(v.l.n.r.) Bischof Francis Bomansaan von der Diözese Wa in Ghana, Bischof Dr. Rudolf Voderholzer und Pfarrer Peter König, die vor einem Kreuz stehen.

Bischof Rudolf Voderholzer trifft Bischof Francis Bomansaan aus der Diözese Wa

Besuch aus Ghana


Regensburg, 2. Juli 2025

Am gestrigen Mittwoch traf Bischof Dr. Rudolf Voderholzer Bischof Francis Bomansaan aus der Diözese Wa. Der aus Ghana stammende Bischof ist seit Dienstag zu Gast in Deutschland.

Für Bischof Francis ist es der zweite Aufenthalt in Deutschland. Bis zum 10. Juli wird er in Regensburg sein, danach geht die Reise über Münster nach Berlin weiter, bevor er am 17. Juli nach Ghana zurückkehrt. In Regensburg besuchte er seit seiner Ankunft den Schrein vom Heiligen Wolfgang, das Priesterseminar und das Schottenportal der Kirche St. Jakob.

Hauptthema beim gemeinsamen Austausch war die ökonomische Lage in Ghana. Bischof Francis berichtet, dass vor allem die Jugend Probleme habe, Arbeitsplätze zu finden. Deshalb würden viele Menschen in illegalen Mienen arbeiten. Bei der Suche nach Gold werde Quecksilber eingesetzt, wodurch es immer wieder zu Wasserverunreinigungen käme. Die Mienen haben auch Auswirkungen auf den Wald, der wegen der Mienen und des Klimawandels zurückginge. Bischof Francis bat die Jugend der ganzen Diözese darum, Bäume zu Pflanzen. Bereits in seiner Zeit in Sambia wurden, gemeinsam mit Novizen, 16.000 Kiefernbäume und weitere 10.000 Bäume gepflanzt. 

Hinsichtlich der Arbeitslosigkeit würde sich die neue Regierung würde sich um Programme für die Jugend bemühen, ebenso einige NGOs. Die Bischöfe haben auch Schulen, nach dessen Abschluss selbstständig als Tischler, Schweißer oder Weber gearbeitet werden könne. Ein weiteres Thema war die Lage in Burkina Faso. Im Bistum Wa halten sich Flüchtlinge auf, die vor dem Terror von Dschihadisten geflohen sind. 

Seit 1983 gehört Bischof Francis der Ordensgemeinschaft der „Weißen Väter“ an. Es folgte ein Studium in London. Bischof Francis hielt sich unter anderem in Polen, Tansania, Sambia, Chicago und Nigeria auf. Als stellvertretender Generalsuperior der „Weißen Väter“ folgte 2022 ein Aufenthalt in Rom. Zwei Jahre später, am 22. Mai 2024, ernannte ihn Papst Franziskus zum Bischof von Wa. Er folgte Richard Kardinal Baawobr auf den Bischofsstuhl. Der ehemalige Bischof gehörte ebenfalls den „Weißen Vätern“ an. Er und Bischof Francis kannten sich aus einem Seminar. Die Bischofsweihe erfolgte am 2. August des vergangenen Jahres. Damit wurde er zum 5. Bischof von Wa.

Das Bistum liegt im Norden Ghanas und erstreckt sich auf eine Fläche von 18.478km². Laut Bischof Francis gehören der Diözese derzeit 102 Priester und fast 600.000 Gläubige an. Die Mehrheit in Ghana ist katholisch. Zwischen Katholiken und Muslimen im Bistum Wa bestünde ein gutes Verhältnis. Einige Familien seien halb katholisch und halb muslimisch, so Bischof Francis. 

Bischof Francis bedankte sich für die langjährige Partnerschaft beider Bistümer und schenkte Bischof Rudolf eine Stola. Pfarrer Peter König, der ihn begleitete, betreibt seit vielen Jahren das Missionsprojekt „Haus Straubing“ in Ghana. Vergangenen Sonntag feierte er sein 40. Priesterjubiläum.

Text und Fotos: Lea Grosser

(jas)



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