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Zur Neuigkeit
Bischof Dr. Rudolf Voderholzer weiht zwei junge Männer zu Priestern
Seelsorge heißt: Menschen zum erfüllten Leben zu verhelfen
Regensburg, 28. Juni 2025
Mit Gebet und Handauflegung weihte am heutigen Samstag Bischof Dr. Rudolf Voderholzer im Regensburger Dom St. Peter zwei junge Männer zu Priestern. Die neuen Priester sind Tobias Hirtreiter aus der Expositur Scheuer und Florian Illek aus St. Michael in Donaustauf. Die Priesterweihe bildet den Höhepunkt der Wolfgangswoche im Bistum Regensburg. Musikalisch gestalteten die Regensburger Domspatzen unter der Leitung von Domkapellmeister Christian Heiß die Weihefeier. An der Orgel spielte Domorganist Prof. Franz Josef Stoiber.
Bischof Rudolf Voderholzer feierte die Priesterweihe in Konzelebration mit Domdekan Generalvikar Dr. Roland Batz, Regens Daniel Stark, Subregens Christoph Leuchtner, Spiritual Matthias Effhauser sowie den Heimatpfarrern der Priesteramtskandidaten, Pfarrer Erich Renner und Pfarrer Klaus Beck.
In seiner Predigt erinnerte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer an den heiligen Irenäus, dem die Kirche am Tag der Priesterweihe gedenkt. Der Heilige, so der Bischof, sei auch ein herrvorragender Patron für den priesterlichen Dienst der Neupriester mit der Aufgabe, das Evangelium zu verkünden, das Volk Gottes zu leiten und zu heiligen. Auch Papst Leo XIV. verehre den heiligen Irenäus so sehr, dass er die Reihe seiner außerordentlichen Audienzen für die Heilig-Jahr-Pilger in Rom mit einer Betrachtung zu Irenäus von Lyon vor 14 Tagen eröffnete. Der Pontifex nahm Bezug schon auf seinen Namen: Irenäus, der Friedfertige, der in vielfacher Hinsicht ein Brückenbauer war.
Irenäus, so der Bischof, habe der Kirche ein außerordentlich wichtiges Werk hinterlassen, die fünf Bücher Adversus Haereses, seine Auseinandersetzung mit der größten Herausforderung der frühen Kirche, der fälschlich sogenannten Gnosis. Aus der darin entfalteten katholischen Lehre griff Bischof Rudolf drei Aspekte auf, die für den priesterlichen Dienst der Weihekandidaten von großer Bedeutung sind. Erstens: Die Gnostiker der frühen Kirche lehnten das Alte Testament ab, wollten die Bibel Israels nicht als Zeugnis der Offenbarung Gottes gelten lassen, nur ausgewählte Texte aus der neutestamentlichen Überlieferung. Die Gnostiker stellten die spöttische Frage: ‚Warum hat es dann noch den neuen Bund gebraucht, das Neue Testament, wenn das Alte auch schon gut war? Wenn alles schon im Alten Testament auch schon drinsteht, warum braucht es dann noch das Neue?‘ Dem hielt Irenäus das geniale Wort entgegen: ‚Omnem novitatem attulit semetipsum afferens – Er hat alle Neuheit gebracht, indem er sich selbst brachte!‘ Jesus ist die Erfüllung des Alten Bundes. In ihm ist der lebendige Gott selbst in der Person des Sohnes unter uns gegenwärtig, und in seinem Fleisch und Blut hat er uns erlöst. Das neue am Christentum ist nicht in erster Linie eine neue Lehre, sondern eine Person. Von ihr bestimmt sich alle Neuheit.
„Die moderne Theologie hat für diese Einsicht den Begriff der ‚Selbstoffenbarung Gottes‘ geprägt, und das zweite Vatikanische Konzil hat ihn in der Offenbarungskonstitution Dei Verbum aufgegriffen. Liebe Weihekandidaten! Das ist für Eure Spiritualität und für Eure Verkündigung von höchster Bedeutung. Jesus ist das Fleisch gewordene Wort Gottes. Die Beziehung zu ihm, der vertraute und freundschaftliche Umgang mit ihm ist die Basis und das Zentrum Eures Lebens. Und im Licht seiner Verkündigung wird auch das ganze alte Testament zum Evangelium. Erschließt den Gläubigen die reichen Schätze der Bibel in der Predigt, im Religionsunterricht, im Bibelkreis und wo immer es Euch möglich ist“, betonte Bischof Voderholzer an die Weihekandidaten gewandt.
Der zweite Aspekt: Die Gnostiker beriefen sich in ihren Theorien auf zum Teil abstruse Theorien und Lehren mündlich überlieferter Geheimlehren. Dem setzte Irenäus das katholische Traditionsprinzip und die Regula fidei entgegen, erläuterte der Diözesanbischof. Er stellt dieses Glaubensbekenntnis, das letztlich nur dazu dient, das Bekenntnis zu diesem Fleisch gewordenen Wort zu überliefern und systematisch zu gliedern nach dem Prinzip der trinitarischen Taufformel. Bei uns in der Kirche, so Irenäus, ist öffentlich, was wir glauben, und wir haben den Glauben nicht erfunden, sondern ihn von den Aposteln überliefert bekommen, die für ihren Glauben alle, bis auf Johannes, ihr Blut vergossen haben. Von ihnen wissen wir, wo sie gewirkt haben und wen sie als Nachfolger berufen haben, so dass sich der von ihnen überlieferte Glaube zurückführen lässt. Allen voran ist die Kirche Roms ein Garant für den wahren Glauben. Dieser Glaube hat in der Regula fidei ihre Richtschnur, der Glaubensregel, die nicht eine spätere Zusammenfassung der biblischen Verkündigung ist, sondern selbst dem biblischen Zeugnis zugrundeliegt, erklärte Bischof Rudolf. In Adversus haereses (gegen die Häresien) zitiert Irenäus auch das Credo, das schon eine Vorform des Glaubensbekennnisses, das formal und inhaltlich bereits in vielem mit dem nizänischen Glaubensbekenntnis übereinstimmt. Er nennt es die regula fidei oder regula veritatis – Regel des Glaubens oder Regel der Wahrheit. „Daran hat sich christliche Verkündigung zu orientieren, damals und auch heute, liebe Weihekandidaten, liebe Mitbrüder und alle in der Verkündigung Tätigen. Nützen wir dieses heilige Jahr, in dem sich auch das Konzil von Nicäa zum 1.700. Male jährt, um die große Glaubensregel der Kirche, das Glaubensbekenntnis von Nicäa und Konstantinopel in der Verkündigung auszulegen und zu vertiefen als die Richtschnur für den Glauben“, empfahl Bischof Dr. Rudolf Voderholzer.
Der dritte Aspekt: Der heilige Irenäus sagt: ‚Die Sendung Jesu Christi, des Sohnes vom Vater her und das Erlösungswerk Jesu Christi hat das Ziel, den Menschen wiederherzustellen auch in seiner Gottähnlichkeit.‘ Und weiter: ‚Gloria dei vivens homo – Die Ehre Gottes ist der lebendige Mensch.‘ Der Mensch ist Gottes vornehmstes Geschöpf. Gott hat die Schöpfung um des Menschen willen ins Dasein gerufen. Dementsprechend hat Gott nicht das geringste Interesse daran, den Menschen klein und niedrig zu halten oder ihm das Leben zu missgönnen. Vielmehr gilt, so der Bischof: Die Ehre Gottes ist der lebendige Mensch. „Seelsorge wird dementsprechend immer heißen müssen, den Menschen zum wahren und erfüllten Leben zu verhelfen. Den Menschen zu helfen, ihre Gaben, ihre Charismen zu entdecken und auszubilden, damit sie dann auch in der Kirche zum Einsatz kommen können“, stellte Bischof Voderholzer klar.
Hören Sie hier die Predigt des Bischofs im Wortlaut
Die Weihefeier
Zu Beginn der Weihefeier rief der Leiter des Regensburger Priesterseminars St. Wolfgang, Regens Daniel Stark, die zwei Kandidaten bei ihrem Namen auf und bat den Bischof um die Erteilung der Weihe, nachdem er die Würdigkeit der Kandidaten bezeugte. Auch die Gemeinde bestätigte ihre Zustimmung. Die Kandidaten traten einzeln vor den Bischof und bekundeten ihre innere Bereitschaft zum Dienst an der Kirche in Einheit mit dem Bischof und sagten: „Ich bin bereit!“ Die Weihe erfolgte nach der Anrufung des Heiligen Geistes durch die Handauflegung des Bischofs und das Weihegebet. Auch die anwesenden Priester legten den Kandidaten die Hände auf, um die Aufnahme in die Gemeinschaft der Priester zu unterstreichen. Daraufhin folgte das Anlegen der priesterlichen Gewänder, die Salbung der Hände sowie die Überreichung von Brot und Wein durch den Diözesanbischof. Mit der Umarmung der Neupriester verdeutlichte Bischof Rudolf, dass er die Männer als neue Mitarbeiter annimmt. Anschließend feierte der Bischof mit den Neupriestern die Eucharistie. Nach dem Schlussgebet durch Bischof Dr. Rudolf Voderholzer spendeten die zwei Priester den Gläubigen den Segen.
Unsere Neupriester sind:
Tobias Hirtreiter
Seine Heimatpfarrei ist die Expositur Scheuer. Als Primizspruch wählte er sich „Mit meinem Gott überspringe ich Mauern“ (Ps 18,30). Seinen Primizgottesdienst feiert Tobias Hirtreiter am Sonntag, 29. Juni 2025 in Mangolding. Primizprediger ist Pfarrer Anton Dinzinger aus Bad Abbach. Die Festmesse beginnt um 10 Uhr im Hof der Familie Bosch in Mangolding.
Florian Benjamin Illek
Seine Heimatpfarrei ist St. Michael in Donaustauf. Sein Primizspruch lautet: „Ich will mich allein des Kreuzes Jesu Christi, unseres Herrn, rühmen.“ (Gal 6,14a). Der Empfang in seiner Heimat beginnt am 29. Juni 2025 am Festplatz in Donaustauf (16:45 Uhr). Um 17 Uhr startet der Festzug zur Pfarrkirche mit Andacht und anschließendem Empfang im Pfarrsaal. Sein Primizgottesdienst in der Pfarrkirche Donaustauf findet am 6. Juli 2025 um 9:30 Uhr statt. Primizprediger ist Herr Dirk-Henning Egger C.R.V.
Text: Jakob Schötz, Fotos: ©altrofoto
(jas und SG)





















