Regensburg, 9. November 2024
„Wir feiern ein Fest der Freude“, hallte der Chorgesang durch den Festsaal. Am Samstag, den 9. November, fand die Verleihung der Missio Canonica im Rahmen eines feierlichen Pontifikalamts durch den Regensburger Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer statt. 61 Referendare erhielten die offizielle bischöfliche Erlaubnis als künftige Religionslehrkräfte des Bistums den Religionsunterricht zu erteilen.
Die Referendare legten gemeinsam ihr Versprechengegenüber Bischof Rudolf ab. Der Rokoko-Kirchenraum war bis zur letzten Bank gefüllt. Nach der Messfeier in der Kirche St. Mang (St. Andreas und Magnus) im Regensburger Stadtteil Stadtamhof folgte dann die Urkundenverleihung in der Gaststätte Spitalgarten beim St. Katharinenspital.
61 Referendare erhielten Missio
Der Chor „Passerida“ unter der Leitung von Susanne Appl sowie Christian Knödl (Orgel) und Martin Brunner (Trompete) sorgte mit stimmungsvoller Musik für den festlichen Rahmen. Mit Bischof Rudolf feierten Domkapitular Msgr. Martin Priller (Leiter der Hauptabteilung 7 Schule/Hochschule im Bischöflichen Ordinariat) und Pater Dr. Jakob Seitz OPraem (Spiritual im Mentorat für Theologiestudierende der Diözese Regensburg) die Heilige Messe. Der 9. November, der für die Missio-Verleihung ausgesucht worden war, sei ein schicksalsträchtiger Tag, so Bischof Rudolf. Er nannte einige Beispiele aus der Vergangenheit, z.B. die Novemberrevolution (9.11.1918) vor der Entstehung der Weimarer Republik, die Reichspogromnacht (9.11.1938) und die friedliche Revolution mit dem Fall der Berliner Mauer (9.11.1989). Im Jahr 312 n.Chr. beendete Kaiser Konstantin die Christenverfolgung und ließ auf dem Gelände, das einst im Besitz der Familie der Laterani war, die erste öffentliche, christliche Kirche errichten, die Lateranbasilika (Weihetag 9.11.).
61 Referendare für das Lehramt an Grundschulen, Mittelschulen und Förderschulen erhielten die Missio Canonica – die offizielle Beauftragung mit Verkündigungs- und Lehraufgaben in der katholischen Kirche, in diesem Fall von Lehrern für das Fach katholischer Religionsunterricht. Diese Beauftragung gilt als Voraussetzung, um den Religionsunterricht erteilen zu dürfen. Der Glaube geht auf die Apostel zurück, und mit der Missio dürfen die neuen Religionslehrkräfte nun das Licht des Glaubens an junge Menschen weitergeben. Als Religionslehrer sei man heutzutage für viele Kinder und Jugendliche oft der erste oder sogar einzige Kontakt zum Thema Religion, so Bischof Rudolf. Christliche Werte seien die Basis für ein friedliches Zusammenleben, so Ralf Reiner bei seinem Grußwort im Festsaal. Religion mache keine Politik, aber sie mache Politik möglich.
Gastgeber war die Hauptabteilung 7 Schule/Hochschule des Bischöflichen Ordinariats, darunter Leitender Schulamtsdirektor i.K. Edgar Rothammer für den Bereich Grund-, Mittel- und Förderschulen sowie Ulrike Heubeck (Sekretariat) für die Organisation. Unter den Ehrengästen waren auch die staatlichen und kirchlichen Seminarlehrer (Begleiter der Referendare bei der Ausbildung) und die Abteilungsdirektoren der Bereiche Schule bei der Regierung der Oberpfalz (Thomas Unger) und von Niederbayern (Ralf Reiner).
Text und Fotos: Lexa Wessel
(jas und SG)