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Bischof feiert mit Weihekandidaten von 1997

Wichtig für das Priesteramt: Friede, Liebe und Ausdauer

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Regensburg, 12. Juli 2022

„Wir sind zusammengekommen um „Danke“ zu sagen, dem allmächtigen Gott, der uns in Jesus Christus in seine Nachfolge gerufen hat. Danke zu sagen für 25 Jahre priesterlichen und diakonalen Dienst in der Kirche von Regensburg, für die Menschen die uns anvertraut sind“, so Bischof Dr. Rudolf Voderholzer bei der Statio zu Beginn des Gottesdienstes mit den Weihejubilaren. Gemeinsam mit dem Weihejahrgang von 1997 feierte der Regensburger Bischof einen Dankgottesdienst in der Sailerkapelle im Regensburger Dom Sankt Peter.


Silbernes Priesterjubiläum

Am 28. Juni 1997 wurde der Weihekurs von Bischof Manfred Müller zu Priestern geweiht. Unter den Jubilaren waren auch einige Diakone, die am 8. November 1997, von Bischof Manfred Müller in der Basilika Sankt Emmeram in Regensburg geweiht wurden. Im Gebet wurde besonders an die Mitbrüder gedacht, die aus unterschiedlichen Gründen nicht dabei sein konnten. Mit dem Bischof am Altar stand der Regensburger Stadtdekan Roman Gerl, sowie Diakon Anton Fütterer aus Amberg. Beide waren Kurssprecher ihres Weihejahrganges. 


Zeit Danke zu sagen

Bischof Rudolf Voderholzer bedankte sich auch bei den anwesenden Ehefrauen der Diakone, den Haushälterinnen, sowie Freunden und Bekannten der Jubilare, „die jetzt in dieser Stunde unsere Freude teilen und mit uns feiern“. Neben den in Regensburg geweihten Priestern, feierten auch Geistliche aus der Weltkirche ihr 25-jähriges Weihejubiläum. Die Priester kommen gebürtig aus Indien oder Afrika und versehen im Bistum Regensburg ihren priesterlichen Dienst. Bischof Voderholzer freute sich, dass alle gemeinsam dieses silberne Priesterjubiläum feiern konnten. Er schlug auch eine Brücke des Gebetes nach Jerusalem. „Nicht nur weil es der Ursprungsort unseres Glaubens ist, sondern weil einer der Priester des Weihejahrganges 1997 bei den Benediktinern in Jerusalem eingetreten ist“, erklärte der Regensburger Bischof. Statt den Fürbitten wurde gemeinsam das Gebet für geistliche Berufungen gesprochen.

In seiner Predigt bezog sich Bischof Rudolf auf die Predigt bei der Priesterweihe vor 25 Jahren von Bischof Manfred Müller. 1997 gedachte man dem 400. Todestag des großen Theologen Petrus Canisius. Von ihm ist eine Vision überliefert, in der er mit Blick auf seine Weihe gesehen habe, dass er mit einem dreifachen Gewand bekleidet wird. Diese Punkte griff auch Bischof Müller damals in seiner Predigt auf. Für die Jubilare fasste Bischof Rudolf die Predigt seines Vor-Vorgängers noch einmal zusammen. Dieses „dreifache Gewand bedeutet zum einen Frieden, zum zweiten Liebe und das dritte ist die Ausdauer“, erklärte der Regensburger Oberhirte. Der Priester ist immer wieder auch Friedensvermittler. Sei es in der Gesellschaft, oder in den Pfarreien. Er versucht immer wieder alle zusammenzuhalten. Dazu sagte er, dass auch „ein Wort der brüderlichen Zurechtweisung, ein Wort der Mahnung in Liebe gesprochen werden müsse. Dann wird es auch die Chance haben, angenommen zu werden, im Herzen auch die Wirkung zu entfalten, die wir uns erhoffen“.
 

Friede, Liebe und Beharrlichkeit – Wesen eines Priesters

Das „zweite Gewand“ zeugt von der Liebe. Den Menschen mit Liebe zu begegnen, bedeute, anderen mit Wertschätzung zu begegnen, ihnen Achtung entgegenzubringen, auch wenn man nicht immer gleicher Meinung ist. Aber im anderen das Geschöpf Gottes, den Bruder, die Schwester, in Christus zu sehen. Im anderen denjenigen zu sehen, der sich nach Liebe, Anerkennung und Wertschätzung sehnt. Der sich Mühe gibt, seinen Weg im Leben zu finden! Auf diese Weise mit den Menschen umzugehen, ist Erfüllung des priesterlichen Dienstes und Vermittlung der Liebe Christi, fasste Bischof Rudolf zusammen.

Das „dritte Gewand“ ist die Ausdauer, die Beharrlichkeit. „Ein Geschenk, eine Gnade, wenn sie einem gegeben ist“, so der Oberhirte an die Weihejubilare. „Dass sie alle da sind zeigt, dass sie Ausdauer, Beharrlichkeit besitzen und das im Herzen tragen, was man in der Nachfolge Christi braucht“, freute sich Bischof Rudolf. Dazu gehöre aber auch eine gewisse Frustrationstoleranz, die Bereitschaft sich nicht unterkriegen zu lassen, es immer wieder neu zu versuchen. Und auch mit sich selber barmherzig zu sein. Er wünschte sich, dass die Jubilare „immer wieder die rettende Hand Gottes ergreifen können und sich von ihr aufrichten und hochziehen lassen“.

Priester – ein Beruf mit vielen Facetten

Bischof Voderholzer legte den Jubilaren ans Herz, an diesem Jubiläum, einmal inne zu halten und auf die letzten 25 Jahre zurückzublicken. Genau der richtige Moment, um die Stationen des priesterlichen Wirkens noch einmal vor dem geistigen Auge vorbeiziehen zu lassen. Seien es die Begegnungen mit den getauften Kindern, den vielen Kommunionkindern, die die Priester im Schulunterricht oder in der pastoralen Vorbereitung begleitet haben. Oder auch die Trauernden, die von den Jubilaren seelsorgerisch begleitet wurden. Zum Abschluss seiner Predigt wünschte der Regensburger Bischof den Jubilaren von Herzen alles Gute für ihren weiteren priesterlichen Dienst und viele weitere schöne Jahre in der Nachfolge Christi.

Nach dem Gottesdienst versammelten sich alle am Grab von Bischof Manfred Müller zu einem kurzen Gebet. Anschließend lud Bischof Voderholzer alle Jubilare zum Mittagsessen und gemütlichem Beisammensein in den Bischofshof ein.

Text und Fotos: Christian Beirowski/jas



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