Bischof Rudolf auf Krippenfahrt in Adlkofen
Gleich zu Beginn des neuen Jahres erlebte Heinrich Böse, Kommunionhelfer der Pfarrei Adlkofen und seit 45 Jahren passionierter Krippenbauer, eine freudige Überraschung. Bereits kurz vor Weihnachten hatte er im gesamten Obergeschoss seines Wohnhauses seine „Krippenstube“ eröffnet. Nun bekam er prominenten Besuch aus der Domstadt: Bischof Dr. Rudolf Voderholzer kam in Begleitung von Pfarrer Johann Schober bei Heinrich Böse in der Krippenstube vorbei. Als Gastgeschenk überreichte der Bischof dem Krippenbauer ein Buch über Weihnachtskunst und eine Broschüre zur bischöflichen Krippenausstellung.
Der Bischof zeigte sich beeindruckt von den über 400 Krippen, die in Heinrich Böses Privathauses aufgestellt sind. Die meisten von ihnen hat Heinrich Böse gebaut, darunter eine Krippe mit Figuren in Adlkofener Tracht. Doch neben den heimischen Krippen stehen im Wohnhaus Böses auch zahlreiche Krippen aus fast allen Teilen der Erde, gefertigt aus den unterschiedlichsten Materialien, wie zum Beispiel ein Kunstwerk aus dem Heiligen Land, in Olivenholz geschnitzt. Ebenso beherbergt Böse einige Passionskrippen sowie bemerkenswerte Ikonen.
Der Bischof zeigte sich als bestens informierter Krippenkenner, insbesondere was die Hersteller der Figuren angeht. Im Gespräch wies er auf die Geschichte einiger Jesuiten hin, die 1759 von Portugiesen in Goa gefangen genommen, nach Europa gebracht und in einer Festung eingesperrt wurden. Aus Pappkarton stellten sie dort eine Krippe und ein Heiliges Grab auf. Der Hauptmann sei mit Kindern in das düstere Gewölbe der Garnison hinabgestiegen. So habe sich das unterirdische Verlies für die Patres und Besucher in eine Geburtsgrotte und eine Grabeshöhle verwandelt.
In das Gästebuch schrieb Bischof Rudolf: „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt. Wir haben seine Herrlichkeit gesehen (Johannes 1, 14). Danke für diese herrliche Sammlung von Weihnachts- und Jahreskrippen im Dienst an der Verkündigung des Evangeliums. Ich wünsche der Krippensammlung viele Besucher, die sich anrühren lassen vom Kind in der Krippe.“
Abschließend besuchte der Bischof mit Pfarrer Schober und Heinrich Böse noch die Weihnachtskrippe in der Pfarrkirche, die ebenfalls aus der Hand Böses stammt und durch Patenschaften für die einzelnen Figuren von Pfarrangehörigen finanziert wurde. Den Kindern, die sich ebenfalls in der Pfarrkirche aufhielten, spendete der Bischof den Segen.
Die Krippenstube von Heinrich Böse ist das ganze Jahr über nach vorheriger Anmeldung unter Telefon 08707/1432 zu besichtigen.