Bischof Gerhard Ludwig radelt mit tschechischen und deutschen Pfadfindern
(pdr) Unter dem Motto „Verbindung (er)fahren – Hledejme cesty“ radelten am Wochenende knapp 100 tschechische und deutsche Pfadfinder von Pilsen nach Regensburg. Vor den Toren der Bischofsstadt erwarteten Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller und Generalvikar Dr. Wilhelm Gegenfurtner die Gruppe, um sie auf der letzten Etappe zu begleiten. „Es freut mich sehr, so viele junge Menschen hier begrüßen zu können“, so Bischof Gerhard Ludwig. „Kurz vor dem 1. Mai, dem Tag der EU-Osterweiterung, ist es ein schönes Zeichen, wenn sich so viele Jugendliche gemeinsam auf den Weg machen und über die Grenze fahren“.
Im Regensburger Don-Bosco-Zentrum feierte Bischof Gerhard Ludwig anschließend die Vesper zusammen mit den Pfadfindern. In seiner Predigt griff er den bevorstehenden Beitritt Tschechiens zur EU nochmals auf. „Vor tausend Jahren gehörten die Gläubigen in Regensburg und Pilsen zu einem gemeinsamen Bistum. Im Zuge der politischen Teilung kam es in der Vergangenheit auch zu Streit und Auseinandersetzung.“ Viele Leute hätten jetzt Angst vor der Erweiterung, noch immer bestünden viele Vorurteile gegenüber den Menschen auf der jeweils anderen Grenzseite. „Doch das muss jetzt vorbei sein. Am 1. Mai rücken unsere Länder wieder näher zusammen und bilden eine Gemeinschaft, in der wir wie in einer Familie zusammenleben dürfen.“
„Beim Fahrradfahren habt Ihr gemerkt, dass wir alle die gleichen Menschen sind“, so Bischof Gerhard Ludwig weiter. „Nur die Sprache ist verschieden. Aber man verständigt sich nicht nur mit der Sprache, sondern mit Gesten, mit den Händen und Augen. So spürt man, ob einem jemand sympathisch ist oder ob man abgelehnt wird.“ In der Kirche dagegen gäbe es keine Grenzen zwischen den Menschen. „Im Glauben an Jesus Christus gehören wir alle zusammen. Daher sollten wir Christen gerade jetzt an der Spitze stehen.“ Es sei eine ganz wunderbare Sache, dass die Pfadfinder nun schon seit acht Jahren gemeinsam über die Grenze radelten.
Am Vortag waren die Pfadfinder mit dem Reisesegen durch den Pilsener Bischof Frantisek Radkovsky verabschiedet worden. Nach einer Übernachtung in Furth im Wald fuhren sie am Sonntag weiter Richtung Regensburg.