Bischof spendet Segen

Bischof Dr. Rudolf Voderholzer feiert Hochfest Fronleichnam mit zahlreichen Gläubigen

„Pilger der Hoffnung in Regensburg und der Welt“


Regensburg, 20. Juni 2025

„Ich danke ihnen allen, dass sie heute wieder ein Zeichen ihrer Verbundenheit mit dem Glauben setzen. Das altdeutsche Wort Fronleichnam benennt den heiligen Leib des Herrn, der uns nicht fern ist, sondern gerade heute sehr nahe“, so grüßte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer die zahlreich schon am frühen Donnerstagmorgen im Dom erschienenen Gläubigen. Mit ihm feierte das Domkapitel als Konzelebranten am Altar diese Heilige Messe zum Fronleichnamsfest. Assistiert wurde er am Altar von den beiden Diakonen Tobias Hirtreiter und Florian Benjamin Illek, die am 28. Juni 2025 zum Priester geweiht werden. Auch die beiden Stiftskapitel Alte Kapelle und St. Johann waren vertreten, ebenso wie viele Mitglieder verschiedener Ordensgemeinschaften. Nach dem Pontifikalamt setzte sich bei schönstem Wetter die Fronleichnamsprozession 2025 in Gang.

Doppelte Brücke nach Rom

Nicht während des Pontifikalamtes, sondern zum Abschluss der Prozession am vierten Segensaltar, richtete sich Bischof Rudolf mit seiner Predigt an die Gläubigen auf dem Domplatz. Dabei schlug er eine Bücke des Gebetes nach Rom, wo Papst Leo XIV. sein erstes Fronleichnamsfest als Oberhaupt von 1,4 Milliarden Katholiken feierte. Im Blick auf dessen Wahlspruch: „In illo unum uno“ – „In diesem einen sind wir eins“ schlug er auch noch eine Brücke zur eucharistischen Ekklesiologie von Papst Benedikt XVI., einem Lebensthema des bayerischen Papstes, mit dem sich Regensburg ganz besonders verbunden fühlt. Christus ist das Haupt und wir sind die Glieder des einen Leibes. Fronleichnam sei deshalb, so Bischof Rudolf, nicht barocke Prachtentfaltung, sondern ein sichtbares Zeichen der Einheit in der Vielfalt.

In der Kirche gibt es keine Ausländer

Der oft zitierte Satz von Bischof Rudolf bewahrheitete sich auch bei der diesjährigen Fronleichnamsprozession wieder. Das waren die afrikanischen Seminaristen, großen teils aus dem Orden der Mariannhiller Missionare, die mit der Gemeinschaft des Priesterseminares St. Wolfgang teilnahmen. Eine große Gruppe von südkoreanischen Katholiken, die Regensburg besuchten, nahmen auch an der Prozession teil. Und unter der farbenfrohen Beterschaft fiel eine Frau aus der mährischen Slowakei mit ihrer äußerst farbenfrohen Tracht auf. 

Eucharistischer Herr trifft digitale Welt

Dass im Dom und auf dem Prozessionsweg Mikrofone und Lautsprecher im Einsatz waren, ist nichts Neues. Auffällig war die Vielzahl der gezückten Mobiltelefone, mit denen Bilder und Videos versandt wurden. Den besonderen Moment nicht nur festzuhalten, sondern ihn auch mit lieben Menschen zu teilen, das stand wohlmöglich dahinter. Die südkoreanischen Beterinnen und Beter fielen dadurch auf, dass sie Heiligenbilder auf der Rückseite ihres Handys hatten.

Kirche ist in der Gesellschaft

An diesem Donnerstagvormittag wurde vielfach deutlich wie die Kirche in der Gesellschaft präsent ist. Dies zeigte sich mit den Vertretern des öffentlichen Lebens, mit Regensburgs Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer, mit dem Bundestagsabgeordneten Peter Aumer MdB und vielen weiteren Vertretern des öffentlichen Lebens. Auch die Teilnahme politischer Vertreter unterschiedlicher Parteien sowie das Flankieren des Baldachins durch Beamtinnen und Beamte der Polizei ließen deutlich werden, dass die Kirche ein Teil der Gesellschaft ist und in diese hineinwirkt. 

Die Kirche ist jung und alt zugleich

Dass Regensburg alt ist und neu zugleich konnte man auch mit Blick auf die Kirche an diesem Fronleichnamsfest wieder erleben. Da waren Prozessionsteilnehmer, die viele Jahre schon im katholischen Glauben zu Hause sind. Da waren auch die Kommunionkinder und Firmlinge, die eher noch am Anfang ihres Glaubensweges stehen. Da waren die jungen Stimmen der Domspatzen und der Mädchenkantorei, die gemeinsam unter der Leitung von Domkapellmeister Christian Heiß das Gebet der Gläubigen im Dom und auf dem Prozessionsweg multiplizierten. Unter den Teilnehmern des Priesterseminares St. Wolfgang waren junge Männer kurz nach dem Abitur, aber auch berufserfahrene Seminaristen, die sich alle auf den Weg zum Priestertum machen.

Kirche ist engagiert

„Ich freue mich über den Fahnenwald, der heute an der Prozession teilnimmt“, so formulierte es Bischof Rudolf mit Blick auf die zahlreichen Vertreter katholischer Verbände während der Messe und der Prozession: Da sah man die Marianische Frauencongregation und die Hospitalité Notre-Dame de Lourdes, den Malteser Hilfsdienst und die Caritas sowie die Katholische Arbeiterbewegung und das Kolpingwerk. Auch wieder mit dabei waren die Vertreter der drei Katholischen Studentenverbindungen Agilolfia, Rupertia und Pontana. Die Familiaren des Deutschen Ordens mit ihren schwarzen Mänteln und die Damen und Ritter des Ordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem bereicherten nicht nur optisch das Bild, sondern auch mit ihrem Einsatz für den Glauben. Wenngleich nicht mit einer Fahne oder einem Banner vertreten, waren viele Gläubige mit dabei, die sich in ihren Pfarreien für den Glauben einsetzen.

Text und Bilder: Carl B. Prämaßing

(SG)
 



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