Bischof Dr. Rudolf Voderholzer nahm in München am „Marsch für das Leben“ teil und spendete den Abschlusssegen

6.000 Menschen im Gebet für das Leben


München, Regensburg, 3. Mai 2025

Mit Transparenten und Luftballons versammelten sich Tausende von Demonstranten in München, um für das Leben zu demonstrieren. Der Regensburger Bischof Dr. Voderholzer spendete den Segen am Ende der Veranstaltung. Der Kölner Erzbischof, Rainer Maria Kardinal Woelki, der Passauer Bischof Dr. Stefan Oster SDB sowie der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke OSB sandten Grußworte nach München.

Bereits zum fünften Mal fand am 3. Mai 2025 der „Münchener Marsch für das Leben“ in der bayerischen Landeshauptstadt statt. Die Veranstaltung wurde von einer Vielzahl von Teilnehmern in diesem Jahr wiederum begleitet und unterstützt. Der Münchener Marsch ist mittlerweile eine feste Institution in Bayern. Neben den großen Veranstaltungen in Berlin und Köln, die auch in diesem Jahr im September wieder stattfinden, wurde mit München ein Ort im Süden der Republik gefunden, wo Menschen friedlich gegen Abtreibung und gegen die aktive Sterbehilfe sowie den assistierten Suizid demonstrieren.

6.000 friedliche Teilnehmer

Wie die Veranstalter bekanntgaben, hatten sich in der Landesmetropole 6.000 Teilnehmer zur Eröffnung der Kundgebung auf dem Königsplatz versammelt. Danach zog der Demonstrationszug durch die Münchner Maxvorstadt, machte einen Bogen um das Siegestor und kehrte zum Ursprungsort zurück. Die große Zahl der Teilnehmer verdeutlichte, wie wichtig diese Themen vielen Menschen in einer zunehmend säkularisierten Gesellschaft weiterhin sind.

Der Regensburger Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, der in München geboren und aufgewachsen ist, kennt die Orte, die der Demonstrationszug streifte, aus seiner Kindheit. Nach der vier Kilometer langen Wegstrecke spendete er den Abschlusssegen. Davor richtete er seinen ausdrücklichen Dank an die Organisatoren, die vielen Teilnehmer und die Polizei.

Bischof Dr. Voderholzer: „Ein schönes Zeugnis für das Leben“

Der Regensburger Oberhirte danke allen, die an diesem Samstag aus der gesamten Bundesrepublik, aus dem Ausland und sogar aus Übersee kamen für „das schöne Zeugnis für das Leben.“ Bischof Rudolf lässt es sich seit vielen Jahren nicht nehmen, an den Demonstrationen teilzunehmen und bekundet damit, wie wichtig für ihn die Würde des Menschen in all seinen Lebenslagen ist. „Wir demonstrieren für etwas, und wenn wir irgendwo dagegen sind, dann höchstens gegen die Entsolidarisierung der Schwächsten in der Gesellschaft.“ Seinen Dank richtete er an alle, „die sich noch nicht bedanken können, weil sie noch keine Stimme und noch keinen Namen haben. Aber nun, so der Bischof, „durch unser Zeugnis vielleicht auch noch eine Chance bekommen, weil den Eltern Mut gegeben wurde, zum Leben zu stehen.“ Es braucht diese Signale für das Leben. Zuletzt richtete der Bischof seinen Dank stellvertretend an die Politiker, „die sich jetzt wieder vorgenommen haben, das ungeborene Leben bestmöglich zu schützen. Wir wollen hoffen und beten, dass dieses Vorhaben auch umgesetzt werden kann.“

Grußworte von Woelki, Oster und Hanke

Auch der Kölner Erzbischof, Rainer Maria Kardinal Woelki, der Passauer Bischof Dr. Stefan Oster SDB und der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke OSB unterstrichen mit schriftlichen Grußworten wie wichtig ihnen Menschenrecht und Menschenwürde sind. „Jeder Mensch ist jederzeit ein Geschenk – diese Botschaft gilt es in die Welt zu tragen, so der Erzbischof von Köln, Kardinal Woelki. Bischof Hanke unterstrich, dass „sowohl unser Glaube, als auch die Verfassung unseres Staates“ darin übereinstimmen, „dass der Mensch von Beginn an unendliche Würde und somit ein Recht auf Leben hat“. Bischof Oster teilte mit: Es ist ein „Auftrag an uns, alles zu tun, um das menschliche Leben vom Moment der Empfängnis bis zum letzten Atemzug zu schützen.“

Organisiert wird der Marsch vom Verein Stimme der Stillen, aber auch von der Initiative 1000plus, die sich für schwangere Frauen in Not einsetzt. Wie die Organisatoren betonten, ist der Marsch ein Zeichen, um das Leben zu feiern und die Schönheit und Würde des menschlichen Lebens in jedem Moment des Daseins zu bezeugen.

Auch in diesem Jahr wurde die Veranstaltung durch die Antifa immer wieder gestört – allein die friedlichen Demonstranten ließen sich nicht durch die Provokationen einschüchtern. Dank der Vielzahl der Teilnehmer ist der Münchner Marsch mittlerweile ein starkes Signal an die Gesellschaft und die Politik, sich sorgsam mit den Fragen am Lebensanfang und Lebensende zu beschäftigen.

Fakten und Hintergründe

Der Begriff Abtreibung (med.: abruptio gravitadis) bezeichnet den künstlich herbeigeführten Abbruch einer Schwangerschaft. Im Jahr 2024 wurden in Deutschland 106 000 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet. Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) liegt damit die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche weiterhin über dem Niveau der Jahre 2014 bis 2020.

Text: Stefan Groß
Fotos: Christian Beirowski und Thomas Oberst

Lesen Sie hier noch ein Wort des Dankes von Bischof Dr. Rudolf Voderholzer:

„Marsch fürs Leben“ am 3. Mai 2025 in München
 

Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Marsches für das Leben hier in München im Jahr 2025!

Anknüpfung an die eigene Kindheit

Gerne entspreche ich der Bitte, am Schluss Euch und Ihnen den Segen zu erbitten. Ich verbinde es mit meinem ganz persönlichen Dank an die Organisatorinnen und Organisatoren, an alle, die mitgeholfen haben. Ich komme immer wieder gerne in meine Heimatstadt – und ich habe es letztes Jahr schon gesagt. Hier um die Universität herum habe ich die ersten drei meiner Lebensjahre verbracht und im Englischen Garten haben mich meine Eltern im Kinderwagen spazieren gefahren. Also ich verbinde mit diesen Straßenzügen zwar keine echten Erinnerungen, aber erzählte Erinnerungen – und in der Türkenstraße haben wir gewohnt.

Demonstration nicht gegen etwas, sondern für das Leben

Danke für dieses schöne Zeugnis für das Leben. Wir demonstrieren für etwas – und wenn wir irgendwo dagegen sind, dann höchstens gegen die Entsolidarisierung von den Schwächsten in der Gesellschaft. Danke! Vielleicht auch im Namen all derer, die sich noch nicht bedanken können, weil sie keine Stimme haben und vielleicht auch noch keinen Namen, aber die durch unser Zeugnis vielleicht doch noch eine Chance bekommen haben, weil den Eltern Mut gegeben worden ist, zum Leben zu stehen. Und es braucht diese Signale für das Leben. Danke für das Zeugnis. Danke für Ihr Kommen. 

Hoffnung auf politischen Wandel

Und vielleicht auch ein Dank stellvertretend von den Politikerinnen und Politikern, die sich jetzt wieder vorgenommen haben, das ungeborene Leben bestmöglich zu schützen. Wir wollen hoffen und beten, dass dieses Vorhaben auch umgesetzt werden kann.

Dr. Rudolf Voderholzer
Bischof von Regensburg 



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