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Zur Neuigkeit
Bischof Dr. Rudolf Voderholzer feiert Pontifikalgottesdienst am Tag der Ehejubilare
236 Ehejubilare feiern den Bund fürs Leben
Regensburg, 22. Juni 2025
Am vergangenen Sonntag den 22. Juni war es wieder soweit: 236 Ehejubilare blicken auf ihren Bund des Lebens zurück und feierten gemeinsam die Pontifikalmesse im Rahmen der Wolfgangswoche. Im Regensburger Dom St. Peter feierten sie die Messe gemeinsam mit Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, Weihbischof Dr. Josef Graf, Weihbischof Reinhard Pappenberger sowie den weiteren Konzelebranten Domkapitular Michael Dreßel, Domkapitular Martin Priller und Domvikar Dr. Christian Schulz.
Volle Kirchenbänke im Regensburger Dom: Die 236 Ehepaare und einige Angehörige sind bei strahlendem Sommerwetter aus dem ganzen Bistum zusammengekommen. Die Ehejubilare haben vor 25, 40, 50, 55, 60 und mehr Jahren den Bund der Ehe geschlossen und feiern in diesem Jahr ihren gemeinsamen Lebensweg. 100 Paare blicken dabei auf ihr 50-Jähriges Jubiläum zurück, sieben Paare feierten gar mehr als 60 gemeinsame Jahre. Im Regensburger Dom saßen in den vordersten Bänken die Ehepaare, die am längsten verheiratet sind. Musikalisch gestaltete ein Ensemble ehemaliger Domspatzen unter Leitung des ehemaligen Domkapellmeisters Roland Büchner die Feierlichkeiten. Die Orgel spielte Domorganist Prof. Franz-Josef Stoiber.
Zu Beginn begrüßte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer die Ehejubilare mit den Worten: „Schön, dass Sie alle gekommen sind, um dieses Jubiläum im Rahmen der Wolfgangswoche auch in der Öffentlichkeit der Kirche hier im Regensburger Dom zu feiern, Ihr Eheversprechen zu erneuern und den Segen des Bischofs zu empfangen!“ Der Regensburger Oberhirte bedankte sich zudem bei den Organisatoren des Tages, Domvikar Dr. Christian Schulz, Andreas Dandorfer und ihrem Team. Auch bat er darum, den verstorbenen Kanonikus Harald Scharf ins Gebet einzuschließen, der über Jahre hinweg für den Tag der Ehejubilare verantwortlich war.
„Für wen haltet ihr mich?“ – Die zentrale Frage des Christentums
Zu Beginn seiner Predigt stellte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer das Sonntagsevangelium (Lk 9, 18–24) in den Mittelpunkt. Es sei eine der grundlegendsten Stellen des Neuen Testaments, in der Jesus seine Jünger fragt: „Für wen haltet ihr mich?“
Schon die ersten Anhänger Jesu wurden „Christen“ genannt, weil sie sich zu ihm bekannten. „In der Taufe haben wir alle Christus „angezogen“, sind wir alle einer geworden, ein Leib und viele Glieder. In der Freundschaft mit ihm besteht unser Glaube und die Liebe zu ihm ist grundlegend für das Christentum, so Bischof Dr. Voderholzer.
Vor diesem Hintergrund sei es wichtig, zu wissen, wer dieser Jesus ist. Wie der Regensburger Oberhirte betonte, haben aber nicht die Jünger diese Frage gestellt, sondern Jesus selbst wollte, dass seine Jünger Klarheit über ihn haben. Auf die Frage an die Jünger, für wen ihn die Leute halten, erhielt er die Auskunft, dass er für die Leute lediglich ein religiös Begabter sei, dass sie „Jesus auf das Altbekannte“ zurückführten. Sie reduzieren ihn nur darauf, ein Weisheitslehrer, Moralprediger, Sozialreformer oder ein Religionsstifter gewesen zu sein. Doch damit, so Bischof Rudolf, „ist Jesus noch nicht wirklich erfasst, nicht erkannt.“ Auf seine zweite Frage, die Jesus dann direkt an die Jünger richtete, bekannte Petrus: „Wir halten dich für den Christus Gottes, „du bist der Gesalbte, du bist der Sohn Gottes.“ Petrus, so Bischof Rudolf, ist mit diesem Bekenntnis der erste Christ, der erste, der Jesus als Sohn Gottes erkennt. Genau daraus leite sich die Aufgabe des Petrusamtes, also des Papstamtes, ab: „Erster Zeuge für Jesus, den Christus, zu sein.“
Warum das Schweigegebot Jesu?
Wie der Bischof in seiner Predigt weiter ausführte, sei es verwunderlich, warum Jesus den Jüngern verbiete, sein Messiassein öffentlich zu machen. Warum verbietet Jesus seinen Jüngern darüber zu berichteten? Der Bischof gab zugleich die Antwort: Weil es zu diesem Zeitpunkt noch missverständlich gewesen wäre, da die Leute fast zwangsläufig unter einem Messias jemanden verstanden hätten, der die römische Besatzung abschüttelte. Doch Jesus kam nicht als politischer Revolutionär.
Der Weg des Messias Jesus ist vielmehr, so Bischof Rudolf, der Weg des Kreuzes. „Jesus ist nicht vom Vater gesandt, um dem Leiden aus dem Weg zu gehen, sondern die Welt gerade dadurch zu retten, dass er seiner Sendung treu bleibt bis ans Kreuz.“ Der Sieg Jesu geschieht durch Gehorsam, durch Annahme des Leids – und durch die treue Erfüllung seiner Sendung bis in den Kreuzestod. Wer sich, so Bischof Rudolf, nicht an seinem eigenen Glück orientiert, sondern sich verschenkt, wird spüren, wie er innerlich reich und wahrhaft glücklich wird.
„Erst an Ostern, nachdem der Herr gezeigt hat, dass er als der Messias Gottes die Welt nicht anders als durch das Kreuz erlösen wollte“, kann Jesus seine Jünger aussenden. Jetzt dürfen sie nicht mehr schweigen, sondern sollen die frohe Botschaft allen Menschen verkünden.
Die sakramentale Ehe: Mit Christus zu dritt unterwegs
Was für alle Christen gelte, gelte im Kleinen auch für die Ehe: Sakramentale Ehe heißt, Jesus mitnehmen – auf den gemeinsamen Weg, in Freud und Leid, in Gesundheit und Krankheit. Der Glaube, dass Christus mitgeht, auch wenn es schwer wird, mache das Kreuz nicht nur tragbar, sondern zur Kraftquelle.
Als sichtbares Zeichen erhielten alle Jubilare am Ende des Gottesdienstes ein kleines Kreuz aus Olivenholz. Der Bischof forderte die Paare auf, dieses gemeinsam in den Händen zu halten – als Symbol dafür, dass Christus der Dritte in ihrem Ehebund ist.
Dank an die Ehejubilare: Ein kraftvolles Zeichen für Kirche und Gesellschaft
Bischof Rudolf dankte den anwesenden Ehepaaren ausdrücklich für ihr Zeugnis: „Vor 25, 40, 50, 60 oder sogar noch mehr Jahren haben sie sich Liebe und Treue einander versprochen – in guten wie in schweren Tagen, in Gesundheit und auch im Kreuz von Krankheit, Schuld und Leid.“ Der Rückblick auf diese vielen Jahre zeigt, dass man das Leben nur im Vertrauen vorwärts zu leben vermag und ganz im Vertrauen darauf baut, dass der Herr mitgeht.
In Gesprächen mit Jubelpaaren stelle sich immer wieder die Frage: Was ist das Geheimnis einer gelingenden Ehe? Mit einem Lächeln zitierte der Bischof einen älteren Jubilar: „Jung heiraten und lang nicht sterben.“ Doch inhaltlich sei Verzeihen wohl eines der wichtigsten „Rezepte“: Verzeihen können – und Verzeihung annehmen. Nicht schmollen, nicht schweigen – sondern wieder gut zueinander sein.
Die Kraft der kleinen Worte
Auch Papst Franziskus, der am Ostermontag gestorben ist, hatte immer wieder betont: Die kleinen Worte „Danke“, „Bitte“, „Verzeih“ sind für das Gelingen menschlicher Beziehungen – und umso mehr für die Ehe – entscheidend.
„Ich danke Ihnen allen“, so der Bischof abschließend, für das ermutigende Zeichen, das Sie mit Ihrer ganzen Existenz geben – in der Herzmitte unserer Kirche. „Danke, dass Sie bereit sind, dieses Zeugnis des gemeinsamen Weges auch in der Öffentlichkeit der Kirche zu geben. Und dass sie heute aus allen Regionen unseres Bistums in unseren Dom gekommen sind. Nicht nur für viele junge Menschen ist ihr Zeugnis eine Ermutigung und eine Orientierung, eine Ermutigung, es auch zu wagen. Weil es eben doch auch gelingen kann und vielleicht öfter gelingt, als eine manchmal zynische Öffentlichkeit es wahrhaben will.“
Persönlicher Segen
Der festliche Gottesdienst endete mit dem gemeinsamen Segen für alle Ehejubilare – verbunden mit dem Wunsch auf noch viele gemeinsame Jahre im Licht des Glaubens. Nach dem Pontifikalsegen im Dom wurden drei Holzbänke im Altarraum aufgestellt. Die Ehejubilare gingen der Reihe nach vorne und bekamen von den Ministranten ein handgroßes Olivenholzkreuz gereicht. Die Kreuze wurden von Christen um Betlehem herum angefertigt und drücken handgreiflich aus, dass Jesus der dritte im Bund der Ehe sei. Die Ehejubilare knieten sich auf die Holzbänke, umfassten gemeinsam das Kreuz und empfingen von Bischof Rudolf oder den Weihbischöfen Graf und Pappenberger den Segen.
Im Anschluss an die Feierlichkeiten waren die Ehejubilare zum Essen ins Kolpinghaus eingeladen. Am Eingangsbereich fertigten Mitarbeiter des BDKJ von den Paaren ein Erinnerungsfoto an. Bei Schweinebraten, Kaffee und Kuchen loste Bischof Rudolf ein Ehepaar aus, dass einen Gutschein geschenkt bekam, um einige Tage im „Kolping Haus Bayerischer Wald“ in Lam zu verbringen. Das Bläserensemble „Bloß Blech“ gestaltete den Mittag musikalisch.
Text und Fotos: Lea Grosser
(SG und jas)




















