News Bild Bischof Dr. Rudolf Voderholzer verleiht Missio canonica an 12 Religionslehrer
Bischof Dr. Rudolf Voderholzer verleiht Missio canonica an 12 Religionslehrer

Vorbilder für Kinder und Jugendliche

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Werdenfels,19. Juli 2024

Religionslehrer sollten für ihre Aufgabe brennen und die Lichtquelle des Glaubens sinnstiftend für das Leben der jungen Menschen vermitteln. Darum bat Bischof Dr. Rudolf Voderholzer bei seiner Predigt anlässlich des Gottesdienstes zur Verleihung der Missio Canonica an die zwölf Referendarinnen und Referendare in der Kapelle des Hauses Werdenfels. Darüber hinaus riet er den angehenden Lehrkräften, im Unterricht natürlich und authentisch zu bleiben. Durch ihre persönliche Begleitung sollten sie Vorbilder für die Kinder und Jugendlichen sein.

Bischof Dr. Rudolf Voderholzer wies auf die zentrale Aussage der 6. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung hin, wonach die Säkularisierung und die Individualisierung der Glaubensüberzeugung in allen Konfessionen voranschreiten und das Glaubenswissen bzw. Inhalte des Glaubens ausgehöhlt werden. In der Untersuchung sei aber auch deutlich geworden, dass die religiöse Sozialisation in erster Linie durch die Eltern, an allererster Stelle stehen übrigens die Mütter, sowie durch den Religionsunterricht und die Katechese erfolge. Da aber heute in vielen Fällen die jungen Leute vom Elternhaus nichts mehr über die Themen Religion, Kirche und Glauben mitbekommen, sei die Vermittlung entsprechender Glaubensinhalte und das Vorleben dieser Inhalte ein wichtiger Aspekt. „Sie werden gebraucht und sind unglaublich wichtig für die Weitergabe des Glaubens“, wandte er sich an die Referendarinnen und Referendare. In Anlehnung an eine frühere PR-Aktion für den Priesterberuf unterstrich Bischof Voderholzer, das Religionslehrer „Licht und Wärme ins Leben der Menschen bringen“. Dabei gehe es besonders darum, „die Lichtquelle des Glaubens als sinnstiftend für das Leben der jungen Menschen zu vermitteln und für Wärme in einer oft so kalten und winterlichen Welt“ zu sorgen. Der Inhalt des Unterrichts dürfe aber nicht etwas vom Lehrer Unterschiedenes sein oder etwas, was er sich professionell angeeignet hat. Vielmehr sollten, so der Bischof, „Sie selbst als Zeuge bzw. Zeugin dahinterstehen“. Sie sollten für Ihre Aufgabe brennen, die die Grundlage für Religion und Glaube ist, denn der „Glaube ist durch die eigene Existenz zu bezeugen.“

 

Auch der heilige Wolfgang war ein „begnadeter Pädagoge und Lehrer“ 

Im Jahr des Gedenkens an den 1100. Geburtstag des Heiligen Wolfgang schlug Bischof Voderholzer eine Brücke zum Bistumsheiligen. Wolfgang war bereits vor seiner Tätigkeit als Mönch und Bischof ein „begnadeter Pädagoge und Lehrer“ gewesen – er leitete bekanntlich die Domschule in Trier. Später unterrichtete er unter anderem den späteren Kaiser Heinrich II. Immer geht es, wie Bischof Rudolf betonte, bei der Religionsvermittlung auch um die christliche Prägung von Menschen. „Entscheidend wird immer sein, wie natürlich man ist“. Daher empfahl er den jungen Frauen und Männern, natürlich und authentisch zu sein und zu bleiben.

Feierliches Ablegen des Versprechens

Nach dem Glaubensbekenntnis aller Gottesdienstbesucher legten die Lehrerinnen und Lehrer ihr Versprechen ab. Danach beauftragte sie Bischof Voderholzer zur Erteilung des Religionsunterrichts. Die Referendare brachten sich auch aktiv in die Gestaltung des Gottesdienstes ein – als Lektoren bei der Lesung und den Fürbitten. Beim anschließenden Festakt im Speisesaal gratulierte Domkapitular Martin Priller, Leiter der Hauptabteilung Schule/Hochschule, den jungen Lehrkräften zu dieser Tätigkeit und dankte ihnen für die Bereitschaft, diesen Dienst auszuüben. Er freute sich über zahlreiche Ehrengäste aus Kirche, Staat und dem Schulbereich sowie über die Angehörigen und Freunde der Religionslehrer. „Für Ihr künftiges Handeln und Tun wünsche ich Ihnen Freude und innere Überzeugung – und dass es Sie bereichert“, gab der Domkapitular mit auf den Weg.

 

Aktuellen Tendenzen entgegenwirken

Stellvertretend für die Ehrengäste sprach Thomas Unger, Leiter des Bereichs Schule an der Regierung der Oberpfalz, ein Grußwort. Religionsunterricht sei nicht programmatisch auszuüben. „Es geht um die Einstellung, die gelebt werden muss. Man muss authentisch sein“, unterstrich er die Gedanken aus der Predigt von Bischof Voderholzer aufgreifend. Darüber hinaus ist für Unger der Religionsunterricht der Ort, um aktuellen Entwicklungen und Tendenzen entgegenzuwirken. Dafür müsse der Lehrer bzw. die Lehrerin aber „überzeugend auftreten“. Aus den Händen von Bischof Voderholzer, Domkapitular Priller und der Seminarlehrer erhielten die Junglehrer ihre Urkunden. Sie werden an beruflichen Schulen, Gymnasien und Realschulen in Schwandorf, Landshut, Neutraubling, Amberg, Neustadt a.d. Waldnaab und Riedenburg als Religionslehrer eingesetzt.

Text und Fotos: Markus Bauer (jas und SG)



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