostel, von dem wir am meisten wissen, da er uns gleichsam über die Schulter schauen lässt – durch zahlreiche überlieferte Briefe im Neuen Testament – wie er die Kirche aufgebaut hat. Von seiner Dankbarkeit für seine Mithelfer und seine Fähigkeit diese zu fördern und so Menschen für Christus zu gewinnen, können alle Verantwortlichen in der Kirche viel lernen, erklärt Bischof Voderholzer. Paulus habe uns gelehrt, dass wir durch das Empfangen des Leibes Christi selbst zum Leib Christi werden, seine Gegenwartsgestalt in der Welt, wie er schon den Korinthern schrieb, so Bischof Rudolf.
Das verbinde laut dem Bischof von Regensburg den Heiligen Paulus mit dem Heiligen Tarzisius. Dieser habe die Eucharistie, die er seinen Angreifern nicht herausgeben wollte, fest an sein Herz gedrückt. Gefunden wurde das kleine Stück des eucharistischen Brotes jedoch nicht. Papst Benedikt habe vor 14 Jahren bei der Ministrantenwallfahrt gedeutet: Tarzisius ist eins geworden mit Christus als sein Zeuge.
Die Ministranten haben die wichtige Aufgabe, rund um den Altar mitzuhelfen, damit Christus bei der Feier der Eucharistie uns in sich verwandelt. Damit bedankte sich Bischof Rudolf noch einmal für den Dienst der Ministranten aus seinem Bistum. Wie Paulus sollen sie es machen und mit all ihren Mitteln, auch Social Media, Whatsapp et cetera, von Christus Zeugnis geben und die Frohe Botschaft in die Welt tragen.
Zum Schluss richtete Jugendpfarrer Ulrich Eigendorf noch dankende Worte an die Ministranten und alle Mitwirkenden an diesem eindrucksvollen Eröffnungsgottesdienst der Miniwallfahrt nach Rom 2024.
Text und Fotos: Thomas Oberst/jas
(kw)
Die Statue des Heiligen Paulus in der Basilika. © Thomas Oberst